Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
und machte zaghafte Trippelschritte wie ein kleines
Mädchen, das auf einer Hochzeit Blumen streut.
    »Bleib stehen!«,
befahl Blair und ging ihr ein Stück entgegen. »Was sollte das denn bitte?«
    »Was meinst du denn?«
Serenas Stimme war inmitten des Verkehrslärms und des Geschnatters der
Touristen um sie herum kaum zu verstehen.
    »Du gibst dir
keine Mühe!« Blair versuchte, sich in die knallharte, aber gerechte
Eislauftrainerin zu verwandeln, die sie einmal in einem sehr inspirierenden
Film auf HBO gesehen hatte. »Los, komm. Zeig mir, was du kannst! Ich weiß doch,
dass du es draufhast. Überzeug mich!«
    »Ich komme mir
dabei so blöd vor«, gestand Serena ihr. »Die Leute schauen mich alle an und da
werde ich unsicher.«
    Wie bitte?
Serena-die-auf-dem-Tresen-tanzt und unsicher?
    »Das geht aber
gar nicht«, sagte Blair streng. »Du musst selbstsicher sein. Du musst dich cool
fühlen. Du musst dich fühlen, als würde dir die ganze Welt zu Füßen liegen, als
könntest du alles bekommen, was du willst - als würdest du die Welt
beherrschen.«
    Und das nennt
sich dann Schauspielerei?
    »Aber ich soll
doch bloß auf das Schaufenster zugehen, oder?«, fragte Serena verwundert. Das
war etwas ganz anderes, als arrogant über einen Laufsteg zu schreiten, was sie
natürlich schon oft gemacht hatte. »Ich komme mir so bescheuert vor.«
    »Erinnere dich
daran, wie du dich gefühlt hast, als du zur Zeugnisverleihung gekommen bist«,
schlug Blair vor, als ihr einfiel, mit welch lässiger Selbstverständlichkeit Serena
damals in allerletzter Sekunde in der Brick Church aufgetaucht war.
    Serena seufzte.
»Okay, ich kann's ja mal versuchen.«
    Blair postierte
sich wieder vor dem Schaufenster. Das Ganze würde nicht einfach werden, aber
sie musste zugeben, dass es Spaß machte, zur Abwechslung mal Serena
herumzukommandieren.
    Alles im Namen
der Freundschaft.

 
    man trifft sich mal wieder im park...
     
    Während Nils an
ihrer linken Hand zerrte und Edgar an der rechten - oder zerrte Nils rechts und
Edgar links? kam Vanessa der Gedanke, dass es wirklich anstrengend war, wenn
zwei Jungs um die Aufmerksamkeit eines Mädchens kämpften.
    Als hätte sie
diese Lektion nicht schon längst gelernt.
    »Schneller!
Schneller!«, rief einer der Jungs - eigentlich war es egal, welcher der beiden
es war. Ihre kleinen Hände waren klebrig, ihre quengeligen
Kleine-Jungen-Stimmen nervten und außerdem waren sie erstaunlich kräftig. Sie
hielten sie mit eisenhartem Griff umklammert und zerrten sie in einem solchen
Tempo durch den Central Park, dass Vanessa rennen musste, um mit ihnen Schritt
zu halten. Sie erinnerten sie an Aarons braun-weiß gefleckten reinrassigen
Boxer Mookie, nur waren die Zwillinge noch wilder darauf gewesen, aus dem Haus
zu kommen.
    Es fehlte bloß
noch, dass sie mit dem Schwanz wedelten.
    »Hey, ihr
Monster!«, stöhnte Vanessa. »Macht mal ein bisschen langsamer!«
    Achtzehn Dollar
pro Stunde. Achtzehn Dollar pro Stunde! Sie hatte heute
schon sechsunddreißig Dollar verdient. Okay, das war kein Vermögen, aber
immerhin ein Grundstein für ihr nächstes Projekt.
    Nicht besser ihre
nächste Wohnung?
    Vanessa wäre fast
gestolpert, als die Jungs plötzlich vor einem kleinen Verkaufsstand stehen
blieben.
    »Kriegen wir ein
Sandwich-Eis?«
    Vanessa
bezweifelte stark, dass die Mutter der Jungs jemals mit ihnen im Central Park
gewesen war, geschweige denn ihnen ein Eis gekauft hatte. Seit ihrem seltsamen
Bewerbungsgespräch hatte Vanessa sie kein einziges Mal mehr zu Gesicht
bekommen, aber Ms Morgan hatte nicht den Eindruck gemacht, als würde sie
Vanilleeisflecken auf ihren Chanel-Kostümen dulden. Vanessa und Ruby waren von
ihren Eltern streng kristallzuckerfrei erzogen worden, statt Eiscreme und
Süßigkeiten hatte es bei ihnen zu Hause nur Obst gegeben. Was die beiden
kleinen Ungeheuer aßen, war ihr allerdings schnurzegal.
    »Klar, ein Eis.
Ihr kriegt alles, was ihr wollt.« Sie befreite sich aus den Mörderkrallen der
Kleinen und fingerte einen zerknitterten Zwanziger aus der Jeans. »Drei
Sandwich- Eis bitte«, sagte sie zu dem Verkäufer, der einen riesigen
Schnauzbart hatte und ein Batik-T-Shirt aus den frühen Siebzigern trug.
    Die Jungs
sprangen an ihr hoch und griffen gierig nach dem Eis, rissen die Verpackung auf
und rannten dann, den Mund voller Eiscreme, laut kreischend auf den umzäunten
Spielplatz zu.
    »Hey, wartet!«,
rief Vanessa ihnen halbherzig hinterher. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr
etwas

Weitere Kostenlose Bücher