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Transi Schraubenzieher

Transi Schraubenzieher

Titel: Transi Schraubenzieher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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Wassertemperatur an.«
    »Ich möchte Autofahren lernen, Chef.«
    »Natürlich. Aber erst müssen wir dich anziehen.«
    Er bremste plötzlich, und Transi stieß mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett.
    »Oh! Hast du dir weh getan?«
    »Bist du verletzt?“
    »Nein.«
    »Gott sei Dank!« sagte die Frau.
    »Ich weiß jetzt, daß sich ein Kind im Auto festhalten muß. Ich weiß auch, warum. Nämlich wegen der kinetischen Energie.“
    »Was für Energie?- fragte die Frau.
    »Kinetische Energie. Die Energie der Bewegung.«
    »Man merkt, daß dich ein Professor gebaut hat«, brummte der Chef. »Komm, steig jetzt aus.«
    »Ich bin schon da.«
    »Siehst du dieses Kindermodengeschäft?« Der Chef zeigte auf ein hell erleuchtetes Schaufenster.
    »Ich finde, du bist genauso groß wie die Puppe im Schaufenster.«
    »Das finde ich auch.«
    »Dann schlag die Fensterscheibe ein und hol dir die Kleider!“
    »Aber Chef!«
    »Was denn?«
    »Darf man das denn?«
    »Natürlich!«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ein Kind muß gehorchen, Transi. Wenn du wirklich ein Roboter bist, kannst du die Scheibe einschlagen, ohne dich zu verletzen. Auf meine Verantwortung . . .«
    »Wenn es auf Ihre Verantwortung ist . . . also gut . . .«
    Transi holte aus und schlug kräftig mit der Faust gegen die Scheibe. Sie zerbrach in tausend Stücke.
    »Donnerwetter! Das war aber ein Schlag!« staunte der Chef. »Jetzt schnell!«
    »Was schnell?«
    »Schnell die Kleider raus!«
    »Ich weiß nicht, wie man das macht!«
    »Laß, ich mach das schon!« Der Chef riß der Puppe die Kleider herunter und lief schnell zum Wagen. Transi saß schon drin. Sie fuhren ab wie eine Rakete.
    » Jetzt akkumulieren wir kinetische Energie», erklärte Transi. »Es ist alles so interessant und ...»
    »Sprich nicht so viel! Zieh dich an!« fuhr der Chef dazwischen. »Ich weiß nicht, wie man das macht.«
    »Warst du wirklich nie angezogen?«
    »Chef, Sie vergessen, daß ich erst einige Stunden alt bin.“
    »Ach ja! Ilse, zeig ihm, wie man das macht«, sagte der Chef zu der Frau.
    »Komm, Transi«, sagte sie. »Arme hoch! Erst den linken . . . dann den rechten ... so, der Pullover paßt ja wunderbar. Und jetzt die Hose . . . linkes Bein . . . rechtes Bein . . , prima! Auch die Hose paßt!«
    Transi schaute sich sehr zufrieden im Rückspiegel an.

     
    »Jetzt wird kein Mensch merken, daß du ein Roboter bist. «
    »Heißt das, daß ich jetzt ein Mensch bin, Chef?«
    »Nein! Du bist eine Maschine. Allerdings eine Maschine mit großer Zukunft. Ich mache aus dir einen erstklassigen Tresorknacker.«
    »Was ist das?«
    »Weißt du das wirklich nicht?«
    »Nein. Es ist komisch. Auf einigen wissenschaftlichen Gebieten weiß ich sehr viel. Aber von alltäglichen Dingen habe ich keine Ahnung. Ich bin ein bißchen einseitig. Finden Sie nicht?«
    »Ja, du hast recht. Aber mach dir keine Sorgen. Ich bring dir alles bei. Tresorknacker ist ein prima Beruf.«
    »Kann man damit durch die ganze Welt fahren?«
    »Du fährst überallhin, wo es Tresore zu knacken gibt. Man knackt und verduftet.«
    »Ja?»
    »Ein Beruf mit Zukunft. Man kann damit sehr viel Geld verdienen.«
    »Was macht man mit dem Geld?«
    »Man kauft sich etwas. Zum Beispiel Süßigkeiten.«
    »Aber ich mag keine Süßigkeiten. Kann ich mir auch Strom kaufen? «
    »Natürlich!« lachte der Chef. »Man sieht doch, daß du ein richtiger Roboter bist!«
    Der Wagen fuhr aus der Stadt, und Transi staunte wieder einmal, wie groß die Welt ist.
     

Bei der Polizei wird Alarm gegeben
     
    Vielleicht eine halbe Stunde, nachdem Transi seinen nächtlichen Spaziergang begonnen hatte, wachte sein Vater auf.
    »Transi!« sagte er und streckte seine Hand nach ihm aus. Aber er fühlte nichts. Voller Schreck sprang er aus dem Bett und suchte Transi im Zimmer, dann im nächsten Zimmer, im übernächsten Zimmer, in allen Zimmern.
    »Transi!« rief er, »Transi, wo hast du dich versteckt?«
    Und dann sah er die offene Haustür. Eine schreckliche Ahnung überfiel ihn. Wenn Transi hinausgelaufen war? Der Professor zog sich in rasender Eile an und lief auf die Straße. Er schaute sich nach allen Seiten um. Die Straße war leer. Niemand war zu sehen.
    »Transiiii!«
    Keine Antwort.
    Niedergeschlagen ging der Professor ins Haus zurück. Er durchsuchte noch einmal alle Zimmer. Aber Transi blieb verschwunden. Jetzt wollte der Professor keine Zeit mehr verlieren. Er rief ein Taxi und ließ sich zum nächsten Polizeirevier fahren. »Guten Abend!«
    »Guten

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