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Trieb

Trieb

Titel: Trieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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dagegen.
    »Ist es nicht. Wenn du dich nur ein bisschen für deinen Rechner interessieren würdest … Ein Mac ist wirklich kinderleicht zu bedienen. Er ist quasi wie ein Geschenk Gottes, das …«
    »Jetzt hör mal zu, Bürschchen, ich will das Ding benutzen, nicht anbeten.«
    Belustigt schnappte Heiko sich seinen Laptop, verabschiedete sich aus der Redaktion
und schlenderte zurück in seine Welt aus Bits und Bytes, in der er die unerschütterliche Überzeugung pflegte, Computer und Probleme seien zwei unvereinbare Komponenten. Und wenn etwas tatsächlich Probleme machte, dann waren es seiner Ansicht nach immer die Menschen vor den Computern. Vielleicht lag er mit dieser Annahme im Fall Sackowitz noch nicht einmal daneben.
    Obwohl Bodkemas Blick, als er Sackowitz anstarrte, Bände sprach, ging er nicht weiter auf den Vorfall ein. »Hast du inzwischen etwas in Sachen Fielmeister herausgefunden?«
    »Ich habe die Pressestelle der Polizei angerufen«, meldete sich Lothar mit stolzgeschwellter Brust zu Wort. »Sie sagen, dass …«
    »… sie schon bald mehr bekannt geben werden«, beendete Sackowitz den Satz seines vorlauten Praktikanten.
    »Hardy«, rügte Bodkema nun wieder ehrlich besorgt. »Du willst doch nicht etwa das wiederkäuen, was dir die Pressestelle schickt?«
    »Nein, natürlich nicht«, versicherte Sackowitz schnell.
    »Also, noch einmal im Klartext: Ich möchte morgen eine gescheite Story im Blatt – über Hintergründe, Motive, Verdächtige. Kann Fielmeisters Tod auf die Firmenturbulenzen von vor einigen Monaten zurückgeführt werden? Oder hatte er eine Affäre? Warum wurde er im
Adler
umgebracht?«
    »Stan, ich versichere dir, ich kümmere mich darum.«
    »Das will ich aber auch hoffen. Wir halten dir eine Dreiviertelseite frei. Und was die andere Sache betrifft«, Bodkema winkte Sackowitz, ihm in eines der kleinen, als Konferenz- und Interviewräume dienenden Zimmer zu folgen, die von dem Großraumbüro abgingen, »das ist reine Zeitverschwendung. Ich habe mich gestern doch klar genug ausgedrückt?«
    Sackowitz wollte protestieren. Instinktiv glitt seine Hand in die Hosentasche und umfasste den Zettel, den er aus seiner teuren, aber ruinierten Anzughose hervorgeholt und in die Jeans gesteckt hatte.
Du lässt sofort Frau Michels in Frieden!
    »Hast du mich verstanden?«, fragte Bodkema erneut.
    »Ja, Stan. So klar und deutlich wie damals, als du mir versprochen hast, dass mein Schreibtisch hier nur vorübergehend geparkt sei.«
    »Ach? Was gefällt dir an deinem Arbeitsplatz denn nicht?«
    »Er ist scheiße.«
    »Ist das
dein einziges Argument?«
    Sackowitz deutete durch die offene Tür auf seinen Schreibtisch. Eine junge Kollegin verließ gerade den benachbarten Toilettenraum. Über Bodkemas Gesicht huschte ein Schimmer des Verstehens. »Schon klar. Ich werde sehen, was sich machen lässt.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte Lothar, nachdem Sackowitz zu seinem Arbeitsplatz zurückgekehrt war.
    Sackowitz fingerte das Papier mit Magda Michels’ Telefonnummer aus der Hosentasche und klebte es mit einem Streifen Tesa zu den anderen Notizen, die rings um seinen Monitor mehr oder minder in Vergessenheit gerieten. »Ich werde den Angehörigen von Fielmeister einen Besuch abstatten. Danach fahre ich raus zur Firma nach Babelsberg und versuche, dort etwas in Erfahrung zu bringen.«
    »Und ich?«
    »Du wirst alle Informationen über Fielmeister zusammentragen, die du auftreiben kannst: Familie, Schule, Ausbildung und so weiter.«
    Mit dieser Anweisung, die den Jungspund hoffentlich für die nächsten Stunden beschäftigen würde, begab sich Sackowitz zu seinem Wagen. Wie jeden Tag hatte er auch heute nur einen Parkplatz etliche Querstraßen vom Verlagsgebäude entfernt bekommen, diesmal in einer Nebenstraße der Alten Schönhauser. Um sich auf dem kurzen Spaziergang dorthin von der Kälte abzulenken, klingelte er seinen Sohn an.
    »Treffen wir uns gleich, Hardy?«, meldete sich Till sofort.
    Auch wenn ihn sein Sohn schon seit Jahren mit dem Vornamen anredete, mochte Sackowitz sich nicht so recht daran gewöhnen. Es klang … eben nicht so, wie ein Sohn seinen Vater anzusprechen hatte. Dabei hätte ihr Verhältnis kaum besser sein können. »Ja, ich mach mich grad los.«
    »Und der Fotograf kommt auch?«
    »Ja, der fährt am Mittag zu dir in den Stall hinaus. Bis dahin haben wir auch das Interview im Kasten. Ich kann nämlich leider nicht so lange bleiben. Muss unbedingt noch einiges

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