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Trigger - Dorn, W: Trigger

Titel: Trigger - Dorn, W: Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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anmutenden Knopfaugen waren so weit aufgerissen, dass man fürchten musste, sie würden ihm jeden Moment aus dem Kopf kullern.
    Was sowohl Ellen als auch Mark das Blut in den Adern gefrieren ließ, war der Fön, den Böck in seiner linken Hand hielt. Das Gerät war eingesteckt und das Kabel lang genug.
    Verdammt, fuhr es Ellen durch den Kopf, wie ist er nur an diesen Fön gekommen?
    Sie sah zur Steckdose, überlegte für einen Sekundenbruchteil, loszulaufen und den Stecker zu ziehen, und entschied sich dann dagegen. Sie benötigte mindestens drei
Schritte bis zur Wand. Böck hingegen fehlten nur noch zwei Schritte zum sicheren Tod: einschalten und loslassen. Wenn sie jetzt übereilt handelte, lief sie Gefahr, eine Affektreaktion zu provozieren. Böck drohte nicht nur – es war ihm ernst, wie sie deutlich sehen konnte.
    Wie um dies zu unterstreichen, hatte seine Stimme einen gefährlich ruhigen Tonfall angenommen.
    »Ich werde es jetzt tun. Schauen Sie lieber weg.«
    Ja, dachte Ellen. Er wird es tatsächlich tun, und jeder Versuch, ihn davon abzuhalten, wird zur Mitfahrgelegenheit im Zug nach nirgendwo.
    Böck zitterte wie Espenlaub. Die Knöchel seiner Hand, mit der er den Fön krampfhaft umklammert hielt, traten weiß unter seiner blassen Haut hervor.
    »Ihr könnt mir drohen, womit ihr wollt, aber ich werde meine Margot nicht essen.«
    »Geht klar«, erwiderte Mark. »Ich werde das mit unserem Koch klären. Auf was hätten Sie denn Appetit?«
    Diese Frage war so unfreiwillig komisch, dass Ellen für eine Sekunde völlig konsterniert war. Dann wurde ihr klar, dass Mark ihn provozieren wollte. Solange Böck wütend war und sich zur Wehr setzte, würde er sein tödliches Vorhaben nicht in die Tat umsetzen.
    »Hör auf, mich zu verarschen, Junge! Nur weil du studiert hast, musst du noch lange nicht denken, ich wär völlig irre. Glaubst du denn, ich hab nicht durchschaut, dass ihr meine Margot zerstückelt habt, ihr Unmenschen?«
    »Wieso glauben Sie denn, wir hätten das getan?« Mark klang ernsthaft interessiert, ruhig und sachlich.
    Ja, dachte Ellen. Mach so weiter, halt ihn am Reden. Wir brauchen Zeit. Zeit und eine Idee.

    »Ich … ich …« Nun begann Cornelius Böck zu weinen.
    »Warum wollen Sie das tun, Herr Böck?«, fragte Mark. »Warum wollen Sie sterben?«
    Er sei schuld am Tod seiner Frau, schluchzte Böck. Dabei habe er sie doch über alles geliebt. Wenn er nur seine Klappe gehalten und nicht nach ihr gerufen hätte, dann wäre das alles nicht geschehen.
    Dann schaltete er den Fön ein.
    »Und jetzt hauen Sie endlich ab! Ich muss für meine Dummheit bezahlen.«
    »Eine Frage hätte ich noch«, tönte Mark gegen das Heulen des Föns an. »Ohne Ihre Hilfe bekomme ich sonst ernsthafte Schwierigkeiten.«
    »Was?« Böck sah ihn verblüfft an.
    »Bitte, Herr Böck!« Mark flehte ihn nahezu an, und diese Taktik schien zu wirken.
    »Von mir aus, fragen Sie.«
    »Was soll ich meinem Chef sagen? Man wird mir die Schuld geben, wenn Sie sich jetzt töten.«
    »Ich … ja, ich weiß nicht … ich … Ist das nicht egal?«
    »Nein, ist es nicht. Nicht für mich. Und Sie sind mir eine gute Antwort schuldig. Also?«
    Großartig, dachte Ellen. Jetzt hast du ihn!
    Sie trat langsam zurück und schob sich hinaus auf den Gang. Dort war dank des eifrigen Pflegepersonals Ruhe eingekehrt. Die meisten Patienten befanden sich wieder auf ihren Zimmern, wenngleich es sich kaum einer nehmen ließ, den Kopf aus der Tür zu strecken und das Geschehen zu beobachten.
    Ellen rannte zurück zum Stationszimmer. Ein junger Patient
mit bleichem Gesicht, schwarzem Make-up und einer Frisur, die seine Haare wie eine überdimensionale schwarze Krone aussehen ließ, folgte ihr dicht auf den Fersen.
    »Ey, ich konnt doch nich’ wissen, dass sich so’n Arsch gleich mit mei’m Fön umbringt, nur wenn ich den mal im Bad liegen lass«, rief er ihr zu. »Scheiße, ich wusst’ ja nich’ mal, dass man hier kein’ Fön haben darf.«
    Ellen ignorierte ihn und hielt auf Schwester Marion zu.
    »Haben wir einen Sicherungskasten?«
    »Sicherungskasten?«
    »Ja! Gibt es hier einen?«
    Ellen sah sich suchend um, riss Notausgangspläne und einige Poster von den Wänden, die schon seit ihrer Anfangszeit auf Station 9 dort hingen. Doch nirgends war ein Sicherungskasten.
    »Es gibt hier keinen«, sagte Marion. »Nicht, dass ich …«
    Ellen griff hastig das Mobilteil des Stationstelefons und wählte die Zentrale an. »Den technischen Dienst. Schnell!«
    Sie

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