Trixie Belden 13 - Trixie Belden und das Geheimnis der Smaragdkette
Timmenburg kamen. Sie hatten Dinahs Eltern am vergangenen Abend noch einen Teil ihres Abenteuers erzählt, da Herr und Frau Link sich schon über ihre täglichen Ausflüge zu wundern begannen. Trixie berichtete vom Medaillon, das sie in der Gruft gefunden hatten, und von dem Hinweis auf einen Geheimgang zwischen der Waldhöhle und dem Rosenhügel. Den Smaragdschmuck erwähnte sie allerdings nicht, da sie fürchtete, dieser Teil der Geschichte könnte zu unglaubwürdig klingen.
Als sie nun durch das Tor zum Gutshaus fuhren, richtete sich Trixie plötzlich auf und rief: „Seht mal, dort auf der Wiese! Ist der Mann auf dem Pferd nicht Herr Frey?“
„Ja, sicher“, erwiderte Klaus. „Und wie er das arme Tier peitscht! Warum hat er es wohl so verdammt eilig, von hier wegzukommen?“
Sie sprangen aus dem Auto und liefen ums Haus herum zu Herrn Carvers Atelier. Trixie, die auf dem Vordersitz gesessen hatte, war den anderen ein paar Schritte voraus und erreichte die Terrassentür als erste. Mit dem sicheren Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war, stürzte sie ins Atelier.
Der Anblick, der sie erwartete, benahm ihr für einen Moment den Atem. Edgard Carver lag auf dem Boden neben dem Schreibtisch. Seine Stirn war voller Blut. Hinter ihm lag der Rollstuhl mit zerbrochener Rücklehne.
Nun kamen auch Uli und Klaus durch die Tür. Sie knieten sofort neben Herrn Carver nieder. Einen Augenblick lang herrschte bestürztes Schweigen; dann befahl Klaus, ohne aufzusehen: „Bring mir ein paar saubere Tücher und Wasser, Trixie, und mach schnell! Und du, Uli, schaff mit Martin den zerbrochenen Stuhl aus dem Weg.“
Zuerst wußte Trixie in ihrer Aufregung nicht, wo sie das Wasser holen sollte, doch dann erinnerte sie sich plötzlich daran, daß es neben dem Atelier einen kleinen Abstellraum gab. Wirklich fand sie dort ein Waschbecken und ein sauberes Handtuch. Rasch kehrte sie ins Atelier zurück, holte ein Glas, wusch es aus, füllte es und brachte es mit dem Handtuch zu ihrem Bruder.
„Gut“, sagte er. „Das Tuch ist zwar nicht steril, aber es geht, um das Blut abzuwaschen, damit wir uns die Wunde ansehen können.“
Dinah und Brigitte beobachteten mit bleichen Gesichtern, wie Klaus die Wunde auswusch und sich vergewisserte, daß Herr Carver sich keine Knochen gebrochen hatte.
„Er ist schlimm gestürzt, aber sein Puls ist normal“, sagte er schließlich. „Wir sollten seinen Kopf etwas hochlagern , falls er eine Gehirnerschütterung hat.“ Er nahm die Kissen, die Uli ihm vom Sofa brachte, und schob sie mit Trixies Hilfe sanft unter Herrn Carvers Kopf.
Dabei begannen Herrn Carvers Lider leicht zu flattern. Sekunden später öffnete er mühsam die Augen. Er sah sich um und schien nicht zu wissen, wo er war. Als er die Rotkehlchen erkannte, lächelte er schwach und versuchte den Kopf zu heben.
„Sie hatten einen Unfall“, sagte Klaus sanft. „Versuchen Sie sich einfach zu entspannen und bleiben Sie ganz ruhig liegen.“
„Was ist passiert?“ fragte Herr Carver und legte die Hand an seine Stirn. „Mein Kopf schmerzt furchtbar!“
Trixie war nahe daran, damit herauszuplatzen, daß sie Frey gesehen hatte, wie er vom Haus weggeritten war, schwieg dann jedoch. Es war wohl besser, Herrn Carver jetzt nicht aufzuregen.
„Sie müssen aus dem Rollstuhl gefallen sein“, sagte sie nur, „und dabei haben Sie sich wohl den Kopf am Schreibtisch angeschlagen.“
„Ich verstehe das nicht“, erwiderte er. „In all den Jahren, die ich im Rollstuhl sitze, hatte ich nie einen Unfall!“
„Machen Sie sich jetzt darüber keine Gedanken“, sagte Klaus. „Ich glaube, wir sollten einen Arzt rufen, damit er Sie untersucht und einen richtigen Verband anlegt. Sie haben doch einen Hausarzt, nicht?“
„Ja, Axel Brandt; er ist allerdings mehr mein Freund als mein Arzt.“ Herr Carver stockte; das Sprechen schien ihm Mühe zu machen. „Abgesehen von meinen Beinen bin ich nämlich sehr gesund, aber Axel kommt öfter hier vorbei, um mit mir Schach zu spielen.“
„Wo ist seine Telefonnummer?“ fragte Trixie.
Herr Carver lächelte leicht. „Ich bin aus härterem Holz geschnitzt, als ihr denkt. Aber wenn es euch beruhigt, ruft den guten Axel an. Seine Nummer steht im Adreßbuch auf dem Schreibtisch.“
Trixie und Uli gingen zum Sekretär, und als sie die Nummer gefunden hatten, nahm Uli den Telefonhörer ab, um Dr. Brandt anzurufen. Während Trixie neben ihm wartete, bemerkte sie plötzlich zwischen den Farbtöpfen und
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