Trixie Belden 13 - Trixie Belden und das Geheimnis der Smaragdkette
Schlüsselloch. „Das müßte in ein paar Minuten wirken.“
Während sie warteten, wurde es immer dunkler, und bald fielen schwere Regentropfen. Ein plötzlicher Donnerschlag ließ sie zusammenfahren. Wieder steckte Uli den Schlüssel ins Schloß. „Hoffentlich schaffen wir’s jetzt, sonst werden wir tropfnaß “, sagte er.
Glücklicherweise hatte das Öl gewirkt. Der Schlüssel ließ sich umdrehen, und sie stießen die schwere Tür gerade in dem Augenblick auf, als der Regen wie ein Sturzbach vom Himmel kam. Im Inneren der Familiengruft war es stockdunkel, doch sie trösteten sich damit, daß sie hier wenigstens Schutz vor dem Gewitter fanden.
Das goldene Medaillon
„Das Gewitter wird nicht lange anhalten“, sagte Uli, während Trixie in den dunklen, von Moderluft erfüllten Raum ging. Sie war froh, daß er bei ihr war und die Tür einen Spalt offengelassen hatte.
„Herrje, hier bekommt man ja eine richtige Gänsehaut!“ murmelte sie.
„Ja, es ist ein bißchen unheimlich“, gab Uli zu. „Obwohl es hier eigentlich nichts gibt, wovor man sich fürchten müßte.“ Ein Blitz erhellte sekundenlang den Raum, und Trixie erhaschte einen Blick auf zwei Bänke, die an der Wand standen. Sie ging darauf zu, und ihre Knie zitterten so, daß sie froh war, sich setzen zu können. Uli nahm neben ihr Platz. Eine Weile lauschten sie schweigend auf den Sturm, der draußen tobte, und versuchten, ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
„Hast du eine Ahnung, wo wir zu suchen anfangen könnten?“ fragte Trixie schließlich.
Uli schüttelte den Kopf. „Nicht die Bohne. Aber laß uns mal überlegen, wo wir den Schmuck an Elisabeths Stelle versteckt hätten.“
„Unter einem Grabstein vielleicht“, meinte Trixie nach kurzem Überlegen.
„Das glaube ich nicht. Die Steine sind viel zu schwer, als daß ein Mensch sie ohne Hilfe bewegen könnte.“
Trixie seufzte. „Da hast du wohl recht. Aber vielleicht irgendwo hier drinnen? Hier wäre der Schmuck auch besser vor der Witterung geschützt als draußen.“
„Das klingt einleuchtend. Du, das Gewitter scheint fast vorüber zu sein. Es wird schon heller.“
Obwohl die Gruft keine Fenster hatte, kam nun wieder genügend Licht durch den Türspalt, um Einzelheiten erkennen zu können. Die vordere Wand war mit großen Marmorplatten bedeckt, auf denen die Namen und Todestage von Mitgliedern der Familien Lilienthal und Carver eingemeißelt waren. Doch es war offensichtlich, daß diese Wand keine Möglichkeiten für ein Versteck bot.
Trixie und Uli sahen sich weiter um. Gemeinsam schoben sie die Steinbänke beiseite, doch darunter war nichts als Staub. Dann untersuchten sie jeden Zentimeter des Bodens, weil sie hofften, irgendwo einen lockeren Stein zu finden.
Nach einer Weile ließ sich Trixie entmutigt auf eine der Bänke sinken und sagte: „Verflixt, lieber würde ich in einem Heuhaufen nach einer Stecknadel suchen als...“
Sie stockte. Ihr Blick war auf zwei Nischen über Ulis Kopf gefallen, die in die Mauer eingelassen waren. Mit einem überraschten Ausruf sprang sie auf und deutete auf das Gefäß, das in einer der beiden Nischen stand.
Uli stieß einen Pfiff aus. „Seltsam, daß uns das vorher nicht aufgefallen ist. Vermutlich ist es eine Urne; es könnte aber auch..."
„...ein Versteck sein“, vervollständigte Trixie. „Wenn du die Hände verschränkst und mich hochhebst, müßte ich sie erreichen.“
Blitzschnell zog sie die Schuhe aus, und Uli stemmte sie hoch. Sie stützte sich mit einer Hand an der Mauer ab und griff mit der anderen vorsichtig nach der Vase, nahm sie und drückte sie an sich wie einen kostbaren Schatz.
„Gut, ich habe sie!“ flüsterte sie mit vor Aufregung heiserer Stimme. „ Laß mich jetzt wieder hinunter.“
Sie stellte die zierliche Porzellanurne auf die Bank, faßte mit der Hand ins Innere und zog einen kleinen roten Samtbeutel daraus hervor. Keiner von ihnen sagte ein Wort, während Trixie den Beutel öffnete und ein schweres goldenes Medaillon in Form eines Herzens herauszog.
Sekundenlang starrten sie darauf nieder. Dann sagte Trixie: „Uli, da ist etwas eingraviert. Wir wollen zur Tür gehen. Hier ist es zu dunkel, als daß ich es entziffern könnte.“
Mit ein paar Schritten waren sie an der Tür, und Trixie las laut vor: „Für meine Frau Elisabeth in Liebe.“
„Mach es auf!“ sagte Uli aufgeregt. „Es enthält bestimmt einen Hinweis auf das Schmuckversteck! Hier, du mußt auf den winzigen Knopf an
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