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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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hatte, wandte er sich erneut an sie. »Ich habe Ihnen noch gar nicht für die Zusendung zweier so exzellenter dienstbarer Geister wie Mr. Ropp und Mr. Jaxon gedankt. Entlassene Soldaten, wie sie mir verrieten – neben anderen Dingen. Neben allem anderen. Und Mr. Ramper ebenfalls – aber auch ein verwundetes Tier kann man noch brauchen. Das dürften Sie von Ihrer Plantage her wissen. Das Fleisch abkratzen und die Knochen als Brennmaterial nehmen. Freut es Sie, die Contessa zu sehen?«
    Miss Temple gab ein ersticktes Geräusch von sich.
    »Sagen Sie ihr, was Sie wollen.« Er griff in seinen Mantel und zog ein weiteres Taschentuch heraus, diesmal aus weißer Seide. »Aber wenn Sie die Möglichkeit haben, Miss Temple – und das werden Sie, weil die Contessa Sie unterschätzen wird, wie sie es immer getan hat –, würden Sie uns einen Dienst erweisen, wenn Sie der Dame in die Haut ritzen würden … und zwar hiermit .«
    In dem aufgeschlagenen Taschentuch lag ein Stück blaues Glas. Er kicherte rau und faltete das Taschentuch erneut zusammen. Dann streckte er die krummen Finger aus und steckte es ihr in den Ausschnitt ihres Kleids.
    »Extra für unsere gemeinsame Erzfeindin hergestellt. Stoßen Sie es ihr in den Arm, in ihren hübschen Hals – was immer in Reichweite ist. Anschließend sollten Sie rennen .«
    Die Kutsche blieb stehen. Sie hörte den metallischen Klang von Riegeln, die zurückgezogen wurden, und das Quietschen eines Eisentors. Vandaariff nickte, und Foison fesselte Miss Temples Hände.
    Ihr Herz setzte einen Moment aus. Sie hatte es nicht wirklich geglaubt, bis man ihr das Taschentuch ins Kleid gesteckt hatte. Sie wurde einer Frau ausgeliefert, die ihren Tod wollte. Warum nicht Chang und Svenson? Was hatte die Contessa Wertvolleres zu bieten als Francesca Trapping?
    Foison öffnete die Tür, beugte sich hinunter und klappte eine Trittleiter aus Metall aus. Miss Temple stieß ihm ihre gefesselten Hände in den Rücken, und er stürzte hinaus. Sie selbst warf sich knurrend wie ein Hund auf Vandaariff. Ihre Hände legten sich um seinen Hals, und die Fessel zwischen ihnen schnitt ihm wie eine Garotte in das faltige Fleisch. Er schlug sie schwach ins Gesicht, keuchte mit aufgerissenen Augen und heraushängender Zunge … und stieß dann ein schreckliches abgehacktes Stöhnen aus. Gelächter. Sie sah sein wahnsinniges, ermunterndes Nicken und drückte so fest zu, wie sie nur konnte …
    Foisons starke Hände rissen sie von ihm weg und zerrten sie hinaus. Mit einem Knurren schleuderte er sie so fest zu Boden, dass ihr die Luft wegblieb. Sie spürte nasses Gras und Erde kalt an ihrer Wange und rang nach Luft. Foison kümmerte sich um seinen Herrn. Mühsam erhob sie sich. Eins von Foisons Messern, das er von der Kutsche aus geworfen hatte, nagelte ihr Kleid am Boden fest. Bevor sie es herausziehen konnte, wurden ihre beiden Handgelenke von einer Hand in einem Stulpenhandschuh umklammert. Miss Temple blickte in einem Halbkreis von Männern in grünen Uniformen auf.
    Foison stieg aus der Kutsche und rief dem Kutscher etwas zu, woraufhin sich das Gespann in Bewegung setzte und die Kutsche den Weg zurückfuhr, den sie gekommen waren. Foison nahm das Messer wieder an sich.
    »Fesselt sie.«
    Beim Gehen wurde Miss Temple übel. Sie schloss die Augen, als sie Galle in der Kehle spürte, und saugte Luft durch die Nase ein.
    Etwas an dem Geruch … der Comte war schon zuvor hier gewesen …
    Die ersten Statuen hielt sie für weitere grün Uniformierte, denn die Steine waren moosbedeckt. Bald tauchten sie in Reihen zwischen den Bäumen auf, fleckig vom Laubfall, schräg stehend durch absinkendes Erdreich, ohne Kopf, manche sogar umgefallen durch herabstürzende Äste. Ein Friedhof …
    Miss Temples Übelkeit machte jeden Fluchtgedanken zunichte, und sie folgte Foison zwischen den Bäumen hindurch und eine Reihe von Grabsteinen entlang.
    Sogar hier hatten die Steine Risse und bröckelten, waren bedeckt mit Moos, die Namen kaum noch lesbar … waren so viele Familien in Vergessenheit geraten? Sie wandte ihre Aufmerksamkeit den Statuen zu: traurige Gestalten, manche mit Flügeln, andere demütig verschleiert, wobei sie in Trauer zu Boden oder flehend gen Himmel blickten. In den Händen hielten sie aufgeschlagene oder geschlossene Bücher, Fackeln oder Lorbeer, Lilien, Rosen, Harfen, Schlüssel – und auf den Grabsteinen waren zahlreiche Inschriften, aus der Bibel oder auf Griechisch oder Latein.
    Nichts davon berührte

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