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Transi Schraubenzieher

Transi Schraubenzieher

Titel: Transi Schraubenzieher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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Abend«, gähnte ihn ein Polizeibeamter an. »Was gibt's?«
    »Ich möchte eine Vermißtenanzeige aufgeben.«
    »Können Sie nicht bis morgen warten?«
    »Nein, Sie müssen ihn sofort suchen. Mein Sohn ist verschwunden!«
    »Ihr Sohn? Moment, ich hole ein Formular. Wie heißen Sie?“
    »Schraubenzieher. Professor Schraubenzieher.“
    »Wie Schraubenzieher?«
    »Ja.«
    »Wohnhaft? «
    »Beckmesserstraße 4.«
    »Gut! Wer ist verschwunden?«
    »Mein Sohn.«
    »Seit wann?«
    »Seit einer Stunde.«
    »Wie alt ist er?«
    »Zwei Stunden.«
    »Wie bitte?«
    »Zwei Stunden.«
    »Zwei Stunden alt . . schrieb der Polizist. »Das heißt - ein Baby.«
    Aufgeregt wählte der Polizist eine Telefonnummer und rief ins Telefon:
    »Chef, kommen Sie schnell. Hier wird gerade das Verschwinden eines Babys gemeldet!«
    Der Kriminalinspektor vom Dienst kam sofort.
    »Ein Baby ist verschwunden?« fragte er. »Das ist die erste Entführung in unserem Revier. Daß uns auch so etwas passieren muß!«
    »Wissen Sie, es ist so . . .«, versuchte der Professor zu erklären. »Meiner Meinung nach ist Transi einfach spazierengegangen. Dabei hat er sich sicher verlaufen. Und jetzt sucht er den Weg nach Hause.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, daß Ihr Sohn erst zwei Stunden alt ist!«
    »Ja, genau. Und das ist das Problem. Ich habe ihm noch nicht gesagt, daß er nicht allein auf die Straße gehen darf. Vor allen Dingen nicht nachts. Wir haben miteinander gesprochen, und dann bin ich eingeschlafen. Als ich aufwachte, war Transi weg. Ich konnte ihn nirgendwo finden.«
    »Kann er auch sprechen . . .?“
    »Natürlich!«
    »Und gehen . . .?«
    »Ja, er kann alles!«
    »Und er ist erst zwei Stunden alt . . .?«
    »Jaaa!«
    Die beiden Beamten sahen sich ungläubig an.
    »Entschuldigen Sie, Herr Professor, wieviel ist zwei mal zwei?“
    »Vier.«
    »Und wieviel ist vier mal fünf?«
    »Meine Herren, was soll das heißen?«
    »Wieviel haben Sie getrunken? Ihren Personalausweis bitte! Sie wollen uns wohl für dumm verkaufen!«
    »Ich protestiere!« sagte der Professor sehr energisch. »Sie müssen sofort etwas unternehmen, bevor schreckliche Sachen passieren. Das Kind ist leicht zu erkennen. Es ist nämlich nackt von zu Hause weggelaufen.«
    »Nackt? Das wird ja immer schöner!«
    »Ja, völlig nackt. Ich habe noch keine Zeit gehabt, ihm Kleider zu kaufen.«
    »Da wird er sich aber schwer erkälten.«
    »Das ist kein Problem. Er kann sich nicht erkälten. Wenn er nur nicht in schlechte Hände gerät! Transi ist noch so unerfahren. Er weiß sehr viel, aber doch nicht genug. Er kann einen guten Rat noch nicht von einem schlechten unterscheiden.«
    Die beiden Beamten schauten den Professor mitleidig an. »Warten Sie«, sagte der Inspektor. »Ich rufe einen Krankenwagen. Sie brauchen unbedingt ein Beruhigungsmittel.“
    Er schaute auf das Formular, um den Namen des Professors zu erfahren.
    »Schraubenzieher«, las er und stutzte. »Sind Sie der berühmte Professor Schraubenzieher, der das fliegende Auto gebaut hat?“
    »Ja! Und das Kind, das erst zwei Stunden alt ist, ist ein automatisches Kind, meine neueste Erfindung.«
    »Das heißt, ein Roboter.“
    »Es ist mehr als ein Roboter. Es ist gebaut wie ein richtiges Kind. Wenn es jetzt schlechte Freunde bekommt, wird es auch schlecht werden. Sie müssen Transi sofort finden!«
    »Jetzt ist mir alles klar«, sagte der Inspektor erleichtert. »Ich dachte, Sie sind ein Verrückter. Die ganze Geschichte klang so unglaublich. Sie müssen mich verstehen. Ein Kind, das zwei Stunden alt ist, nachts nackt herumläuft und auch noch sprechen kann - das klingt schon sehr verrückt. Aber wenn es ein automatisches Kind ist, ist ja alles ganz normal. Ich liebe die Technik, Herr Professor! Entschuldigen Sie bitte!«
    »Ich habe vollstes Verständnis für Sie«, beruhigte ihn der Professor.
    »Ich werde jetzt alle Polizeiwagen alarmieren und die Vermißtenmeldung durchgeben. Das mit dem Alter lasse ich lieber weg, sonst werde ich für verrückt gehalten. Man soll also einen nackten Jungen suchen
    »Neunzig Zentimeter groß«, sagte der Professor. »Ich glaube, so ist es am besten. Sonst braucht man zuviel Zeit, um alles zu erklären.«
     
    Nach einigen Minuten hörten alle Polizeiwagen in der Stadt die Vermißtenmeldung und machten sich auf die Suche nach Transi Schraubenzieher. Jeder Wagen hatte ein Zentimetermaß an Bord.

     
     

In den Händen der Banditen
     
    Der Chef wohnte im Villenvorort Grünwald. Wenn du schon

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