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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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ausrichten?«
    Miss Temple begriff überhaupt nichts. »Und was hat Vaandariff davon, dass Axewith mehr Macht bekommt? Ich dachte, es erschwert jeden weiteren Hinterhalt. Wie Sie gesagt haben, Soldaten an jeder Straßenecke …«
    »Doch wessen Soldaten?«, fragte Svenson mit irritierender Gewissheit. Miss Temple wusste, dass sie nicht strategisch dachte, aber der Doktor redete, als sei die Welt ein Schachspiel, bei dem die anderen immer drei Züge voraus waren.
    Chang schob sich zwischen die beiden und sagte leise: »Ob dieses Gemetzel nun die Anwesenheit der Soldaten rechtfertigt oder ihre Absichten verschleiert, sie sind jedenfalls da – und vor allem nach der Schießerei im Palast bleiben unsere Bemühungen darauf beschränkt herumzuschleichen.«
    »So wie die der Contessa beschränkt sind, weil sie sich verstecken muss«, fügte der Doktor hinzu, »und wenn wir in ihrer Lage sind , können wir ihre Absichten vielleicht besser verstehen. Denken Sie daran, sie war im Palast, hat jedoch kein Interesse an Vandaariffs Treffen mit Axewith gezeigt …«
    »Noch ein Grund, es ihr nicht gleichzutun«, erwiderte Miss Temple.
    »Dass sie einen anderen Weg nimmt, macht diese Methoden nicht falsch.«
    Miss Temple schnaubte. »Aber alles, worüber Sie sich so erregen – die Soldaten, die Erlasse, das Ministerium: Wenn das nichts mit der Contessa zu tun hat, warum sprechen wir dann überhaupt über sie? Wir sind nur zu dritt – an wen sollen wir uns wenden? Vandaariff, die Ministerien oder die Contessa?«
    Svenson seufzte. »Wir müssen uns an alle drei wenden. Ich sehe nicht, bei wem der Schlüssel liegt.«
    »Aber das ist unmöglich …« Miss Temple hielt angesichts eines verärgerten Ausrufs von Chang inne. »Was ist?«
    »Die Schlüssel. Ich hatte es vergessen. Das Buch, das die Erinnerungen des Comte enthält. Die Contessa hat Glasschlüssel hergestellt, um sie lesen zu können, ohne dabei Schaden zu nehmen.«
    Miss Temple umklammerte ihren Hals. »Selbst mit einem Schlüssel ist das Buch tödlich.«
    »Die Contessa ist kein Dummkopf.« Svenson legte Francesca sanft eine Hand auf die Schulter. »Sie würde sich eine besonders tapfere Assistentin suchen, die für sie das Lesen übernehmen würde.«
    Das Mädchen tat so, als höre sie nicht zu, während sie, stolz auf ihre Geheimnisse, müßig ihren Schuh am Boden rieb.
    Die Gestalten in den Mänteln hatten die Handelsbörse verlassen. Auf Changs Drängen hin schlichen sie selbst dicht an der Wand entlang, über ihnen die großen Kreidetafeln, auf denen die Zahlen des Vortags noch zu sehen waren. Über dem Podium befand sich eine riesige Uhr, groß genug, dass man sie vom Parkett aus erkennen konnte. Ihr Ticken hallte seltsam nach – vielleicht hatte die Mechanik ein doppeltes Uhrwerk, damit sie mitten im Handel nicht stehen blieb. Für Miss Temple machte das doppelte Ticken nur deutlich, wie begrenzt ihr Glück war. Doch wenn Chang auf dem Platz nicht so rasch reagiert hätte, hätte sie vielleicht auch unter den namenlosen Toten gelegen.
    Sie waren fast auf der anderen Seite angekommen, als Svenson zum Schrecken beider Francescas Hand in die von Miss Temple drückte.
    »Nur kurz. Geht weiter. Bitte.«
    Der Doktor eilte dorthin, wo die Gruppe der Männer in Mänteln gestanden hatte. Er kniete sich hin und hob nacheinander die Tücher mehrerer Leichen hoch. Er verharrte reglos, starrte ins Leere und hastete dann wieder zu ihnen zurück.
    Chang hob eine Hand und bat um Stille. Sie waren auf der anderen Seite angekommen, und er blickte aufmerksam zum Säulengang. Miss Temple bemerkte Stimmen, die vom Vordereingang kamen.
    Sie drehte sich zu Svenson um und wollte ihn fragen, was er entdeckt hatte, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken. Von den aufgebahrten Toten hatten sich drei erhoben, eingehüllt in Laken wie Geister auf einer Bühne. Dann fielen die Laken herab, und drei Männer in Umhängen kamen, die ihnen den Rückweg abschnitten. Unter ihren Umhängen blitzte etwas Grünes auf. Soldaten aus Raaxfall.
    Ein raues Kichern ertönte vom Eingang, und hinter den Säulen traten drei weitere Soldaten hervor, Mr. Foison und der Mann – dieser amüsiert –, der am Stock gegangen war.
    »Vergeben Sie mir den kleinen Trick«, rief Robert Vandaariff. »Geister aus dem Jenseits! Und doch haben Sie sich täuschen lassen – natürlich haben Sie das, wie hätte es anders sein können!«
    Die Soldaten verteilten sich und blockierten den Ausgang. Chang hatte in jeder Hand

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