Trixie Belden 14 - Trixie Belden und die verschwundene Erbin
wurden.
Frau Vanderpol hörte schweigend zu. Dann nickte sie mehrmals und sagte: „Ein Wunder, daß vor euch noch keiner auf die Idee gekommen ist, mich zu fragen. Betje Maasden hatte nur noch eine Verwandte, und das war deine Mutter, Uli. Und da die beiden inzwischen leider tot sind, nehme ich an, daß das Moorland nun rechtmäßig dir gehört, mein Junge.“
„Ja, vermutlich“, erwiderte Uli, doch seine Stimme klang bedrückt. „Ich hatte so gehofft, daß vielleicht doch noch jemand aus meiner Familie lebt.“
Klaus hob den Kopf. „Das bedeutet wohl, daß du deinen Anspruch auf das Blaureihermoor anmelden mußt“, sagte er vernünftig. „ Vergiß nicht, daß der Wert des Landes auf zweihunderttausend Mark geschätzt wird. Es sieht ganz so aus, als wärst du der Eigentümer.“
„Wenn ja, dann wird auf dem Blaureihermoor keine Fabrik gebaut. Ich werde später einmal ein Ferienhaus für meine Waisenjungen dort bauen lassen, und nennen werde ich es...“
„...das Betje-Maasden-Haus !“ vervollständigte Trixie begeistert. „Du, Uli, ich glaube, wir sollten dieses Foto dem Nachlaßgericht in Lindenberg vorlegen!“
„Die Behörde wird sich vermutlich auch mit Den Haag in Verbindung setzen und versuchen, weitere Auskünfte über die Familie Maasden zu bekommen“, meinte Klaus.
„Ja, sicher! Und ich werde ebenfalls nach Den Haag schreiben, sobald wir nach Hause kommen!“ verkündete Trixie.
„Heiliger Strohsack, weshalb willst du dich da schon wieder einmischen?“ fragte Martin. „Diesmal hat es wirklich keinen Sinn, Detektiv zu spielen, Trixie. Du wirst dich nach einem anderen Geheimnis umsehen müssen.“
„O nein, werde ich nicht“, erwiderte Trixie mit einem Lächeln, das Martin nur zu gut kannte. „Ich werde diesen Brief schreiben, weil ich weiß, wie wichtig es für Uli ist, so viel wie möglich über seine Verwandten in Erfahrung zu bringen — stimmt’s , Uli?“
Uli nickte. „Ja, und ich bin froh, daß du das übernehmen willst, Trixie. Ich bin nämlich ein jämmerlicher Briefschreiber. Es wäre schön, wenn wir noch jemanden finden könnten, der meine Tante, ihren Mann und meine Cousine kannte.“
Martin musterte seine Schwester vorwurfsvoll. „Mich kannst du nicht täuschen“, sagte er. „Ich kenne dich! Du hast vorher mal wieder ausgesehen wie eine Katze, die ein Mauseloch entdeckt hat. Und das kommt nicht bloß daher, weil du einen Brief schreiben willst. Ich rede von dem Blick, den du hattest, als ich sagte, du müßtest dir ein anderes Geheimnis suchen.“
„Stimmt genau“, erwiderte Trixie entschlossen. „Du hast doch wohl nicht den geheimnisvollen Anrufer vergessen, der nach Betje Maasden fragte? Und den geheimnisvollen Fremden, der vor uns im Blaureihermoor war und den Arbeitern alle möglichen Fragen stellte, hm?“
„O nein!“ sagte Martin und schlug in gespielter Verzweiflung die Hände vors Gesicht. „Jetzt geht das schon wieder los! Ich hätte es wissen müssen!“
Spartan tanzt
Als die Rotkehlchen das Bild von Betje Maasden zum Amtsgericht brachten und erzählten, was sie herausgefunden hatten, versprach der zuständige Beamte vom Nachlaßgericht , gleich am nächsten Morgen einen Nachforschungsantrag nach Holland zu schicken. Trixies Brief nach Den Haag wurde ebenfalls am folgenden Tag aufgegeben. Dann begann eine Zeit des Wartens für die ungeduldige Trixie.
Glücklicherweise gab es genug Ablenkung. Frau Belden brauchte Hilfe beim Einmachen; die Rotkehlchen schwammen täglich im See auf dem Grundstück der Willers , machten lange Spazierritte, spielten Tennis und begannen mit dem Springtraining für die große Pferdeschau im November.
Reger achtete diesmal besonders darauf, daß Brigitte, Uli, Trixie und ihre Brüder sich gut auf die Reitturniere vorbereiteten. Er wußte, daß die Pferde aus seinem Stall gute Gewinnchancen hatten, und legte großen Wert darauf, daß die jungen Reiter so oft wie möglich mit ihren Pferden über die Hindernisse sprangen.
„Ein paar von euch haben sich bisher ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert“, sagte er, als Brigitte, Uli, Trixie und ihre Brüder sich wieder einmal vor dem Stall versammelten.
„Reger hat mich dabei angesehen“, flüsterte Trixie Brigitte zu. „Und leider hat er sogar recht. Ich hab dauernd tausend andere Dinge im Kopf und trainiere viel zu selten mit Susie . Ein Wunder, daß Reger das so lange mitangesehen hat. Aber ich werde einfach nie so gut springen können wie du, auch wenn ich mir
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