Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
ungefähr das letzte, wofür ich Geld ausgeben würde!“ sagte Dinah, als sie die Ladentür hinter sich schlossen.
„Macht nichts, mir gefällt mein kleiner Götze. Meine Mutter hat mir Geld mitgegeben, damit ich mir in der Stadt etwas kaufen kann, und das ist genau das Richtige. Ich mag das Figürchen viel lieber als einen neuen Pullover oder eine Bluse.“
„Was willst du eigentlich damit machen?“ fragte Barbara.
„Oh, ich könnte ihn als Glücksbringer mit mir herumtragen.“ Trixie blieb plötzlich stehen. „Das erinnert mich daran, daß die Mexikanerin sagte, ich sollte die Tasche sofort benutzen, die sie mir geschenkt hat. Dabei sah sie mich so ernst an — warum nur?“
„Ach, jeder, der ein Geschenk macht, möchte doch, daß es auch benutzt wird“, erwiderte Brigitte. „Herrje, seht mal auf die Uhr! Die Jungen werden uns den Kopf abreißen!“
Rasch liefen sie zur Villa zurück. Als sie klingelten, öffnete ihnen Martin mit unheildrohendem Gesicht die Tür. „Zum Teufel noch mal, wo seid ihr gewesen?“
Trixie murmelte eine Entschuldigung und schlüpfte an ihrem wütenden Bruder vorbei ins Wohnzimmer, wo Uli, Klaus und Peter warteten. „Wir wollten nur schnell einen Spaziergang machen“, sagte sie schuldbewußt, „doch dann kamen wir zufällig an einem Trödlerladen vorbei, und ich habe einen seltsamen kleinen Gegenstand gefunden, den ich unbedingt kaufen mußte. Deshalb hat es so lange gedauert. Seht euch das mal an!“ Sie hielt den Götzen hoch, so daß ihn alle betrachten konnten. „Ist er nicht phantastisch?“
„Was zum Kuckuck ist das?“ grollte Martin.
„Finger weg — nicht anfassen! Ansehen, habe ich gesagt. — Der Mann im Laden meinte, es wäre eine Art Götzenfigur der Inkas.“
„Ich glaube, der kleine Götze hat Trixie verhext“, sagte Brigitte. „Sie mußte ihn unbedingt haben. Habt ihr so was schon jemals gesehen?“
„Ja, der kleine Bursche ist seltsam“, stimmte Uli zu. „Es wundert mich nicht, daß er Trixies Aufmerksamkeit erregt hat. Was hat er gekostet?“
„Der Preis tut nichts zur Sache“, sagte Trixie würdevoll und steckte das Figürchen wieder in die Tasche. „Das ist meine Angelegenheit.“
„Mir ist es ganz egal, was der Kerl gekostet hat. Viel mehr als Trixies verrückter Kauf interessiert mich jetzt unser Abendessen“, brummte Martin. „Ich bin nämlich hungrig wie ein Wolf.“
Es war schon spät, als die Rotkehlchen und ihre Freunde nach einem ausgiebigen Abendessen und einem Kinobesuch wieder durch die Stadt nach Hause schlenderten. Noch immer waren viele Menschen auf den Straßen, doch als sie das Villenviertel erreichten, wurde es zusehends stiller und dunkler.
Sie gingen ein Stück durch den Park und kamen wieder in die Seitenstraße, in der die Mädchen den Antiquitätenladen entdeckt hatten. „Dort habe ich meinen kleinen Götzen gekauft“, sagte Trixie und deutete auf das Schaufenster des Ladens. „Jetzt sieht man kaum mehr etwas von dem ganzen Trödelkram. Nur im Hintergrund brennt noch eine Lampe.“ Die jungen Leute preßten die Gesichter gegen die Scheibe. „Das scheint lauter altes Gerümpel zu sein“, meinte Martin. „Du hast offenbar den einzigen Gegenstand gefunden, der einigermaßen interessant war.“
„Ja, und wie ausgerechnet eine Götzenfigur aus Südamerika in diesen Laden kommt, ist mir schleierhaft“, fügte Uli hinzu. „Die Inkas sind ein hochkünstlerisches Volk, das...“ Er stockte, und seine Stimme sank plötzlich zu einem Flüstern ab. „Seht euch mal diese beiden Typen an, die nebenan vor dem Milchladen stehen! Vor allem den kleinen Kerl mit der Narbe!“
Klaus sah über die Schulter und erwiderte leise: „Los, wir verschwinden von hier! Ich traue den beiden nicht. Macht schnell! Wir nehmen die Mädels in die Mitte.“
Rasch überquerten sie die Straße. Hier war es ziemlich dunkel; erst an der nächsten Ecke brannte eine Laterne, und kein Mensch begegnete ihnen. Trixie merkte, wie ihr Herz plötzlich schneller schlug.
„Ich habe Angst!“ wisperte Dinah. „Laßt uns laufen. Gut, daß wir gleich zu Hause sind. Diese beiden Männer haben versucht, uns zu belauschen. Habt ihr bemerkt, daß sie vor das Schaufenster des Antiquitätenladens getreten sind, als wir weggingen?“
Barbara flüsterte: „Sieh dich mal um, Uli. Sie folgen uns!“
„Keine Angst, gleich sind wir da. Dort ist schon das Haus.“ Sie eilten über die Straße, und Klaus steckte den Schlüssel ins Schloß der
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