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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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einfach aus, dass es niemand bemerkt. Wir könnten es so frisieren, dass die Leute wirklich feuchte Hände kriegen.«
    »Solche Effekthascherei brauche ich nicht. Alles Schwindel!«
    Johnny knallte seine Hand auf den Koffer. »Matt, ich hab’ so die Schnauze voll, so verdammt voll von deinem demütigen und bescheidenen Gehabe. Es ist aufgesetzt, und das weißt du so gut wie ich. Kannst du mal einen Moment damit aufhören?«
    »Also, jetzt pa ss mal auf!«
    Jemand klopfte entschieden an die Abteiltür. Stella sagte: »So, das hast du nun davon«, und ging zur Tür.
    Eine entschuldigende Stimme beschwerte sich. »Stella, Liebes, könntet ihr nicht bitte ein bi ss chen leiser sein?
    Bucky war gerade eingeschlafen und jetzt weint er wieder.«
    »Sicher«, flüsterte Stella. »Tut mir leid, Vicky.« Sie drehte sich mit aufblitzenden Augen um. »Vicky Davis«, sagte sie. Ihr Baby kriegt Zähne. Also macht jetzt bitte beide, dass ihr hier rauskommt! Und Johnny, kein Wort mehr heute Abend . Nicht ein verdammtes Wort. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Ma’am«, sagte Johnny lachend.
    Mario pfiff leise. »Hey, Stella, tut mir leid.«
    »Und vergeude auch keine Zeit mit Entschuldigungen.
    Bloß raus hier, sofort!« Sie schlo ss die Tür hinter ihnen mit einem merklichen Knall, und Tommy und Mario sahen sich amüsiert und zugleich verärgert an.
    »Hey, wer weiß «, murmelte Mario, »vielleicht haben wir doch noch eine Lucia in der Familie!«
    Aber als sie wieder zurück in ihrem eigenen Abteil waren, hatte Mario aufgeh ört zu lachen und sah grimmiger aus denn je. »Wir haben mit Coe Wayland angefangen«, sagte er und starrte verärgert aus dem Fenster in die Dunkelheit. »Aber alles, woran Johnny denken konnte, war, einen Vorwand zu benutzen und mich dazu zu bringen, Stellas Besonderheiten in die Nummer zu nehmen.« Er kletterte in seine Koje, lag dort und starrte aus dem Fenster, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. »Was, zum Teufel, machen wir denn nun?« Aber es war keine Frage.
    Tommy kletterte in seine obere Koje und lag dort, ohne zu versuchen zu antworten. Es gab Momente, da konnte er Mario aus seiner schlechten Stimmung herausbringen, aber dies war keiner davon.
    Tommy ging am nächsten Tag zu Johnny und fing wieder mit Wayland an, aber Johnny schnauzte ihn bloß an.
    Er sagte »Bring mir Beweise! Etwas, das wir Woody zeigen können. Dann können wir vielleicht etwas tun. Bis dahin gibt es nichts, was wir machen könnten.«
    Tommy behielt Wayland im Auge und beobachtete ihn, bis er Angst bekam, dass der Mann ihn bemerken würde, aber es gab nichts Definitives. Nichts, was er hätte beweisen können. Dann, am dritten Tag des Denver-Aufenthaltes passierte etwas, das ihn völlig ablenkte.
    Sie waren im Umkleidezelt. Tommy hatte sich entschlossen, die Wäsche zu sortieren, denn der Wagen hatte gerade das Päckchen, auf dem SANTELLI stand, abgeliefert . Er trennte seine eigenen Jeans, Socken und T-Shirts von Marios und legte sie auf den Boden seines Garderobenkoffers . Mario kniete vor seinem eigenen Koffer und polierte seine besten Schuhe.
    »Da ich gerade die Schuhwichse draußen habe, soll ich deine auch putzen? Es wäre blöd, deine Hände vollzuschmieren, wenn du an der Wäsche arbeitest«, sagte Mario. » Wirf sie einfach hier rüber, ja?«
    »Klar!« Tommy gab Mario seine guten braunen Schuhe. Jake Davis kam zwischen den Kofferreihen heran, und Mario hob seine Augenbrauen.
    »Was gibt’s, Jake?«
    »Ich sammle für die Fortunatis. Die meisten der Luftakrobaten geben etwas.«
    »Mein Gott!« Mario ging in die Hocke. Er war nackt bis zur Hüfte, sein Haar war ungekämmt. »Was ist passiert, Jake?«
    »Hast du es nicht gehört? Woody hat gestern Abend einen Anruf bekommen, und ich hab’ meinen Bruder angerufen – er arbeitet in Boston, wo sie waren.«
    »Jake, was ist passiert? Wir hatten unsere eigenen Sorgen, und wir haben nichts gehört!«
    »Cleo«, sagte Jake, »sie hat bei einem Doppelten das Netz verfehlt, und sie glauben, ihr Rückgrat ist gebrochen. Sie wissen nicht sicher, ob sie es überleben wird.«
    »Jesus Christus«, flüsterte Mario, und die braune Schuhputzbürste fiel unbeachtet auf seinen Haufen sauberer weißer T-Shirts. Tommy bückte sich, um sie aufzuheben, und er fühlte sich wie betäubt. Cleo! dachte er erschrocken.
    »Das stimmt«, sagte Jake. »Ihr kennt sie, persönlich meine ich. Ich hab’ sie nie kennengelernt.«
    »Jim Fortunati ist mein Vetter«, sagte Mario, »und Cleo war

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