Trixie Belden 07 - Trixie Belden rettet den Geheimclub
dir auch klar, daß auf der gegenüberliegenden Straßenseite unheimliche Mengen Geld in der Bank liegen? Paps übernachtet schließlich auch nicht dort, um darauf aufzupassen, oder?“ Er war erschöpft und ungeduldig.
„Dort stehen aber keine Geldsäcke im Schaufenster“, wandte seine Schwester spitz ein, „und in der Bank gibt’s Stahlkammern; alles ist sicher hinter Schloß und Riegel. Außerdem lauert auch kein Kerl wie Schläger-Ed auf die günstigste Gelegenheit, dort einzubrechen. Zwei von diesen Gaunern sind noch immer auf freiem Fuß, und wir wissen recht gut, daß einer von beiden der widerliche Schläger-Ed ist.“
„Es reicht, Trixie“, mischte sich Herr Belden ein. „Sei bitte so nett und verschone uns jetzt damit. Du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen, es passiert schon nichts.“
„Ja, Paps“, sagte Trixie folgsam und versuchte ihre Suppe zu essen. Trotzdem konnte sie ihre Befürchtungen nicht loswerden. Ihre Mutter riet ihr, bald ins Bett zu gehen. Trixie war zwar redlich müde, einschlafen konnte sie aber nicht. Immerhin, dachte sie, hat Paps diese Kerle nicht gesehen, die mir das Stehpult weggenommen haben. Er hat auch den Einbruch bei Frau Vanderpol nicht miterlebt, und ebensowenig weiß er, wie unser Klubhaus am Abend des Valentinstages aussah!
Trixie wälzte sich unruhig in ihrem Bett hin und her, und ein Name ging ihr nicht aus dem Sinn: Schläger-Ed . Warum habe ich nur nicht darauf bestanden, daß Hauptwachtmeister Molinson Schläger-Ed verhören ließ? fragte sie sich. Warum nicht? Weil der Hauptwachtmeister es nicht getan hätte. Ich weiß ja nicht einmal, ob er schon einen seiner Beamten zu dem Trödler nach Weißenberg geschickt hat. Wie soll ich mich dann darauf verlassen, daß er unsere Ausstellungshalle heute nacht wirklich bewachen läßt? Aber Paps hat doch gesagt...
Im Haus war es still, doch Trixie fand keine Ruhe. Schließlich hielt sie es nicht länger aus. Sie knipste die Nachttischlampe an. Es war elf Uhr. Nun mußte Wachtmeister Weber seinen Posten vor der Ausstellungshalle beziehen — falls er sein Versprechen hielt.
Leise schlüpfte Trixie in ihre Kleider, öffnete die Tür und lauschte. Als sich nichts rührte, schlich sie auf Zehenspitzen die Treppe hinunter. Im Flur griff sie nach ihrem Mantel und einem warmen Schal, zog ihre Stiefel an, verließ lautlos das Haus und ging die Auffahrt zur Straße hinunter, die nach Lindenberg führte.
Sie war noch nicht weit gekommen, als sie hinter sich das unverkennbare Tuckern von Klaus’ altem Auto hörte. Gleich darauf hielt der Wagen neben ihr an. Klaus streckte den Kopf aus dem Fenster. „Bist du verrückt geworden?“ zischte er. „Es ist schon nach elf Uhr!“
„Weiß ich selber. Du kannst wieder umkehren“, sagte Trixie. „Versuch nur nicht, mich aufzuhalten!“
„Umkehren? Pah, jetzt bin ich hellwach und kann ebensogut schnell in die Stadt fahren und nach dem Rechten sehen. Sag, ist das dort oben nicht Uli?“
Er war es wirklich. Lachtnd kletterte er hinter Trixie ins Auto. „Mir scheint, wir hatten alle denselben Einfall, komisch, was?“
Trixie nickte. „Und ich dachte, ich wäre die einzige, die sich Sorgen macht. Mann, bin ich froh, daß ihr beide mitkommt, dann sind Mami und Paps nicht so böse auf mich. Wie hast du’s nur geschafft, mit deinem Wagen loszufahren, ohne daß jemand etwas gemerkt hat, Klaus?“
„Ich habe ihn doch heute abend am Straßenrand stehenlassen, vor unserer Einfahrt, hast du das nicht bemerkt?“
„Nein, hab ich nicht.“ Trixie sah ihren Bruder von der Seite an. „Und das bedeutet wohl, daß du schon von Anfang an vorhattest, in die Stadt zu fahren“, fuhr sie scharfsinnig fort. „Du auch, Uli?“
Die beiden zogen es vor, nicht zu antworten.
„Na, das gefällt mir aber!“ sagte Trixie. „Mir kein Wort davon zu sagen! Dabei hast du so getan, als ob ich dich aufgeweckt hätte, Klaus!“
„Wir waren der Meinung, daß du dich schon oft genug in gefährliche Situationen gebracht hast“, versuchte Uli zu erklären.
„Vielen Dank für Ihre Besorgnis, Herr Willer“, sagte Trixie schnippisch. „Ach, schon gut, ich bin jedenfalls dabei, das ist die Hauptsache. Wir haben keine Zeit, uns zu streiten. Ich hoffe bloß, Mami und Paps wachen nicht auf und merken, daß wir verschwunden sind.“
Als Klaus an der Hauptstraße parkte, sahen sie, daß im Hintergrund der Ausstellungshalle noch immer die schwache Lampe brannte, die sie als Nachtbeleuchtung
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