Trixie Belden 13 - Trixie Belden und das Geheimnis der Smaragdkette
einer Urne gefunden?“
Trixi nickte. „Aber sehen Sie sich auch die andere Hälfte an — man muß auf dieses Knöpfchen drücken, um die Zwischenwand zu öffnen. Hier ist der Zettel. Wir konnten ihn nicht ansehen, weil Paul dazwischenplatzte.“
„Wer ist dieser Paul eigentlich?“ fragte Herr Carver noch einmal.
„Das mit Paul ist ein seltsamer Zufall“, erwiderte Uli. „Er arbeitet offenbar jetzt auf dem Rosenhügel bei Herrn Frey. Trixie und Brigitte haben ihn bei Fräulein Sunderland in Meerheim kennengelernt. Er wohnte noch bis vor ein paar Tagen bei ihr.“
„Nach einem Zufall klingt das nicht gerade“, erwiderte Herr Carver. „Meint ihr nicht, daß er vielleicht aus dem gleichen Grund hierhergekommen ist wie ihr?“
„Ja, es sieht ganz danach aus“, sagte Trixie und beugte sich vor, als Edgar Carver den Zettel aus dem Medaillon nahm.
Im Atelier war es völlig still, während er das vergilbte Blatt auseinanderfaltete und vorlas, was darauf stand: „Sieh im Geheimgang zwischen den Zwillingshäusern nach, und zwar hinter einem Ziegelstein, der mit einem X bezeichnet ist. Möge das Smaragdhalsband dir nur Glück bringen. E.“
Alle sahen Herrn Carver an, der einen Augenblick lang wie betäubt dasaß. Endlich hob er den Kopf und sagte: „Es tut mir wirklich leid, euch enttäuschen zu müssen, aber ich habe noch nie von einem Geheimgang zwischen der Waldhöhe und dem Rosenhügel gehört!“
Schreck in der Morgenstunde
Trixie wurde blaß und ließ sich zwischen Brigitte und Uli aufs Sofa sinken. „O nein!“ sagte sie. „Das darf nicht wahr sein!“ Edgar Carver erwiderte beruhigend: „ Laß dich nur nicht gleich entmutigen. Daß ich diesen Geheimgang nicht kenne, ist ja kein Beweis dafür, daß es ihn nicht gibt.“
„Aber Sie müßten doch sicher von ihm gehört haben, nicht?“ fragte Trixie verzweifelt.
„Nicht unbedingt. Meine Eltern starben früh, und ich wurde von einem Vormund erzogen. Er wußte wohl nichts von einem Geheimgang, und als mein Vater noch lebte, war ich sicher noch zu klein, um es zu begreifen, falls er mir davon erzählte.“
„Sie haben also keine Ahnung, wo er sein könnte?“ fragte Brigitte.
„Leider nicht. Aber wenn wir alle zusammenhelfen , müßten wir ihn eigentlich finden.“
Trixie, die sich wieder von ihrer Enttäuschung zu erholen begann, nickte. „Ja — falls es wirklich einen Geheimgang gibt. Und da er offensichtlich nicht über der Erde ist, müßte es eine Art Tunnel sein.“
Brigitte fügte eifrig hinzu: „Und der Eingang müßte sich logischerweise auf der Seite des Hauses befinden, die dem Rosenhügel zugewandt ist.“
„Prima, mein lieber Watson!“ Uli lachte. „Und falls dieser Tunnel wirklich existiert, müßte man ihn vom Keller aus erreichen.“
„Nun, wir haben hier natürlich einen Keller“, warf Herr Carver ein, „aber ich bin nie im Leben dort gewesen. Vielleicht solltet ihr euch da umsehen. Allerdings hat man damals, als das Haus renoviert wurde, im Keller keine Spur von einer Geheimtür entdeckt.“
„Vielleicht haben die Arbeiter den Eingang übersehen, wenn er gut versteckt ist“, überlegte Martin. „Wir müßten den Keller eben ganz genau untersuchen.“
Herr Carver nickte nachdenklich. „Vielleicht könnten euch die Pläne, die der Verein für Denkmalspflege vom Haus angefertigt hat, weiterhelfen.“
„Ja, sicher!“ rief Trixie. „Jetzt sieht die Sache schon nicht mehr so hoffnungslos aus. Könnten wir sie sehen — die Pläne, meine ich? Wir müssen nämlich in drei Tagen wieder nach Hause fahren, wissen Sie. Da dürfen wir keine Zeit versäumen.“
Herr Carver sah auf seine Uhr. „Heute ist es ein bißchen spät, um noch etwas zu unternehmen. Aber ich werde Frau Peters anrufen. Sie ist Mitglied des Vereins für Denkmalspflege und wohnt nicht weit von hier. Vielleicht kann sie morgen vorbeikommen und die Pläne mitbringen. Wir können ihr natürlich sagen, daß wir einen Geheimgang zwischen den beiden Häusern vermuten, aber vorläufig ist es wohl besser, wenn wir den Schmuck nicht erwähnen.“
Trixie stand auf. „Ich glaube, ich kann heute nacht kein Auge zutun. Aber Sie haben recht, es ist schon spät. Dinahs Eltern werden auf uns warten.“
„Na, dann kommt morgen so früh ihr wollt“, erwiderte Herr Carver lächelnd, als die Rotkehlchen sich verabschiedeten. „Ich stehe immer schon mit den Hühnern auf.“
Es war kurz nach neun Uhr, als die Rotkehlchen am nächsten Tag wieder nach
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