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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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aussah; neben den Personen lagen handtellergroße Abspielgeräte. Natürlich hatte er wie alle in diesem Raum schon einmal eine simulierte Stimulation ausprobiert. Eine SimStim war weitaus realistischer als jeder Traum, und wenn man daran glauben wollte, war die Illusion perfekt die simulierten Stimulationen narrten die Sinne vollkommen.
    Zwar konnte Blaine beim Anblick all dieser ekstatischen Körper eine gewisse Erregung nicht unterdrücken – einige der weiblichen Menschen waren hübsch –, aber er bevorzugte das reale Leben.
    Die Macher der SimStim waren gut bezahlte, am Rande der Legalität agierende Künstler. Natürlich gab es auch hier Massenware: schnell produzierte Programme, die den breiten Geschmack trafen und nur in der Haarfarbe des Partners oder der Partnerin variierten. Aber einige SimStim-Hersteller hatten es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Kunden einzigartige, maßgeschneiderte Programme zu schreiben: sozusagen handgefertigte Illusionen, Kunstwerke.
    Diese Gedanken brachten Blaine auf eine Idee. So werden wir den Verkäufer lang genug ablenken, dachte er. Er grinste, mit sich zufrieden, und leerte den Bierhumpen.
    Er verließ den Nebenraum und zwängte sich an die Theke zurück.
    Eine Gruppe Merdianer stand neben Scyna und Rix. Alle drei trugen alte Overalls, auf deren Ärmeln das Emblem der Merdia-Handelsflotte gestickt war: ein ineinander verschlungenes ‹MH› vor einem Sternenhintergrund. An ihren Gürteln trugen sie Laserstrahler und der Größte von ihnen noch zwei Krallenmesser. Blaine musterte die Neuankömmlinge mit schnellen Blicken, bevor er sich Scyna und Rix zuwandte.
    «Raus mit der Sprache», drängte Scyna.
    «Der Plan ist noch nicht perfekt», schränkte Blaine ein, «und seine Durchführung wird teuer. Aber er könnte all unsere Probleme lösen, indem Lagan uns ein neues Schiff kauft!»
    Scyna hob eine Augenbraue, und Rix’ Mimikfacetten leuchteten hellblau vor Neugierde.
    Nachdem Blaine seinen Plan skizziert hatte, meinte Rix: «Die Alarmanlagen bei Wertus sind vermutlich auf dem neuesten Stand, aber nur zivile Ausführungen. Die Puppe wird reichen.»
    «Wie lange brauchst du mit dem Verkäufer?», fragte Blaine.
    «Ein paar Minuten. Ich muss seine Bewegungen und seine Sprachmelodie untersuchen. Am besten wäre ein persönliches Treffen.»
    Blaine nickte. «Schwester?»
    Scyna verzog unwillig den Mund. «Einen Merd so nah an mich ranzulassen … Können wir ihn nicht einfach niederschlagen?»
    «Denk an die Blaineschen Regeln!», mahnte Rix. «Ein Betrug sollte die geringstmögliche Gefahr für den Betrüger und den kleinstmöglichen Schaden für den Betrogenen bedeuten.»
    Blaine zuckte mit den Achseln und lächelte Scyna schief an. «Außerdem sollte er nicht gleich Alarm schlagen, wenn er wieder wach ist.»
    Sie seufzte. «Wenn's sein muss. Hoffentlich kennt Tuk einen SimStimler, der das hinkriegt.»
    «Wenn nicht, wirst du ihn halt die ganze Zeit ablenken müssen», sagte Rix. «Dürfte dir doch nicht allzu schwer fallen.»
    «Klar. Ich kitzel ihn mit einem Nervenschocker und er ist für ein paar Stunden erledigt.»
    «Und was sagst du, wenn er aufwacht?»
    Scyna grinste. «Dass es der beste Orgasmus war, den ich je erlebt habe.»
    Sie lachten und tranken.
    Hinter ihnen stieß der Größte der Merdianer einen Fluch aus und spuckte auf den Boden. «Mit dem Gebräu vergiftet man Ratten!» Seine Kollegen lachten. «Hey, Kellner! Kellner!»
    Die Handelsflotten-Matrosen stellten ihre Gläser mit eianischem Bier hart auf die Theke. Statt einer Bedienung kam Tuk persönlich herbei. Tuk gehörte zu einer Gattung von Käferwesen, den Kri. Er ging auf den vier Hinterbeinen, so konnte er sich aufrichten und die anderen beiden Extremitäten als Arme benutzen. Sein Körper bestand aus runden Chitinsegmenten, die bunt wie eine Pfütze voll Öl schimmerten. Ein kleiner Kopf mit vier Fühlern, Beißzangen und Facettenaugen drehte sich unablässig. Tuk sirrte in seiner Sprache, und Blaines und Scynas hinter den Ohren implantierte Translatorchips flüsterten ihnen eine Übersetzung zu. «Was gibt es, meine Herren?»
    «Wir haben Bier bestellt», röhrte der große Matrose, «und bekommen diese Pisse.»
    Tuk sah in die Gläser. «Eianisches Bier. Was stimmt nicht damit?»
    «Sag ich doch: Pisse. Nur die Eianer können so bescheuert sein, Bier aus Ingwer herzustellen. Die sind ja für alles zu blöd. Zu dumm zum Sterben, sage ich immer.»
    Bei diesem Satz drehte sich Scyna zum Sprecher herum.

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