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Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Trallafitti: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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das Fräulein
auf.«
    »Ich bin
nicht euer Fräulein!«
    Sie lassen
einander los. Und Ansmann geht seiner Wege.
    »Wer wird
seinen Platz einnehmen?«, frage ich Gregor, als Ansmann außer Hörweite ist.
    »Ich weiß
es nicht. Lassen wir uns überraschen.«
    Wie aus
dem Hut gezaubert kommt Corinna in den Laden, eine Handvoll zerfetzter Ballons vor
sich her tragend. Bei ihrem Anblick fällt mir eine weitere ungeklärte Sache ein
und ich folge ihr in Richtung Mülleimer. »Die IHK gibt mir mindestens ein halbes
Jahr Zeit, um die Ausbildernachfolge zu regeln.«
    »Bis dahin
habe ich die Prüfung längst durch.« Mit Schwung lässt sie sich in meinen Chefsessel
fallen. Und sieht mich ernst an. »Hör zu. Dieser Büroscheiß hier ist nichts für
mich. Ich hätte eh schon hingeschmissen, aber Papa wollte, dass ich das unbedingt
fertigmache. Damit sein Schätzelein was Ordentliches gelernt hat.« Sie verdreht
die Augen. »Vielleicht wär das mit uns was Tolles geworden.« Sie sieht zu Gregor
rüber. »Aber ich habe darüber nachgedacht. Ich brauche mehr Freiheiten. Ich brauche
was anderes.«
    Fassungslos
hebe ich die Brauen. Während der Metin-Ära war Corinna ins Büro gekommen und gegangen,
wann sie wollte. Sie erledigte jene Arbeiten, auf die sie gerade Lust
hatte. Sie beschimpfte ihren Chef und ließ mehr als einmal diverses Büromaterial
mitgehen. Ich habe sogar mitbekommen, wie sie Mandanten belogen hat, nur um sich
die Arbeit mit ihnen zu ersparen.
    Wie viel
Freiheiten braucht sie denn noch?
    »Ich werde
den Flattermann machen«, sagt sie abschließend.
    »Den Flattermann?
Was heißt das?«
    »Mein neuer
Freund ist bei der Bundeswehr. Und er wird jetzt in Afrika gebraucht. Die bauen
da eine neue Republik auf. Irgendwas im Süden.«
    »Südsudan«,
mischt sich Gregor an. »Da gehen kaum mehr als 50 deutsche Soldaten hin.«
    Ich starre
ihn an. »Woher weißt denn du das?«
    Er grinst.
»Schaust du denn keine Nachrichten?«
    Mit einem
ärgerlichen Raunen unterbricht Corinna unsere Unterredung. Offenbar fühlt sie sich
um die entzogene Aufmerksamkeit betrogen. »Jedenfalls werde ich mitgehen!« Sie brüllt
mich beinahe an.
    »Du? In
Afrika?« Ich bin völlig verdutzt. »Was willst du denn da?«
    »Mein Freund
sagt, ThyssenKrupp will dort Schienen bauen.«
    »Du willst
Schienen bauen?« Ich sehe zu Gregor. Sein Körper wird bereits von einem Zittern
geschüttelt. Er kichert.
    »Nein«,
sagt Corinna. »Aber die werden sicher ein paar Deutsche vor Ort brauchen, die die
Verwaltung schmeißen. Mein Freund sagt, die würden mich mit Kusshand nehmen.«
    »Aber dann
machst du ja doch wieder irgend so einen Büroscheiß.«
    »In Afrika
ist das kein Büroscheiß, sondern Entwicklungshilfe!« Sie verschränkt die Arme vor
der Brust. »Und wenn es nicht klappt, ist es auch egal. So lange wird Ricky dort
nicht stationiert sein. Außerdem legt der Bund ordentlich Zuschüsse auf sein Gehalt,
dass es für uns beide reicht.«
    Ich beiße
mir auf die Unterlippe. »Na, dann wünsche ich dir alles Gute«, sage ich.
    »Danke.«
    Mit einem
leisen Seufzer im Hals trete ich zu Gregor an die Eingangstür heran. Sein Blick
schweift über die Straße und scheint an einem Wohnhaus schräg gegenüber hängen zu
bleiben. Ich schaue durch das dortige Fenster. Eine dickliche Frau schüttelt ihre
Bettwäsche glatt.
    »Sind wir
Metin auf ewig los?«, fragt er.
    Ich drücke
mich an ihn heran. »Er wird sicher noch hin und wieder hier auftauchen, um nach
dem Rechten zu sehen.« Dass Metin mit Sicherheit auftauchen wird, um nach dem Rechten im Keller zu sehen, möchte ich ihm besser noch nicht auf die Nase binden.
    Genauer
gesagt, ich will es ihm überhaupt niemals auf die Nase binden.
    Denn weder
will ich, dass er schlecht von mir denkt, noch dass er glaubt, ich hätte mich von
Metins schlechtem Einfluss leiten lassen. Gregor sah seinen Job bislang immer darin,
mich vor Unheil zu schützen. Und wenn er herausfindet, dass ich Metin erlaube, Drogen
unter unserem Laden zu züchten, könnte das für ordentlich Ärger sorgen oder sogar
unsere Partnerschaft beenden. Es ist noch nicht so lange her, als Gregor dem Knast
von der Schippe gesprungen ist. Er hat im Augenblick bestimmt keine Lust, sein Strafregister
zu verlängern.
    Fragt sich
nur, ob und wie lange ich die Pilzplantage geheim halten kann.
    »Wenn Metin
hier auftaucht, schmeiß ich ihn raus«, raunt mir Gregor zu. »Glaub mir. Mit ihm
hast du nur Ärger am Bein.«
    »Lustig.
Genau das Gleiche hat er von

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