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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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nächsten Tagen werden wir beide Weichen stellen. Wir sind uns vor noch nicht einer Woche wiederbegegnet. Und wir beide haben eine Menge Schrammen abbekommen. Ich werde nichts überstürzen. Aber ich werde hoffen. Ich liebe dich, Will.«
    »Oh. Nun, das ist gut. Das ist mehr, als ich je zu hoffen wagte. Fritz, guck weg, Emma wird jetzt unschicklich.«
    Ich bekam nicht mit, auf welche Weise Fritz aus dem Zimmer gekrochen war. Er dauerte mich nicht sonderlich.

71. HEIMKEHR
    Wo gehen wir denn hin?
    Immer nach Hause.
    Novalis
    W ir schafften es, pünktlich zum Bahnhof zu kommen. Wenn auch knapp, denn die Verabschiedungen brauchten ihre Zeit. Einladungen und Adressen wurden getauscht, und ich war mir ganz sicher, dass ich ChiChi und ChouChou bald in Godesberg antreffen würde. Die beiden lebenslustigen Flappers wollten die Rheinromantik kennenlernen.
    Dann saßen wir endlich im Zug, Fritz nicht mehr ganz so grünlich, aber die große Klappe war noch immer recht kleinlaut. Henning ließ sich meine Flugroute und meine Erlebnisse mit der Rumpler schildern. Darüber verflog die Zeit recht schnell. In Magdeburg halfen die beiden Männer mir mit meinem Gepäck, und in Charlies Werkstatt angekommen, verlor sich auch Fritzens Schweigsamkeit. Minna produzierte Setzeier für eine halbe Kompanie, Henning und Charlie, zwei alte Veteranen, verstanden sich auf Anhieb, Falko und Nelly sparten nicht mit Ohs und Ahs bei Fritzens nun wortgewaltiger Berichterstattung. Ich verhielt mich still, aß meinen Teller leer, bekam Apfelstreusel mit »Familiensoße« vor die Nase geschoben, den Kaffeepott nachgefüllt. Molle hatte sich über meine Füße gelegt und schnurrte, und ich beobachtete die Menschen um mich herum. Nelly, die junge Klingelfee, war ein hübsches Mädchen, aber ob sie Fritzens Anhimmelei wirklich ernst nahm – ich hätte es nicht beschwören wollen. Immer wieder ging ihr Blick zu Falko hin. Der angehende Ingenieur mochte für sie der schmackhaftere Happen sein.
    Es würde sicher wieder eine lange Nacht werden, aber ich spürte die Nachwehen der vergangenen Tage und unterbrach die Schilderungen von Rennen und Verfolgungsjagden.
    »Charlie, gibt es in der Nähe eine schlichte Pension, wo ich übernachten kann? Und Henning bräuchte später auch eine Unterkunft.«
    »Aber Emmalou, Sie können doch mein Bett haben«, bot Fritz galant an. »Ick bezieh et Ihnen ooch frisch.«
    »Aber nein, Fritz. Wo sollst du denn schlafen?«
    »Ick nehm ’ne Decke mit inne Werkstatt. Det is schon in Ordnung.«
    »Und Sie können hier auf dem Sofa übernachten, wenn Sie wollen.«
    Henning nahm Minnas Angebot an, also zierte ich mich nicht lange. Fritz schleppte mich zu seiner Kammer, die sehr deutlich seine Handschrift trug. Das Feldbett war karg, wurde von ihm aber geschwind gerichtet, auf einer wackeligen Kommode stapelten sich Automobilzeitschriften, die von ein paar Muttern und Zündkerzen beschwert wurden, ein alter Gummischlauch dünstete einen strengen Geruch aus, in der Ecke lümmelten sich ein Paar schmutziger Arbeitsschuhe, und an der Wand baumelte der Blaumann. Fritz packte sich beides unter den Arm und verschwand damit. Als er zurückkehrte, hatte er meine kleine Reisetasche dabei.
    »Det Klo is unten, und waschen tun wir uns am Spülstein. Ick bring Ihnen Krug und Schüssel. Is nich so vornehm wie im Adlon .«
    »Das ist nicht schlimm, Fritz. Ich bin so fertig, ich bin froh, dass ich nicht irgendwo unter der Brücke nächtigen muss.«
    »Denn wünsch ick Ihnen ’ne jute Nacht. Und – vielleicht stört Sie ja Molle. Denn werfen Se se raus.«
    »Hat sie ein Anrecht auf das Bett?«
    Er sah verlegen auf seine Füße.
    »Hat se sich so anjewöhnt. Ick mag det ja.«
    »Nun, mich wird sie nicht stören. Gute Nacht, Fritz. Und danke.«
    Er schob nach unten ab, und ich suchte den eher zweifelhaften Abtritt auf. Aber zu meiner Überraschung war er sauber und roch leicht nach Fichtennadeln.
    Mit Molle an meiner Seite schlief ich erstaunlich gut. Nur einmal erwachte ich aus einem sehr lebhaften Traum, in dem Will eine höchst unschickliche Rolle spielte. Eine Weile verdöste ich mit dem Gedanken daran, wie ich ihm das Hemd auszog und mich an seine bloße, warme Brust schmiegte. Als er mir dabei ebenfalls ans Hemd ging, schlief ich wieder ein. Ich musste deutlich geschaffter gewesen sein, als ich dachte.
    Am Morgen, als ich zu Minna in die Küche trat, hieß es, dass die Herren bereits mit der Rumpler im Park waren, um dem Flieger die Flügel

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