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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Korbel
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leichte Brise auf ihrem schweißbedeckten Gesicht führten sie nach Hause. Selbst wenn sie nicht um ihr Leben gelaufen wäre, wäre sie jetzt glücklich.
    “Alles in Ordnung, Ethan?”, erkundigte sie sich.
    “Sind wir endlich da, Mum?”
    Lilly musste unwillkürlich lachen. Seit drei Stunden stellte er die gleiche Frage, wie ein Vierjähriger, der vom Rücksitz einer Limousine Ausschau nach Disneyland hält.
    “Ja, wir sind da. Hörst du nicht, wie das Wasser in den Swimmingpool läuft?”
    Es entstand eine Pause, während er damit zu kämpfen hatte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. “Ich kann meine Bronchien pfeifen hören. Tu mir den Gefallen und sieh nach, ob mein Bein noch da ist. Ich habe das ungute Gefühl, dass ich es unterwegs irgendwo auf dem Berg verloren habe.”
    “Es ist noch da”, beruhigte sie ihn. “Ehrenwort. Und bald wird es sich besser anfühlen. In der Hütte habe ich einen ganzen Vorrat an Heilkräutern. Jetzt befinden wir uns in der Nähe des Tempels der
kahuna lapa'au la'au.”
    “Klar, ich verstehe.”
    Lilly grinste. “Der Zauberer und Heiler, zu denen auch meine Vorfahren gehörten.”
    Er brachte ein Nicken zustande. “Ein sehr achtenswerter Beruf, den ich gerade jetzt zu schätzen weiß.”
    “Du wirst ihn noch mehr zu schätzen wissen, wenn du erst mal im Bett liegst und ich dich verarzte. Und jetzt halt dich an mir fest.”
    Die Veranda der Hütte war schon vor Jahren verrottet, und die Hütte, die nur ein Zimmer hatte, war ein sehr schlichter Unterschlupf. Es gab ein schmiedeeisernes, schlecht gefedertes Bett und alte, selbst gebaute Möbel von Onkel Kilo, der offenbar Probleme mit dem Winkelmaß gehabt hatte.
    Aber es gab Lebensmittel, Schnaps und Kräuter, die unter der Decke trockneten. Durch die hochgerollten Rollos würde eine kühlende Brise wehen, und die Stille würde Ethan beruhigen. Und mit dem Funkgerät in der Ecke konnten sie Hilfe rufen.
    Eine Hand fest um Ethans Taille gelegt, stieß Lilly die Tür auf, warf die Sporttasche hinein und konzentrierte sich darauf, Ethan in die Hütte zu bugsieren.
    “Heb dein linkes Bein”, forderte sie ihn auf.
    “Kann ich nicht.”
    Also tat sie es für ihn. “Siehst du, wie einfach das war?”
    Sie schob seinen linken Fuß vor und stützte ihn. Nach all dem Zerren und Ziehen würde niemand mehr Ethans Hose für maßgeschneidert halten. Das weiche Leinenhemd klebte schlaff und nass an seinem Körper, seine Haare kringelten sich auf der glänzenden Stirn. Seine Augen waren halb geschlossen, und sein Atem ging röchelnd wegen des ständigen Drucks, den Lilly notgedrungen auf seine Rippen ausübte, um ihn auf den Beinen zu halten.
    Aber jetzt waren sie da. Hier würde er in Sicherheit sein, und bald würde es ihm besser gehen. Nur würde er dann bald nicht mehr bei ihr sein, sondern sich bei seiner Frau erholen.
    Lilly hätte gedacht, dass simple Schuldgefühle sie nicht ins Wanken bringen würden. Doch durch den Gedanken an Ethans Frau abgelenkt, stolperte sie über sein verletztes Bein, worauf sie beide aufs Bett stürzten.
    Da es ein Eisenbett war, quietschte es zwar unter der Last des Gewichts, aber wenigstens brach es nicht zusammen. Lilly lag Brust an Brust mit Ethan, der sie erstaunt ansah.
    “Ich habe dir doch versprochen, dass du bald im Bett liegst”, meinte sie grinsend und rappelte sich wieder auf, bevor er genügend zu Atem kam, um etwas zu erwidern. Sie sollte die Rollos hochziehen und Hilfe rufen. Stattdessen half sie Ethan, eine bequeme Lage zu finden, und strich ihm die feuchten Haare aus der Stirn. “Ruh dich aus. Ich suche ein paar Sachen zusammen.”
    “Ich will ins Wasser”, jammerte er.
    “Später. Wenn du dein Bein wieder bewegen kannst.”
    Summend machte sie sich daran, die Hütte, die sie erst vor Kurzem verlassen hatte, wieder wohnlich zu machen. Der Wind wehte herein, während Lilly am Wasserfall die Wasserkrüge füllte. Sie überprüfte die Laternen, ob sie genug Petroleum enthielten, und suchte rund um die Hütte nach Guaven, Brotfrüchten und Bananen. Dann band sie ihre Haare zurück, vertauschte die viel zu weiten Männershorts mit einem traditionellen geblümten Wickelkleid und begann die Kräuter zur Behandlung von Ethans Wunden zusammenzusuchen. Auf der steilen Seite des Berggipfels gesammelte und gesegnete Kräuter, die die
kahunas
angepflanzt und über die Jahrhunderte behutsam kultiviert hatten.
    “Dies ist der Tempel, Lilly Malama”, hatte Tutu Mary gesagt und ihre kleine

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