Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
nicht lange. Die alte Mexikanerin kritzelte gerade etwas auf einen Zettel, als Trixie zu ihr zurückkehrte.
„Du sein liebes Mädchen“, sagte sie mit überströmender Dankbarkeit. „Du gutes Herz, hast mir geholfen. Ich nix vergessen. Ich sehen glückliche Zukunft für dich voraus.“ Trixie lächelte ihr zu. „Oh, das ist prima! Ich habe noch nie mit einer Wahrsagerin gesprochen. Aber kommen Sie jetzt, Sie müssen zum Flugsteig. Und machen Sie sich keine Sorgen mehr. Bald sind Sie bei Ihrer Tochter.“
Die Frau griff in ihren Beutel aus rotem Stoff und zog eine geflochtene Strohtasche daraus hervor. Dann steckte sie den Zettel, den sie eben beschrieben hatte, in die Tasche und drückte sie Trixie in die Hand. „Ich geben hübsche Tasche für hübsches Mädchen. - Du sie gleich gebrauchen — nix warten!“ Sie sah Trixie ernst in die Augen. „Es sein mehr als Tasche. Echter Glücksbringer! Leb wohl —Cuidadito!“
„Vielen Dank, die Tasche ist wunderhübsch! Auf Wiedersehen!“
Trixie winkte der Mexikanerin nach, bis sie durch die Paßkontrolle verschwunden war, und eilte dann zur Ankunftshalle zurück. Am Eingang traf sie auf ihren Bruder Martin, der schon ungeduldig nach ihr Ausschau hielt.
„Barbara und Peter werden gleich kommen“, sagte er ärgerlich. „Erst hetzt du uns wie ein Sklaventreiber, und dann kommst du selbst erst in der letzten Minute. Hast du die alte Dame ins richtige Flugzeug gesetzt?“
„Nicht direkt hineingesetzt, aber beinahe“, erwiderte Trixie, während sie zu den anderen trat. „Sie war so dankbar, und sie hat mir...“ Sie stockte. „He, da kommen sie schon! Hallo, Barbara, Peter!“
Ein hübsches, dunkelhaariges Mädchen trat an der Seite eines Jungen durch die Glastür. Die beiden ähnelten einander verblüffend; man merkte auf den ersten Blick, daß sie Zwillinge waren. Sie sahen sich suchend um, doch Trixie lief ihnen schon entgegen und begrüßte die Freunde stürmisch.
Auf dem Weg zur Stadt wurde wild durcheinandergeredet und gelacht. Die Rotkehlchen und die Zwillinge fuhren mit dem Bus nach Bogenhausen, wo Brigitte Willers Vater eine große Stadtwohnung gemietet hatte. Fräulein Trasch, die Hausdame der Willers und frühere Erzieherin Brigittes, öffnete den jungen Leuten die Tür. Sie war mit den Rotkehlchen von Lindenberg nach München gefahren, um ihre Schwester regelmäßig besuchen zu können, die hier im Krankenhaus lag. Außerdem hatte sie sich bereit erklärt, sich um die Jungen und Mädchen und ihre beiden Gäste zu kümmern.
„Fräulein Trasch ist große Klasse“, sagte Trixie im Wohnzimmer zu den Zwillingen, nachdem die Hausdame verschwunden war. „Sie läßt uns volle Freiheit, aber wenn wir sie brauchen, ist sie immer für uns da.“
Brigitte nickte. „Ich habe sie so gern, als wäre sie eine nahe Verwandte. Sie sagt, es geht ihrer Schwester schon besser, aber sie wird noch einige Zeit in der Klinik bleiben müssen. Fräulein Trasch sitzt jeden Tag stundenlang an ihrem Bett und kommt meistens erst abends aus dem Krankenhaus zurück.“
„Wenn Fräulein Trasch mit auf dem Flughafen gewesen wäre, wäre bestimmt alles ruhig und ohne Zwischenfall verlaufen“, warf Klaus, Trixies ältester Bruder, ein. „Statt dessen... Da fällt mir ein, daß du uns ja noch gar nichts von deiner seltsamen neuen Freundin erzählt hast, Trixie. Ihr Flugzeug hat sie noch erwischt, aber was war eigentlich mit ihr los? Wer war sie?“
Trixie berichtete, was sie von der Wahrsagerin wußte, und zeigte den anderen die bunte Tasche aus Strohgeflecht.
„Irgendwie schaffst du es doch immer, anderen Leuten zu helfen!“ sagte Barbara und warf Trixie einen bewundernden Blick zu.
Martin grinste. „Ja, und es gelingt ihr dabei meistens auch noch, Beute zu machen! Trixie, warum hast du die Frau nicht aufgefordert, deine Tasche mit Goldstücken zu füllen?“
Seine Schwester antwortete ihm nicht. Sie sah nachdenklich auf die Tasche nieder.
„Ach, vergiß es, ich habe doch nur Spaß gemacht!“ brummte Martin. „Barbara hat schon recht. Du hilfst den Leuten wirklich, auch wenn "es dich manchmal in Schwierigkeiten bringt. He, was ist los mit dir? Hast du die Sprache verloren?“
Trixie schüttelte den Kopf und erwiderte lächelnd: „Tut mir leid, ich war gerade geistig weggetreten. Ich sage euch, an dieser Frau war etwas Geheimnisvolles... Sie hat mich beim Abschied so seltsam angesehen!“
Martin stöhnte laut. „O Trixie, nicht schon wieder! Verschone uns
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