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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Korbel
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leid.”
    Doch Lilly hatte endlich erfahren, was ihr in all den Jahren gefehlt hatte. Daher lächelte sie nur. “Anscheinend sind wir doch nicht so erwachsen, wie wir dachten, was?”

7. KAPITEL
    Ethan wusste, dass er in guter Verfassung war, weil der Aufstieg ihn noch nicht umgebracht hatte.
    “Ich glaube nicht, dass die Kidnapper uns finden werden”, protestierte er noch einmal.
    “Die Polizei aber auch nicht”, konterte Lilly wie schon die Male zuvor. Dann half sie ihm wieder auf die Beine, damit sie weiter bergauf marschieren konnten, durch knöchelhohen Morast, von Moskitos gepeinigt. Sein linkes Bein war inzwischen völlig taub, und in seinen Schläfen hämmerte es. Dabei war er überzeugt, dass sie noch nicht einmal hundert Meter höher waren.
    Als er in der letzten Nacht die Kontrolle verloren hatte, war ihm klar gewesen, dass er dafür würde bezahlen müssen. Nur hatte er nicht geahnt, dass es so schlimm werden würde.
    “Trink noch etwas Wasser”, drängte Lilly ihn.
    “Nein danke.”
    Aber es war so schön gewesen. Es war ihm richtig erschienen, als hätte er nach endloser Wanderung endlich nach Hause gefunden. Lilly hatte sich nicht nur warm und weich in seinen Armen angefühlt, sondern so, als gehöre sie dorthin.
    Wahrscheinlich war es einfach gut gewesen, sie zu spüren, ob er nun verheiratet war oder nicht. Denn Ethan hatte das Gefühl gehabt, dass es das letzte Mal in seinem Leben war, dass er eine Frau küssen würde.
    “Lilly”, keuchte Ethan nach einer weiteren Stunde. “Das funktioniert nicht.”
    “Doch, tut es”, beharrte sie und legte ihm wieder den Arm um die Taille. “Wir schaffen es.”
    Er stolperte und blieb stehen. Sein Gesicht war aschfahl. Er fuhr mit der Hand durch die Luft. “Nicht, wenn du meine gebrochenen Rippen drückst”, brachte er mühsam hervor.
    Sofort ließ sie ihn los. “Tut mir leid. Aber wir müssen weiter. Sie dürfen uns nicht noch einmal einholen. Ein weiteres Mal werden sie uns sicher nicht entkommen lassen.”
    Er nickte außer Atem. Sein Gesicht war geschwollen und zerschunden. “Ich weiß. Aber du hast mir verschwiegen, dass die Hawaiianer Bergziegen sind.”
    Lillys Herz quoll über vor Mitgefühl. Sie wollte ihn unter einen Baum betten, damit er sich ausruhen konnte. Sie hatte Angst, zu viel von ihm zu verlangen. Trotzdem mussten sie weiter, weil die Kidnapper jederzeit auf ihre Spuren stoßen konnten. Die einzige Möglichkeit, ihnen zu entkommen, war, Pfade zu benutzen, die nur Eingeborene kannten. Und das waren nun einmal sehr steile Pfade.
    “Es ist nicht mehr weit”, log sie. “Ehrenwort.”
    So elend er auch aussah, er grinste. “Netter Versuch. Hab ich dir schon erzählt, dass ich unter Höhenangst leide?”
    Lilly warf einen besorgten Blick über den Rand des Pfades. “Dann trifft es sich ja gut, dass du nicht nach unten sehen kannst. Habe ich dir schon erzählt, dass es neben der Hütte einen herrlichen Teich gibt?”
    “Klingt gut. Aber habe ich dir schon gesagt, dass ich nicht lange genug leben werde, um ihn zu sehen?”
    Der Wind trug entfernte Stimmen zu ihnen herauf. Lilly drehte sich um, doch das dichte Laub versperrte ihr die Sicht auf den Strand. “Komm, Mr. Superstar”, drängte sie ihn. “Versuchen wir das Unmögliche.”
    Es war tatsächlich unmöglich. Der Regen hatte die rote Erde in tiefen Schlamm verwandelt. Jetzt, wo sie weiter vom Strand entfernt waren, hatte der Wind nachgelassen. Die Luft war schwül und nahm ihnen den Atem. Selbst Lilly, die mindestens alle zwei Wochen über diese Pfade marschierte, war erschöpft. Sie konnte sich gut vorstellen, wie Ethan sich fühlte.
    “Noch ein bisschen weiter”, drängte sie und stützte ihn noch mehr. “Bitte.”
    Er nickte nur.
    “Denk dran”, sagte sie, da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, um sie beide auf den Beinen zu halten. “Ich habe einen Heimvorteil. Ich kann mich ewig vor ihnen verstecken.”
    “Dann verstecken wir uns.”
    “Das geht nicht. Wir müssen unbedingt zum Funkgerät gelangen”, wiederholte sie wohl zum hundertsten Mal. “Wie sollen wir sonst Hilfe herbeischaffen?”
    Sie sah auf und erkannte verzweifelt, wie weit sie noch gehen mussten. Doch sie stapften weiter durch den Matsch, in dem ihre Schuhe stecken zu bleiben drohten, vorbei an Pflanzen, die nach ihnen zu greifen schienen, durch die schwüle Hitze, die ihnen den Atem raubte und ihre Haare am Hals kleben ließ.
    Wenigstens nahm der Überlebenskampf Lillys gesamte

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