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Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Trallafitti: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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karierten
Pullunder. Als er mich bemerkt, reicht er mir eins der Pinchen. » Sa Sdorowje . Willkommen!«
    Ich nehme
den Wodka und kippe ihn herunter. Dann höre ich aus weiter Ferne, wie jemand kräftig
gegen die Scheibe der Eingangstür klopft. Ich strecke meinen Kopf aus der Tür.
    Es ist Ansmann.
Er trägt eine halbwüchsige Bergpalme vor sich her. Irritiert von Corinnas Messerattacken
auf die Schaufensterscheibe wandert sein Blick hin und her. »Für die Einrichtung«,
erklärt er karg und stellt die Palme vor die ihm nächstliegende Wand.
    Paff! Paff!
    Ich gehe
ihm entgegen und sehe auf das Grünzeug hinunter. Es reicht mir bis zu den Knien.
»Ein Prachtexemplar«, bedanke ich mich. Allmählich verschwindet mein Lächeln. »Ein
Vogel hat mir geflüstert, dass Sie uns verlassen werden.«
    Er nickt.
»Meinem Versetzungsantrag wurde noch nicht stattgegeben. Doch ich fahre bereits
nächste Woche.«
    »Es tut
mir leid«, sage ich betroffen. »Alles.«
    Vehement
schüttelt er den Kopf. »Das muss es nicht. Wir haben uns auf dünnem Eis bewegt und
sind gerade noch davon gekommen. Es hätte für uns alle böse ins Auge gehen können.
Zum Glück war das nicht der Fall.« Er reicht mir die Hand. »Ich danke Ihnen.«
    Hitze strömt
durch meine Wangen. Aus mir will keine Antwort herauskommen. Stattdessen seufze
ich einfach alles heraus.
    Ansmanns
Stirn beginnt sich zu kräuseln. »Sie haben eine Fahne«, stellt er fest.
    Ich übergehe
ihn einfach. »Wo wird es hingehen?«
    »Metin hat
es Ihnen nicht erzählt?«
    »Metin habe
ich seit über drei Wochen nicht mehr gesehen«, lüge ich.
    Er löst
seine Hand aus der meinigen. »Er ist bei seiner Schwester in Norddeutschland.«
    »Tatsächlich?«
Ich gebe mir keine Mühe, überrascht zu wirken, sondern sehe stattdessen auf die
Uhr. Ich weiß es besser. Denn in genau sechs Stunden wird der Türke auftauchen,
um seine Psychofarm abzuernten.
    »Ja«, sagt
Ansmann. »Und genau dort zieht es mich auch hin.«
    Ich zwinkere
ihm zu. »Klingt, als wagen Sie und Ihre Exfrau einen Neuanfang.«
    Etwas Leben
flammt in seinen Wangen auf und der Versuch, ein Lächeln zu unterdrücken, scheitert
kläglich. »Wir werden sehen, was die Zeit bringt.«
    Ich nicke.
»Haben Sie noch etwas von Guido Brülling gehört?«
    »Er ist
wieder abgetaucht. Wer weiß, vielleicht an die Mosel. Dort ist er schon immer gern
gewesen.«
    Ein Schatten
taucht in der Tür auf. Und ich kann kaum glauben, was ich dort sehe.
    Arthurs ›Jura Impressa J9 One Touch‹-Espressomaschine. Röchelnd
getragen von meinem neuen Partner.
    Er hat es
also nicht vergessen.
    Auf wackeligen
Beinen marschiert er an uns vorbei direkt in die Pantryküche. Es ist das erste Mal
seit etlichen Monaten, dass er seinen Fuß über diese Schwelle setzt.
    Mein Blick
rutscht einen Augenblick lang über Gregors Hintern. Dann wandert er unweigerlich
zu Ansmann hinüber, dessen Freude über das Wiedersehen sich wie erwartet in Grenzen
hält.
    Gregor verschwindet
in der Küche – und wird prompt begrüßt: » Sa Sdorowje . Willkommen!« Ich höre zwei Pinchen klimpern. Und noch mal.
    Und noch
mal.
    »Ihr seid
im Dienst!«, brülle ich den beiden zu.
    Die Jungs
labern und lachen. Schließlich erscheint Gregor im Türrahmen, mit einer Schulter
gegen die Zarge gelehnt. Er mustert mich mit einem entspannten, freundlichen, fast
manisch wirkenden Blick. Sein rechter Mundwinkel zuckt zu einem halben Lächeln hinauf,
seine linke Braue hebt sich. Zur Feier des Tages hat er sich ausgesprochen glatt
rasiert. Seine Haare wurden ansatzweise gestutzt, dennoch machen sie den Anschein,
als wolle er sie wieder wachsen lassen. Mir sind beide Optionen recht, solange er
davon absieht, mir die Bude voll zu qualmen oder besoffen unsere Mandanten zu betreuen.
Er versprach mir, beides zu unterlassen. Allerdings nur, wenn ich einen Selbstverteidigungskurs
absolviere und meinen WBK-Kurs am Schießstand beende. Erfolgreich, wohlgemerkt.
Ich bin nach wie vor skeptisch. Aber wie sagte er doch gleich? »Ich werde dir genug
Motivation geben.«
    Und ich
glaube ihm.
    Gregor sieht
von mir zu Ansmann. Schließlich rückt er von der Tür ab und kommt direkt auf uns
zu. Er hebt seine Hand. Fast so, als wolle er Ansmann eine Ohrfeige verpassen. Doch
Ansmann pariert, hebt die Hand seinerseits. Und heraus kommt ein laut klatschender
Handschlag.
    »Mach’s
gut, alter Freund«, sagt Gregor. »Und viel Erfolg.«
    Ansmann
nickt, die Hand immer noch in Gregors verschränkt. »Und pass mir auf

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