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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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gleich das Schlimmste zu vermuten, Sie Kratzbürste“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Ich kritisiere oder verurteile nicht, was Sie tun. Als Arzt bin ich mir bewusst, wie wichtig es ist, auch die Seele des Patienten zu behandeln, nicht nur den Körper. Ich beglückwünsche Sie zu Ihren Bemühungen. Und ich unterstütze sie. Wenn eine Ihrer Stammkundinnen nicht genug Geld für ein Shampoo oder sonst was hat, sagen Sie mir doch gern Bescheid. Dann lässt sich bestimmt etwas organisieren.“
    Sie blinzelte. „Oh.“
    „Ja, oh. Ich wollte Sie außerdem bitten, mir Bescheid zu geben, wenn jemand Ihnen deprimiert oder lethargisch vorkommt. Meine Patientinnen sind mir wichtig. Und ich will wissen, wenn sich ihr Zustand ändert. Vor allem bei denjenigen, die hier im Altersheim wohnen.“
    Nora presste die Lippen zusammen, während sie seine Worte verarbeitete. Sie räusperte sich. „Das kann ich machen.“
    Stephen stand auf. „Was? Keine witzige Retourkutsche, kein bissiger Kommentar?“
    Sie begegnete seinem Blick nicht. „Diesmal nicht.“
    Auf einmal hatte Stephen das dringende Bedürfnis, um den Schreibtisch herumzugehen. Seine Hand an ihre Wange zu legen und Nora zu küssen, dass ihnen beiden Hören und Sehen verging. Aber er konnte es nicht. Noch nicht.
    „Wie enttäuschend“, sagte er gelassen. Damit meinte er sowohl den Kuss, zu dem es nicht kommen würde, als auch ihre mangelnde Reaktion. „Vielleicht das nächste Mal.“
    Sie starrte ihn an wie ein Fisch auf dem Trockenen. Er machte seinen Abgang, solange sie noch unter Schock stand und entsprechend ungefährlich war. Dabei lachte er leise vor sich hin.
    „Was für eine Wahnsinnsfreude, hier zu sein“, grummelte Nora ein paar Tage später, als sie ihren Wagen vor dem Haupthaus der Darby-Ranch anhielt.
    Ihre Mutter hatte ihr eine Einladung zum Dinner zukommen lassen. Und als Nora versucht hatte, sich rauszureden, hatte Hattie ihr erklärt, dass es sich dabei um einen Befehl handelte.
    „Hi“, rief Nora, als sie das Wohnzimmer betrat. „Ich bin’s.“
    Eigentlich hatte sie vorgehabt, mehr zu sagen. Aber als sie Stephen Remington mit einer Dose Bier neben dem Kamin stehen sah, konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Offensichtlich hatte ihre Mutter ihn eingeladen, um erfolglos zu versuchen, sie beide zu verkuppeln.
    Noras Knie wurden weich. Plötzlich war ihr am ganzen Körper heiß. Stephen zu sehen, reichte schon, um sie an ihre erotischen Träume zu erinnern. Träume, die sie anscheinend nicht stoppen konnte. Nacht für Nacht suchten sie sinnliche Fantasien heim, in denen er sie berührte und sie ihn anbettelte, er möge mit ihr schlafen. Jeden Morgen wachte sie erregt, frustriert und verwirrt auf.
    „Hallo, Nora“, sagte ihre Mutter mit warmer Stimme. Sie stand auf und streckte die Arme nach ihr aus. „Du siehst wie immer ganz reizend aus.“
    Sie umarmte ihre Mutter, dann half sie ihr zurück zu ihrem Stuhl. „Wie geht es dir?“
    Vor ein paar Monaten war Hattie bei einem ziemlich waghalsigen Wettreiten gestürzt, das ein Freund organisiert hatte. Sie musste operiert werden und brauchte Physiotherapie, um sich vollständig von ihren Verletzungen zu erholen.
    „Mir geht’s wunderbar“, sagte ihre Mutter. „Ich muss nur noch einmal die Woche zur Krankengymnastik, und ab Ende des Monats kann ich schon wieder reiten.“
    „Reiten? Das meinst du doch wohl nicht ernst!“
    Nora nickte ihrem Bruder zu, der ihr gegenüber auf dem Sofa saß. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die Frau neben ihm: Katie Fitzgerald war blond, zierlich und hübsch. Als Teenager war Nora größer als alle Jungs gewesen und hatte das Gefühl gehabt, sie würde niemals dazupassen. Die perfekte Katie Fitzgerald hatte damals alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sie war klug und beliebt gewesen. Neben den anderen Frauen kam Nora sich immer noch wie eine schlaksige Giraffe vor.
    „Ist es in Ordnung, wenn meine Mutter wieder reitet?“, fragte Nora.
    Katie grinste. „Glaubst du denn, dass sie auf mich hören würde? Ich bin doch nur die Krankengymnastin.“
    Nora seufzte.
    „Ich könnte ja mal versuchen, mit ihr zu reden“, sagte Stephen von seinem Platz neben dem Kamin. „Schließlich bin ich ihr Arzt.“
    „Ich muss wohl einfach darauf vertrauen, dass meine Mutter diesmal vorsichtiger ist.“ Nora vermied es, Stephen in die Augen zu schauen.
    Sie hasste es, dass sie tatsächlich Angst davor hatte, mit diesem Mann zu sprechen. Als ob sie im Verlauf eines

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