Trixie Belden 13 - Trixie Belden und das Geheimnis der Smaragdkette
Aktendeckeln das goldene Medaillon in Herzform. Es war geöffnet, und als sie danach griff, erschrak sie. Der kleine Zettel mit dem Hinweis auf das Schmuckversteck war verschwunden!
Im nächsten Augenblick hatte sie begriffen, was geschehen war: Frey hatte den Zettel an sich genommen! Wie betäubt ließ sie das Medaillon in die halb geöffnete Schreibtischschublade gleiten, während sie hörte, wie Uli mit Dr. Brandt sprach.
Pauls Geschichte
Es dauerte kaum eine Viertelstunde, bis Dr. Brandt kam. Die Rotkehlchen erklärten ihm kurz, was sie von dem Unfall wußten, während er Herrn Carver untersuchte.
„Ich bin ziemlich sicher, daß du keine Gehirnerschütterung hast“, sagte der Arzt zu seinem Freund, „aber ich möchte trotzdem vorsichtshalber eine Röntgenaufnahme machen.“ Er wandte sich an Brigitte, die hinter ihm stand, und fügte hinzu: „Etwas starker heißer Tee könnte jetzt nichts schaden. Die Küche ist auf der rechten Seite am Ende des Korridors.“
Trixie folgte Brigitte und Dinah den Flur entlang. Als sie die Küche erreicht hatten, sagte sie: „Ich glaube, ich laufe rasch zum Auto und hole die belegten Brote, die uns der Ober im Hotel eingepackt hat. Nach der Aufregung können wir alle eine Stärkung vertragen.“
Sie verließ das Haus durch die Hintertür und lief um die Ecke, da hörte sie, wie jemand nach ihr rief.
„Hallo, Trixie!“
Sie fuhr herum. Paul stand vor ihr. Er hatte sich offenbar hinter ein paar Büschen versteckt gehalten. Sein Gesicht war bleich, und er sagte hastig: „Er ist doch nicht schwer verletzt, oder? Frey sagte etwas von einem Unfall.“
Trixie starrte ihn verblüfft an. Ehe sie etwas erwidern konnte, fuhr Paul fort: „Bitte sag, daß es ihm gutgeht !“
„Ich glaube nicht, daß Herr Carver schwer verletzt ist“, erwiderte sie nach kurzem Zögern. „Was hat dir dieser Frey gesagt? Herr Carver glaubt, er wäre aus dem Rollstuhl gefallen, aber ich bin da nicht so sicher.“
Paul machte ein ungläubiges Gesicht. „Soll das heißen, daß er sich nicht erinnern kann, was passiert ist?“
Trixie nickte. Paul fuhr rasch fort: „Ich wollte, ich wüßte, was geschehen ist, ehrlich! Frey sagte nur, daß es einen Unfall gegeben hat. Wenn ich mehr aus ihm herausbekomme, werde ich es dir sagen, das verspreche ich dir. Ich muß mit dir reden, Trixie. Ich möchte, daß du erfährst, weshalb ich hierhergekommen bin. Bitte hör mich an!“
Trixies Stimme wurde etwas sanfter. „Ich würde mich auch gern mit dir unterhalten, Paul. Jetzt muß ich aber schnell etwas aus dem Auto holen und es ins Haus bringen, aber ich komme zurück, so schnell ich kann. Warte hier auf mich.“ Und sie lief weiter.
Paul stand noch immer auf der gleichen Stelle, als sie mit der Tragtüte an ihm vorüberkam , und sie rief ihm über die Schulter zu: „Ich beeile mich. Es dauert bestimmt nicht lange!“
Als die Mädchen mit dem Tee und den belegten Broten ins Atelier kamen, sagte Herr Carver gerade: „Ach, Axel, mach doch keinen Elefanten aus einer Mücke! Mir geht es schon viel besser. Ich freue mich jetzt richtig auf eine Tasse Tee.“
„Diesmal kannst du mich nicht beschwatzen“, erwiderte Dr. Brandt. „Du meinst immer, du könntest deinen Kopf durchsetzen; denk nur an die Operation, zu der ich dir schon seit Jahren rate. Jetzt bin ich einmal an der Reihe, fest zu bleiben.“
Trixie hob den Kopf. „Eine Operation?“ wiederholte sie fragend.
Dr. Brandt warf seinem Freund einen Blick zu, und Herr Carver gab mit einer leichten Handbewegung zu verstehen, daß er nichts dagegen hatte, wenn dieser die Frage beantwortete.
„Nun, als Edgar ein kleiner Junge war, fiel er an einem Weihnachtstag die Treppe hinunter und verletzte sich so am Rücken, daß er seine Beine nicht mehr gebrauchen konnte.“
„Hat man denn nichts für ihn tun können?“ warf Klaus ein.
„Es läßt sich heute nicht mehr feststellen, welche Behandlung damals vorgenommen wurde“, fuhr der Arzt fort. „Und es ist auch sinnlos, irgend jemanden für die Sache verantwortlich zu machen. Ich habe aber guten Grund, zu glauben, daß es für einen Eingriff noch nicht zu spät ist. Die Medizin ist heute auf einem ganz anderen Stand als damals.“
„Und Sie wollen die Operation nicht vornehmen lassen, Herr Carver?“ fragte Klaus.
Edgar Carver schwieg sekundenlang, ehe er erwiderte: „Ich habe es gelernt, mit meiner Behinderung einigermaßen zurechtzukommen, und...“ Er vollendete den Satz nicht.
Dr. Brandt
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