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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Hintern rammen wird!»
    Bevor Blaine die Nachricht weiterleiten konnte, sagte Rix: «Solange seine Gegner nicht im Tor auf ihn warten, wird das kaum die Punkte geben, die die Bären für den Klassenerhalt brauchen, Prinzessin der Polemik.»
    «Pah!», beendete Scyna die fruchtlose und für sie schlecht stehende Diskussion. Sie stieß ihren Bruder freundlich gegen die Brust. «Wie ist es gelaufen? Funktioniert mein Sender?»
    «Überträgt perfekt.»
    Blaine erzählte ausführlich von seinem Gespräch mit Kovo Lagan. Scyna und Rix hörten schweigend zu. Als er geendet hatte, zermalmte Scyna missgelaunt einige Nüsse zwischen den Zähnen. «Dreck», knirschte sie, «ich hab gewusst, dass er uns reinlegt, ich hab’s gewusst!»
    «Er weiß genau, dass bei einer Gerichtsverhandlung alles für ihn spricht», stellte Rix gepresst fest. Seine Mimikfacetten glühten orange vor Ärger.
    «Was für eine Verhandlung?», fuhr Scyna auf. «Ich will diesen Wurmfresser doch nicht vor einen Rechtsprecher schleifen. So einfach lassen wir die gerupfte Krähe nicht davonkommen. Er hat noch unser Geld!»
    Blaine wandte ruhig ein: «Auf dem Rückflug habe ich mitbekommen, wie er mit einem Verkäufer von Wertus sprach. Lagan kauft sich wohl gerade eine neue Yacht.»
    «Toll, unser Raumschiff geht vor die Hunde, und dieser Geier kauft sich ein neues!», ereiferte sich Scyna.
    Blaine kannte die Antwort zwar, aber er stellte die Frage trotzdem: «Hast du dir die Leilana noch mal vorgenommen?»
    «Mit der Leilana machen wir keinen Segeltörn mehr», sagte seine Schwester bedrückt. Es fiel ihr nicht leicht, so über das Raumschiff zu sprechen, mit dem sie in den letzten Jahren vollkommen frei zwischen den Sternen gereist waren. Scyna hatte es schon mehrmals vor der Verschrottung gerettet, doch dieses Mal versagten selbst ihre Künste. «Die Hälfte der Projektoren arbeitet nicht synchron und die Segel verabschieden sich regelmäßig. Wir haben Ermüdungsrisse in den Bugdüsen und die Strahlungseindämmung im Antrieb ist nicht mehr optimal.»
    «Jedes Ding und Wesen erreicht die Zeit, da ist’s gewesen», fasste Rix zusammen. «Übrigens, Forans Angebot steht nur noch ein paar Tage, dann schickt sie jemand anders auf die Route. Wenn wir diesen Job nicht bekommen, bleiben wir wohl hier sitzen.»
    Sie schwiegen einen langen Moment, während dessen um sie herum die anderen Gespräche scheinbar sehr viel lauter wurden.
    «Habt ihr euch über den Schrottpreis schlau gemacht?», fragte Blaine schließlich.
    Scyna verzog das Gesicht, also antwortete Rix: «Wir haben einen Abnehmer gefunden. Er würde die Leilana so übernehmen und dann ausschlachten. Die Summe ist in Ordnung.»
    «Eine andere Wahl haben wir wohl nicht», sagte Scyna leise. Es fiel ihr schwer, das Schiff, um das sie sich so lange gekümmert hatte, aufgeben zu müssen.
    Blaine ging nicht mehr aus dem Kopf, was Scyna zu Lagans neuer Yacht gesagt hatte. Daraus musste sich doch etwas machen lassen. Bisher hatten seine Pläne vorgesehen, Lagan mit einem Trick Geld aus der Tasche zu ziehen und damit die Leilana zu reparieren oder gleich ein neues Raumschiff zu kaufen. Aber dieser Verkäufer von Wertus eröffnete ihm ganz neue Möglichkeiten … Blaine versank in Überlegungen. Er starrte teilnahmslos in seinen Bierhumpen, zwischen seinen Augenbrauen entstand eine steile Falte und mit den Daumen trommelte er gegen das Glas. Scyna und Rix, die diesen Gesichtsausdruck nur zu gut kannten, ließen ihn in Ruhe.
    Anderthalb Krüge später hatte Blaine eine vage Vorstellung davon, was es zu tun galt, doch noch war es kein richtiger Plan – für einen solchen brauchte er Inspirationen. Er sah eine Nostokerin wankend in einen Nebenraum der Taverne gehen. Ohne ein Wort stand er auf und folgte ihr. Er trat durch einen fadenscheinigen Vorhang in ein Zimmer, das in rotes Licht getaucht war. Liegen und Sitzkissen standen auf einem ungepflegten Teppichboden. Hier wurde die Musik nicht von Gesprächen untermalt, sondern von der Melodie mehrerer Dutzend keuchender, vor Erregung hechelnder und in Ekstase wimmernder Wesen. Behaarte und unbehaarte Körper wanden sich in eindeutigen Posen, Hüften zuckten gebend oder empfangend. Die Luft war erfüllt vom Odeur von Schweiß und Pheromonen. Obwohl alle in diesem Raum offensichtlich ihre sexuellen Phantasien auslebten, war doch jeder und jede für sich allein.
    Sie alle trugen eine Vorrichtung über Augen, Nase und Ohren, die wie ein dickes, silbernes Stirnband

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