Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
einem Square dance , oder?“
„Nein“, stimmte Uli zu, „aber heute ist Onkel Tonys Geburtstag. Diese piñata ist eine Überraschung des Vormannes Howie. Dinah hat nachmittags zufällig erwähnt, daß ihr Onkel morgen Geburtstag hat. Wir sattelten gerade die Pferde. Sie erfuhr erst durch einen Brief ihrer Mutter davon, der heute vormittag hier eintraf. Howie — er ist wirklich ein netter Kerl, Trixie, wenn man ihn erst näher kennenlernt! — Ja, er hat sofort die Idee mit der piñata ausgebrütet. Onkel Tony darf den ersten Schlag tun, und sie wird natürlich sofort zerplatzen, weil sie nämlich aus Papier ist.“
„Was ist denn drin?“ erkundigte sich Trixie neugierig.
„Ach, nur eine Menge Plunder aus dem Kaufhaus“, sagte Uli. „Kleine Pferde und Kühe und Cowboys und Indianer aus Plastik, die bestimmt Petey erben wird. Aber es geht nur um den Spaß, und...“ Er verstummte plötzlich. „Oh, sieh dir Maria an! Irgend etwas Furchtbares muß passiert sein.“
Trixie drehte sich rasch um und sah zur Tür, die zum westlichen Patio führte. Maria war gerade eingetreten. Sie rang die Hände und weinte verzweifelt. Als sie auf die Mexikanerin zuliefen, hörte Trixie, wie sie schluchzend rief: „ Petey — er ist fort! Ich habe ihn nach dem Essen ins Bett gebracht, aber als ich vor einer Minute nach ihm sehen wollte, war er verschwunden!“
Wieder die Orlandos
Von diesem Augenblick an kam es Trixie vor, als wäre sie mitten in einem Wildwestfilm. Einige der Cowboys machten sich sofort daran, ihre Pferde zu satteln, um auf der Suche nach dem vermißten Jungen durch die Wüste zu reiten. Eine zweite Gruppe sprang in die Autos, um die Straßen abzusuchen.
Die zweite Suchmannschaft kam nach einer Stunde zurück urd berichtete, daß sie keine Spur von Petey gefunden hätten. Da erinnerte sich Trixie plötzlich, was ihr Bruder Bobby getan hatte, als er vor einigen Wochen ausreißen wollte: Er war nur bis zum Wohnwagen gekommen, der in dem Wald hinter dem Pferdestall der Willers geparkt war.
Unwillkürlich streckte sie die Hand aus und berührte Howies Arm. „Haben Sie in den Schlafräumen der Cowboys nachgesehen?“
Der bärbeißige Vormann warf ihr einen überraschten Blick zu und grinste dann. „Seit dem Beginn des Tanzes ist niemand dort gewesen“, sagte er. „Es wäre ein ideales Versteck!“ Er ging mit klirrenden Sporen über den Innenhof und kehrte bald darauf zurück, den äußerst verschlafenen Petey in seinen Armen.
Maria drückte ihn fest an sich. „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dort nachzusehen!“ rief sie. „Oh, mein armer Petey !“
„Trixie ist ein gescheites Mädel“, sagte der Vormann anerkennend zu Onkel Tony. Nachdem Maria ihren kleinen Sohn weggetragen hatte, fügte er hinzu: „Viel Lärm um nichts. Was hat Maria eigentlich auf den Gedanken gebracht, Petey könnte ausgerissen sein?“
Trixie sagte nichts, obwohl sie sich im klaren darüber war, was passiert sein mußte. Petey hatte wahrscheinlich vorgehabt, eines der Ponys zu satteln und wegzureiten. Dabei war ihm jedoch sicherlich schnell bewußt geworden, daß sogar der leichteste Sattel viel zu schwer für ihn war. Schließlich war er wohl, müde von den ungewöhnlichen Anstrengungen, auf einer der Kojen eingeschlafen.
Inzwischen hatten die Cowboys wieder zu spielen begonnen, und alles fing wieder an zu tanzen, als wäre nichts vorgefallen. Um Mitternacht erklang plötzlich das Lied „Happy Birthday “. Onkel Tony wurden die Augen verbunden, und man reichte ihm einen Stock. Schon nach dem ersten Schlag purzelten die bunt verpackten Geschenke über seinen Kopf auf den Boden.
Anschließend drängten sich alle Gäste in das Speisezimmer, wo ein kaltes Büfett aufgebaut war. Mitten auf dem Tisch stand ein riesiger Geburtstagskuchen.
Nachdem Onkel Tony mit Hilfe der Rotkehlchen die Geburtstagskerzen ausgeblasen hatte, hielt er eine kleine Ansprache. „Das war wirklich eine gelungene Überraschung“, sagte er. „Und sie hat mich auf eine Idee gebracht: Am Weihnachtsabend werden wir statt des üblichen Krabbelsacks eine piñata aufhängen, und zwar soll sie die Form eines Rentiers haben. Sicher werden Sie mir alle dabei helfen, die piñata mit kleinen Geschenken zu füllen.“
Alles schrie wild durcheinander. Als sich die Begeisterung wieder etwas gelegt hatte, fuhr Onkel Tony fort: „Natürlich werden wir einen Christbaum haben, und ich hoffe, die jungen Leute werden ihn schmücken. Außerdem brauchen wir
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