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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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packte ihre Hand, und verächtlich öffnete sie die Tasche, die ein flaches lackiertes Kästchen und ihre Zigarettenspitze enthielt.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte er drohend.
    »Was glauben Sie? Von der Frau eines stellvertretenden Ministers, der es wiederum direkt von Vandaariff erfahren hat – wozu soll das Geschnatter dieser Harpyien sonst gut sein? Ich bin zumindest gut informiert.« Die Contessa steckte eine weiße Zigarette in die Spitze. Sie hielt ein Streichholz daran, schloss die Augen, während sie an der Zigarette zog, und ließ den Rauch durch die Nase entweichen. »Du lieber Gott.«
    Ihre augenblickliche Hingabe an den Genuss – oder zumindest an die Entspannung – brachte Chang die Erinnerung an Opium zurück. Wie einfach es gewesen wäre, nur eine von Lady Axewith’ Juwelen an sich zu nehmen. Die Contessa wedelte den Rauch vor ihrem Gesicht weg.
    »Oskar war nie wie die anderen. Er ist ein wahrer Künstler, mit all den schrecklichen Eigenschaften dieser Berufung. Er ist nicht auf persönliche Erfahrungen aus, sondern will nur sein Werk weiterentwickeln.«
    »Doch Oskar Veilandt ist nicht Robert Vandaariff. Sie haben gesehen, was in Parchfeldt passiert ist – wenn Sie einen Blick in das Buch geworfen haben, wissen Sie, was aus ihm geworden ist. Welche Absichten er auch gehegt haben mochte …«
    »Ich bin anderer Meinung – oder, ja, er hat seine Zielrichtung geändert, aber nicht seinen Weg, seinen Stil.«
    »Sie können nicht so tun, als ob dieses Chaos das ist, was der Comte d’Orkancz angerichtet hätte.«
    »Natürlich nicht, aber es kümmert ihn auch nicht mehr.«
    »Ich habe gesehen, dass ihn nichts anderes gekümmert hat!«
    »Sie irren sich. Er spannt seine Leinwand auf und sortiert seine Farben. Er hat noch nicht einmal angefangen.«
    »Aber die Stadt …«
    »Die Stadt kann brennen.«
    »Aber Axewith …«
    »Sämtliche Lords und Minister können ebenfalls brennen – für Oskar sind sie hirnlose Ameisen.«
    »Aber wie können Sie einfach zusehen …«
    »Im Augenblick versuche ich zu überleben.«
    Chang schnaubte ungläubig. »An dem Tag, an dem Sie mit der nackten Existenz zufrieden sind …«
    »Seien Sie kein Idiot!«, fauchte die Contessa. »Dieser Tag ist be reits angebrochen. Falls nicht, fragen Sie den Leichnam von Ce leste Temple!«
    Auf Anweisung der Contessa ließ die Kutsche sie auf einem Platz aussteigen, der im französischen Stil mit Kieswegen und Blumenrabatten angelegt war. Chang half der Contessa auf die Straße und suchte den Park nach irgendwelchen Anzeichen für Vandaariffs Spione ab. Die Contessa drückte dem Kutscher ein paar Münzen in die Hand und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Bevor Chang etwas mitbekam, hatte sie sich abgewandt und ging über den Platz.
    »Hier entlang, Kardinal, falls Sie darauf bestehen mitzukommen.«
    An zahlreichen stattlichen Gebäuden waren Messingschilder angebracht. Ein paar trugen die Namen diplomatischer Vertretungen, andere den eines Facharztes oder Rechtsanwalts. Dass die Straßen leer waren, wirkte seltsam widersprüchlich zum Aufruhr in der Stadt. Waren diese Enklaven so gut geschützt? Die Contessa blieb bei einer schmalen Gasse neben der Moldawischen Gesandtschaft stehen. Sie nahm seine Hand, drehte sich so, dass sie mit ihrem Kleid nicht an der Wand entlangstreifte, und legte einen Finger auf die Lippen.
    Chang war davon ausgegangen, die diplomatische Vertretung sei ihr Ziel, stattdessen war es das benachbarte Gebäude, ein Dienstboteneingang, wie er annahm, obwohl die Gasse zu schmal war, um dort etwas anliefern zu lassen. Die Contessa klopfte leise und blickte dann über Changs Schulter.
    »Beobachtet uns dieser Mann dort auf der Straße?«
    Wie ein Dummkopf drehte er sich um, und dann war es leider zu spät. Er spürte die Glaskante an seinem Hals – eine blaue zerbrochene Glaskarte mit gezacktem Rand.
    »Ich war nicht ganz ehrlich«, gestand die Contessa.
    Zu Changs größter Empörung ging die Holztür auf.
    »Sieh einer an, wen wir da haben!«
    Jack Pfaff schenkte der Contessa ein bewunderndes Lächeln.
    Pfaff nahm Chang seinen Stock ab und führte ihn hinein. Das Erdgeschoss war entsprechend den Anforderungen eines praktizierenden Arztes eingerichtet worden, mit Untersuchungsräumen, Behandlungs- und einem Arbeitszimmer, wo der Eigentümer sie erwartete.
    »Doktor Piersohn, Kardinal Chang. Wir haben nur wenig Zeit – Kardinal, wenn Sie sich bitte freimachen würden.« Die Contessa nickte Pfaff zu, der Changs

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