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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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schluckte unbehaglich. »Sie ist jedoch mehrere Meter entfernt – wir haben kein Seil, wir erreichen sie nicht.«
    » Die da können wir natürlich nicht erreichen«, sagte Miss Temple.
    »Celeste …«
    »Es gibt eine ganze Reihe. Wenn sie von uns wegführen, muss es auch direkt unter uns eine geben!«
    Miss Temple raffte ihr Kleid, aber Chang stieß sie beiseite, ließ sich an den Armen herabhängen und verschwand rasch aus dem Blick. Gleich darauf tauchte er wieder auf.
    »Nicht anders, als würde man aus einer Kutsche steigen. Reichen Sie mir das Kind zuerst …«
    Am anderen Ende des Stegs sprangen Soldaten dröhnend auf die Planken, und Miss Temple und die anderen sanken in die Knie.
    »Das Mädchen!«, fauchte Chang unsichtbar unter ihnen. Svenson hob Francesca über das Geländer, sodass ihre Beine in der Luft baumelten. Das Kind sagte nichts, und sein Gesicht war verkniffen und bleich, als Changs Hände hochschossen und es um die Taille packten. Miss Temple stieß Svenson zum Geländer, und er schwang sich hinüber, wobei er sich mit den Fingern festklammerte. Chang griff nach den zappelnden Beinen des Doktors.
    Die Soldaten kamen näher und ließen den Schein ihrer Laternen über die unterseitigen Verstrebungen der Brücke spielen. Miss Temple glitt geräuschlos hinüber, ließ sich herab und umklammerte den untersten Rand des Stegs, bis ihre Hände nicht mehr zu sehen waren. Sie hing in der Luft.
    Laternenlicht tanzte über die Stelle, wo sie gestanden hatte. Wachen patrouillierten am Ufer unter ihr. Wenn auch nur ein Soldat das Licht bemerken und hinaufblicken würde, hätte man sie entdeckt. Eine behandschuhte Hand packte ihren Fuß und eine andere ihre Taille, und dann drückten beide Hände zu als Zeichen, dass sie loslassen sollte. Direkt über ihr standen Soldaten. Sie öffnete die Hände. Einen Moment lang schien Chang ihr Gewicht nicht halten zu können, aber dann kamen die Hände des Doktors hinzu, und sie spürte, wie sie durch eine raue Maueröffnung gezogen wurde.
    »Es stinkt nach Vögeln.« Miss Temple schlug mit ihrem Stiefel an die Wand, um den Erdklumpen loszuwerden. Die Soldaten waren weitergezogen, nachdem sie den Steg leer vorgefunden hatten, und sie konnten sprechen.
    »Lieber Vögel als bettelnde Landstreicher«, sagte Chang.
    »Ich nehme an, hier war keine Menschenseele, seit die Brücke gebaut worden ist.« Svenson hielt Miss Temples Kerzenstumpf aus Bienenwachs über sich und betrachtete die Wände. Hinter der Fensteröffnung lag ein breiterer Durchgang, der einst Wachen beherbergt hatte. »Ein weiterer Leichnam, architektonisch gesprochen. Sollen wir hier warten, bis die Brücke wieder passierbar ist?«
    »Darauf könnten wir acht Jahre warten«, sagte Chang. »Die kontrollieren den gesamten Fluss.«
    »Ich frage mich, ob Mr. Pfaff entkommen ist«, sagte Miss Temple. »Aber wer weiß schon, wann er dort war. Vielleicht hat man ihn geschnappt.« Niemand gab eine Antwort, was Miss Temple verdross. Francesca Trapping spähte aus der schmalen Fensteröffnung.
    »Geh da weg«, sagte Miss Temple.
    Francesca tat es, ging dann jedoch an Miss Temple vorbei zu Doktor Svenson und zupfte ihn am Ärmel. »Ich soll Sie woanders hinbringen.«
    Svenson brachte ein Lächeln zustande. »Dann lass uns mal sehen, was wir finden können. Die Arbeiten hier sind hastig ausgeführt worden …«
    Er führte sie tiefer in die Nische hinein und trat dabei gegen die Wände, ein Gemisch aus alten Steinen und neuen Ziegeln, bis sich die Tritte hohl anhörten. Er blickte mit hochgezogener Braue zu Chang und Miss Temple.
    »Vielleicht ist es eine Rattenkolonie«, bemerkte Chang. »Die sich ein Nest aushöhlt.«
    Svenson hielt die Kerze an die Stelle, wo der Boden und die seltsam angeschrägte Wand zusammentrafen, und reichte sie dann Francesca. Mit den Händen stützte er sich an der Mauer ab.
    »Stiefel mit Stahlkappen, weißt du …« Er trat zu, und die Ziegelsteine gaben nach, da der Mörtel porös war. Noch ein paar Tritte, und er stieß mit der Ferse eine Öffnung heraus. Die überkrusteten Steine fielen in die Dunkelheit, als sie sich lösten, und bald hatte der Doktor ein Loch geschlagen, das groß genug war, um sich hindurchzuwinden.
    Miss Temple rümpfte bei der feuchten Luft, die aus dem Loch strömte, die Nase. »Was ist wohl dahinter?«
    »Außer Ratten?«, fragte Chang.
    »Ich habe keine Angst vor Ratten.«
    »Dann sollten Sie zuerst gehen.«
    Sie sah, dass er lächelte, und obwohl sie sein

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