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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Empörung: »Ein Säufer?«
    Johnny fuhr ihn an: »Sei kein verdammter Idiot, Matt.
    Flieger trinken nicht, und leben dann so lange wie Coe Wayland. Wenn er sich ab und zu einen Whiskey genehmigt, na und? Das tue ich auch. Wir können nicht alle völlige Abstinenzler sein wie ihr beide. Das ist doch hier keine Sonntagsschule!«
    »Ich habe Säufer gesagt, und ich meine es auch«, beharrte Mario und blickte Johnny an.
    Johnny erwiderte den Blick. »Hör zu Matt, verdammt.
    Ich bin auch kein Wayland-Fan, aber wenn sich das rumspricht – er arbeitet mit den Santellis – beweise es, und wir werden was unternehmen. Anderenfalls will ich, dass wir sofort damit aufhören.«
    Stella sagte ruhig: »Ich habe schon so etwas gehört, Johnny. Er war mal drei Tage lang besoffen, und Woody hat ihn mit fünfzig Dollar Strafe belegt.«
    Johnny klang immer noch angriffslustig: »Das beweist gar nichts, außer dass er schlau genug ist, nicht auf dem Platz zu trinken.«
    »Tommy«, sagte Mario. »Sag ihnen, was du mir heute Abend erzählt hast.«
    Tommy wiederholte, was er gesehen hatte, und Johnny rümpfte die Nase.
    »Nicht gut genug. Wenn wir ihn auf frischer Tat ertappen könnten – aber wir brauchen viel mehr, um zu Woody zu gehen. Ich hab’ eine bessere Idee. Ich wollte sowieso darüber reden, den Akt neu zu gestalten.«
    Mario sah grimmig aus: »Na los!«
    »Flieg nicht von der Stange, großer Bruder. Du bist der Star, und du verdienst es – keiner behauptet das Gegenteil, aber ohne an deinem Ruhm rühren zu wollen…«
    »Das ist unter der Gürtellinie, Johnny!«
    »La ss mich ausreden, ja? Wir könnten den Akt ein bi ss chen auffrischen, ihn spektakulärer machen, ohne irgendjemandem wehzutun. Unsere Nummer sieht so einfach aus.«
    »Das ist ja gerade die Kunst«, sagte Mario ruhig. »Das fast Unmögliche einfach und leicht aussehen zu lassen.
    Wir brauchen keine Effekthascherei. Die Leute, die die Feinheiten des Fliegens zu schätzen wissen, wissen, was wir machen.«
    »O Gott, du und dein Gerede über die reine Kunst. Dies ist ein Zirkus, Matt. Nicht das verdammte Russische Ballett. Ob es dir gefällt oder nicht, wir sind im Showgeschäft. Ich hab’ an Stella gedacht. Sie ist ziemlich ungewöhnlich. Wir könnten etwas wirklich Großartiges mit ihr machen.«
    »Sieh mal, Jock, dies ist ein reiner fliegender Trapezakt. Es ist ein Klassiker. Wenn du dieses besondere Zeug willst, warum versuchst du nicht, Woody zu einem besonderen Solo für sie zu überreden? Julie Lee wird ziemlich bald aufhören. Vielleicht kann Woody Stel an ihrer Stelle nehmen.«
    Johnny brauste auf: »Versuchst du etwa zu sagen, dass sie nicht gut genug ist für einen Auftritt in der Hauptmanege unter dem Familiennamen? Bei Liss hast du nie Ärger gemacht!«
    »Also, das reicht jetzt!« sagte Mario und sprang auf seine Füße . »Ich will dir mal eins sagen, Jock: Liss ist ein Flieger, kein Showmädchen. Sie hat die Duonummer mit uns gemacht und ein paar einfache Posen, um den Akt ein bi ss chen zu verschönern, und es dabei belassen. Sie hatte keine Starallüren und hat auch nicht versucht das besondere Schnörkelzeug in einen reinen Trapezakt einzubauen.«
    Stella öffnete ihren Mund und schlo ss ihn wieder. Johnny tobte: »Die Santellis haben diesen Akt jahrelang um einen weiblichen Star aufgebaut. Und das weißt du auch!«
    »Aber Stella ist nicht Lucia!«
    »Verdammt, Lu war nie so toll! Sie hat nie einen der großen Tricks gemacht! Es war bloß Effekthascherei. Die gleiche Effekthascherei, die du, wie du sagst, verachtest, hat sie zu einem Star gemacht. Was ist los? Glaubst du, es würde dich herabsetzen, wenn wir zwei Stars in der Familie hätten?«
    »Also hör mal, Jock«, fing Mario an, holte tief Luft, atmete wieder aus und begann noch einmal: »Hör mal, darüber brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Bei dem was ich tue, glaube ich nicht, dass es irgendjemanden gibt, der mich herabsetzen könnte. Effekthascherei oder nicht. Aber manches gehört zu einem reinen Trapezakt und manches nicht!«
    »Quatsch«, sagte Johnny. »Wenn wir schon dabei sind, du könntest auch ein bi ss chen Effekthascherei gebrauchen. Ich hab’ neulich jemanden sagen hören, als du diene Pirouette gemacht hast, ›warum macht er nicht was Schwieriges?‹«
    Mario grinste breit. »Das zeigt, wie dumm die sind. Eine Pirouette ist so ungefähr das Schwierigste, was ich im Akt mache.«
    »Ja, aber, verdammt noch mal«, entgegnete Johnny,
    »bei dir sieht es so verdammt

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