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Traumtrunken

Traumtrunken

Titel: Traumtrunken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Schachtschabel
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es! In eine Ehe gehörte schließlich ein Kind. Und Atze hatte selbst zugegeben, wie sehr er Kinder mochte.
    Dass sie da nicht früher drauf gekommen war!
    Michaelas Gedanken hellten sich auf. Sie fühlte sich befreit von der Last der Sorgen, der Ängste und der Einsamkeit der letzten Wochen.
    Aufgeregt sah sie zur Uhr. Es war erst später Nachmittag. Schnell trank sie in der Küche ein Glas Wasser und steckte zwei Bananen in ihre Handtasche.
    Sie holte ihre Jacke und kam nicht schnell genug in die Schuhe. Als sie auf dem rechten Bein stand, verlor sie kurz das Gleichgewicht und versuchte es erneut. Dann nahm sie die Tasche, zog die Tür zu ohne abzuschließen, eilte die Treppe hinunter und trat auf die Straße.
    Sie nahm den Weg über den Zebrastreifen in die Sackgasse hinüber und ging den Trampelpfad entlang zum Spielplatz.
    Die Bänke standen in der Sonne.
    Michaela setzte sich, rutschte mit dem Po ein Stück nach vorn und lehnte sich gemütlich nach hinten. Es waren noch zwei Mütter mit ihren Kindern da. Und das eine sah Atze sogar ein bisschen ähnlich.
     
    ***

Atze hatte es schon befürchtet. Kurz vor sechs war er extra rausgefahren, obwohl er sein Tagesziel noch nicht annähernd erreicht hatte. Er war genervt, wenn es nicht rollte. Und er war so müde, dass er am liebsten für heute Schluss gemacht hätte.
    Kein Wunder. Nach dem gestrigen Abend!
    Und dann ging Michaela nicht ans Telefon!
    Er verfluchte sie. Sie war es doch gar nicht wert! Hätte er es ja tun können gestern Abend. Ihr war doch offensichtlich eh alles egal! Er schaltete sein Handy aus und knallte es auf den Beifahrersitz, kurbelte die Scheibe ein Stück hinunter und verschloss die Tür von außen. Dann kletterte er nach hinten. Er wollte sich jetzt keine Gedanken mehr machen müssen.
    Die Augen wurden ihm schwer, kaum dass er lag. Schnell schlief er ein.
     
    ***

Als Atze am Freitag nach Hause kam, brannte Kerzenlicht im Wohnzimmer.
    Er war erleichtert, Michaela so anzutreffen und überrascht. Sie war unübersehbar beim Friseur gewesen, hatte die Haare wieder kürzer schneiden lassen, wie zu ihrer Hochzeit, und helle und dunkle Strähnen hineingefärbt. Es gefiel Atze. „Das sieht wirklich gut aus!“, sagte er, ging um sie herum und betrachtete sie von allen Seiten, bevor er sie umarmte.
    Zu ihrer schwarzen Hose trug sie einen schwarzen enganliegenden Rollkragenpullover. So etwas hatte er noch nie an ihr gesehen.
    Michaela nahm ihn bei der Hand und führte ihn zum Wohnzimmertisch. Atze schmunzelte, als er die unzähligen Blüten sah, die über den gesamten Tisch verteilt waren.
    „Was hast du vor?“, fragte er Michaela.
    Doch sie lächelte nur geheimnisvoll und ging in die Küche.
     
    ***

Vielleicht hätte sie es Atze gleich sagen sollen.
    Sie hatten gegessen, auch die Nachspeise, und Atze hatte Michaela zärtlich vor sich her ins Schlafzimmer geschoben.
    Jetzt lag sein Kopf auf ihrer Brust und sie traute sich einfach nicht, Atze auf das Baby hin anzusprechen.
    Sie war sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, wie er reagieren würde.
    Fest stand jedenfalls: Wenn sie nicht endlich mit der Sprache rausrückte, war er eingeschlafen.
    „Atze?“, begann sie vorsichtig.
     
    ***

„Hm?“
    „Atze, ich muss dir was sagen.“
    „Was denn?“ Atze machte große Augen. Michaela klang ernst. Hatte sie ihn etwa doch betrogen?
    „Ich möchte ein Baby!“
    Atze wusste nicht, ob er richtig gehört hatte. „Ein Baby? Du? Mit mir?“
    „Ich mein es ernst, Atze.
    Ich wünsche mir etwas von dir, wenn du nicht da bist. Ich möchte nicht immer so allein sein!“
    Atze hörte ihr nicht weiter zu. In seinen Gedanken war ein kleiner Junge aufgetaucht, kein Säugling mehr, der nackt, mit Windel bekleidet, auf dem Teppichboden saß.
    Es war ein schönes Gefühl, ihn da zu sehen. Er lachte breit mit erhobenem Kopf. Und er sah ihm sogar ähnlich.
    „Warum sagst du nichts? Atze!“ Michaela zwickte ihn in die Seite.
    Am liebsten hätte er etwas gesagt. Am liebsten hätte er „Michi“ zu ihr gesagt. Laut geschrien hätte er es gern. Atze drehte sich zu Michaela um und schloss sie fest in seinen Armen ein, hielt inne. „Ich werde dich immer lieb haben.“
    Mit einem Mal war der Junge weg.
     
    ***

„Gar nichts hab ich gesagt. Ich war müde. Du musst mir daraus jetzt keinen Strick drehen!“
    Atze hatte ihr die Enttäuschung angemerkt. Sie wusste, dass sie ihn unter Druck setzte, aber sie konnte kaum glauben, was sie da hörte.
    Er nahm mehrmals

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