Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
Onkel Tony, wenn er sein Versprechen nicht halten würde.“
Das war gestern gewesen. Aber auch heute, als die Mädchen sich in dem kleinen Café vor der Schule trafen, berichtete Dinah, daß noch immer keine Nachricht aus Arizona eingetroffen sei.
„Wenn ich ehrlich sein soll, dann wäre es mir ganz recht, wenn dein Onkel die Einladung vergessen hätte“, murmelte Trixie. Dann erzählte sie Dinah die ganze leidige Geschichte.
„O weh, Trixie!“ sagte Dinah mitfühlend. „Mein Notendurchschnitt sieht auch nicht gerade sehr rosig aus. Ich weiß, wie dir zumute ist . Haben deine Eltern beschlossen, daß du nicht mit nach Arizona reisen darfst — ich meine, falls überhaupt etwas daraus wird?“
Trixie schüttelte den Kopf. „Wir haben gar nicht über die Reise gesprochen. Aber als Mami und Paps so enttäuscht von mir waren, hab ich mich furchtbar geschämt und auf der Stelle versprochen, wie eine Wilde zu lernen, damit ich durchkomme. Das bedeutet, daß ich nicht mitfliegen kann.“
„Ohne dich will ich auch nicht nach Arizona!“ jammerte Brigitte.
Dinah nickte zustimmend. „Es wäre schrecklich trostlos ohne dich, Trixie. Mit dir passieren immer so aufregende Sachen.“
Sie brachten ihre Tabletts zu einem großen Tisch, der gerade frei wurde. Trixies Brüder Klaus und Martin arbeiteten manchmal in diesem Café und aßen hier auch öfter eine Kleinigkeit zu Mittag. Eben kam Martin durch die Tür und gesellte sich zu den Mädchen.
„Hat sich dein Onkel gemeldet?“ erkundigte er sich sofort hoffnungsvoll bei Dinah.
Sie schüttelte nur den Kopf.
„Na ja“, meinte er gutgelaunt, „das ist immer noch besser als eine Absage.“ Er stieß Trixie mit dem Ellbogen an. „Warum schaust du so mürrisch drein, Schwesterherz?“ Trixie warf ihm einen bösen Blick zu. „Tu nicht so unschuldig. Ich weiß genau, daß du hinter der Tür gestanden bist und die Ohren gespitzt hast, als Fräulein Golden mit Mami und Paps sprach.“
Martin zog die sandfarbenen Augenbrauen zusammen. „Ich brauchte gar nicht erst meine Ohren zu spitzen, um dein lautes Ächzen und Stöhnen zu hören, als Fräulein Golden in ihrem Wagen die Auffahrt heraufkam. Nachdem sie eure Klassenlehrerin ist, mußte ich nur zwei und zwei zusammenzählen, um zu wissen, daß du in Englisch und Mathematik nicht gerade glänzt.“
„Ach, hör auf!“ meuterte Trixie. „Ich werde schon versetzt. Ich muß einfach hart arbeiten, das ist alles.“
Doch Martin hörte ihr nicht mehr zu. Zwischen den Schülern, die in Gruppen vor der Theke standen, leuchtete Uli Franks rotes Haar wie eine Signallampe auf. Er rannte auf den Tisch zu und schrie: „Dinah, du wirst am Telefon verlangt! Schnell, deine Mutter ist am Apparat. Geh in die Küche hinaus!“
Dinah stürzte davon, und die anderen sahen ihr erwartungsvoll nach. „Bestimmt hat sich Herr Garland endlich gemeldet“, vermutete Brigitte mit angehaltenem Atem.
„Drückt alle die Daumen!“ befahl Uli und ging hinter Dinah in die Küche zurück.
„Daumen und Zehen!“ fügte Martin hinzu. „Mann! Zwei Wochen in Tucson! Cowboys, Indianer, Pferde und die Wüste!“ Er tätschelte Trixies Hand. „Arme kleine Daheimhockerin.“
Trixie konnte nicht antworten, sie kämpfte mit den aufsteigenden Tränen.
Da kam Dinah zurück. Ihr Gesicht glühte vor Freude. „Alles ist abgemacht!“ verkündete sie begeistert. „Onkel Tony hat gerade angerufen. Wir fliegen am Montag in aller Frühe los!“
Mehr Glück als Verstand
Martin stieß einen entsetzten Schrei aus. „Montag früh? Das ist doch unmöglich! Die Ferien fangen erst nächsten Freitag an, und bis dahin ist noch eine ganze Woche!“
„Müssen wir unbedingt am Montag schon abfliegen?“ erkundigte sich Brigitte. „Wieso eigentlich so bald?“
„Ich werde selbst nicht ganz schlau daraus“, sagte Dinah. „Aber ich glaube, es hat etwas mit einem alten mexikanischen Weihnachtsbrauch zu tun. Das Fest heißt La Posada und findet am Dienstag statt. Onkel Tony möchte, daß wir schon einen Tag früher ankommen.“ Sie sah ratlos auf ihren Teller. „Mutter meint, ich könnte ruhig eher weg, und sie war überzeugt davon, daß eure Eltern euch ebenfalls erlauben werden, schon am Montag loszufliegen. Sie telefoniert gerade mit meinem Vater, damit er unsere Flugtickets reservieren läßt.“
„Bitte rufe deinen Vater sofort an und sag ihm, daß ich nicht mitkommen kann“, meldete sich Trixie mit nicht ganz fester Stimme. „Meine Eltern lassen
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