Traummann mit Zuckerkuss
mich nie erwärmen«, so wie ich das früher auch mal dachte, oder einfach nur glückliche Kuchenesser seid. Kommt, setzt euch zu uns…
Die allerherzlichsten Grüße,
Lizzie
Anmerkung der Autorin
Ich habe alle Rezepte in diesem Buch erfolgreich ausprobiert und für köstlich befunden (was die Backzeiten angeht, sollte man allerdings bedenken, dass ich keinen Umluftofen habe). Nur um Carolines Kleie-Karotten-Überraschung habe ich mich gedrückt, der müsst ihr euch selbst stellen. Achtet bitte auch darauf, dass in Grampa Joes Rezepten britische Mengenmaße benutzt werden, während Issy ihre Angaben im metrischen System macht. Caroline hingegen benutzt » Cups«. So ist sie eben.
LB x x
Kapitel 1
Schottische Pfannkuchen
8 oz (230 g) Mehl mit Backpulverzusatz
1 oz (30 g) extrafeiner Zucker. Den kann man auch v om Löffel lec ken.
1 Ei. Bei kleinen Bäckern unter sieben 4 davon einrechnen.
½ pint (300 ml) Vollmilch. 10 oz (280 ml) für das Rezept und ein Glas, um es zu den Küchlein zu trinken.
Eine Prise Salz. Das ist nur ganz wenig, Issy. Weniger als dein kleiner Finger. Nicht so viel! Oh. Das war jetzt zu viel. Egal.
Die trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und gut verm engen .
In der Mitte eine Vertiefung machen. Wie beim Häschen in der Grube. Genau. Jetzt das Ei hineinschlagen. Hoho! Gut, und jetzt die Milch.
Alles ordentlich umrühren. Der Teig sollte cremig sein. Sonst noch etwas Milch dazugeben.
Eine schwere Pfanne erhitzen und Butter hineingeben. Gra mp a übernimmt das mit der Pfanne. Versuch bitte nicht, die hochzuheben. Gut. Jetzt den Teig langsam vom Löffel gleiten lassen. Nur keine Eile. Eine kleine Portion an der Seite der Pfanne reicht schon. Jetzt dreht Grampa die Küchlein um, du darfst dabei aber den Pfannengriff halten… ja, genau so! Hurra !
Zusammen mit der restlichen Milch, Butter, Marmel ad e, Sahne und allem, was der Kühlschrank sonst noch hergibt, se rv ieren. Und dazu gibt es noch einen dicken Kuss auf den Scheitel, weil du so ein schlaues Mädchen bist.
Issy Randall faltete den Zettel wieder zusammen und lächelte.
» Das ist alles?«, fragte sie die Gestalt im Lehnstuhl. » Das ist das ganze Rezept?« Der alte Mann nickte heftig. Er reckte einen Finger in die Höhe, eine Geste, der gewöhnlich ein Vortrag folgte, wie Issy ganz genau wusste.
» Die Sache ist doch die«, begann Grampa Joe, » backen ist …«
» Leben«, ergänzte Issy geduldig. Diese Predigt hatte sie schon oft gehört. Ihr Großvater hatte mit zwölf damit begonnen, in der Familienbäckerei den Besen zu schwingen, schließlich hatte er dann das Geschäft übernommen und drei große Bäckereien in Manchester geleitet.
Backen war alles, was er konnte.
» Es ist Leben. Brot ist die Grundlage des Daseins, unser wichtigstes Nahrungsmittel.«
» Nicht für Atkins«, bemerkte Issy, strich sich den Cordrock auf Hüfthöhe glatt und seufzte. Ihr Großvater hatte leicht reden. Er war sein Leben lang eine Bohnenstange gewesen, und seine Diät hatte aus unglaublich harter Arbeit von morgens früh bis abends spät bestanden, angefangen damit, dass er um fünf Uhr den Ofen anheizte. Es war etwas ganz anderes, wenn es sich beim Backen um ein Hobby, eine persönliche Leidenschaft handelte– man aber den ganzen Tag im Büro hockte, um seine Rechnungen zu bezahlen. Es war schwierig, dabei Zurückhaltung zu zeigen, denn schließlich wollte man ja auch alles selbst probieren… Ihre Gedanken schweiften ab und drehten sich nun um das Ananascreme-Rezept, das sie am Morgen ausprobiert hatte. Der Trick dabei war, so viel Fruchtfleisch zu verwenden, dass die Masse noch etwas Biss hatte, aber nicht so viel wie bei einem Smoothie. Sie würde eben einen neuen Versuch starten. Issy fuhr sich mit der Hand durch die schwarze Lockenmähne. Ihre Haare passten gut zu den grünen Augen, machten bei feuchtem Wetter allerdings, was sie wollten.
» Wer vom Backen spricht, muss auch das Leben beschreiben. Klar? Denn das sind ja nicht einfach nur Rezepte… als Nächstes erzählst du mir wohl noch, du arbeitest mit metrischen Mengenangaben!«
Issy biss sich auf die Unterlippe und nahm sich fest vor, ihre metrische Waage zu verstecken, wenn Grampa das nächste Mal zu Besuch kam. Er würde sich sonst nur aufregen.
» Hörst du mir überhaupt zu?«
» Ja, Gramps.«
Sie drehten sich beide um und warfen einen Blick aus dem Fenster des betreuten Wohnheims im Londoner Norden. Issy hatte Joe dort untergebracht, als immer deutlicher
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