Trixie Belden 16 - Trixie Belden und der Fund im See
Garten an. Herr Hartmann grub gerade ein Stück des Gemüsegartens um. Während seine Frau stolz die Namen der vielen verschiedenen Gewürzpflanzen nannte, die sie in mehreren Beeten angebaut hatte, benutzte Trixie die Gelegenheit, unter vier Augen mit Herrn Hartmann zu reden.
„Ich mache mir solche Sorgen um Frau Elias“, sagte sie. „Max wird vielleicht für etwas ins Gefängnis kommen, was er gar nicht getan hat. Dann wäre seine Stiefmutter jahrelang allein und ohne Hilfe.“
Herr Hartmann sah sie nachdenklich an. „Ich habe schon von der Sache mit dem Marihuana gehört“, sagte er. „Wachtmeister Weber ist ein Freund von mir. Ich glaube nicht, daß er Anklage gegen Max erheben wird.“
Trixies Gesicht hellte sich auf. „Das meint mein Vater auch. Prima, dann muß Max wenigstens nicht ins Gefängnis! Ich hoffe nur, daß er Frau Elias durch seine Anwesenheit nicht noch weiter in Schwierigkeiten bringen wird.“
Herr Hartmann war erstaunt. „Zuerst bist du erleichtert, daß er nicht ins Gefängnis muß, und dann tust du so, als würde er eigentlich dorthin gehören“, sagte er.
„Nein, so meine ich das nicht!“ erwiderte Trixie schnell. „Ich glaube nur, daß Max weiß, was in der Gärtnerei vorgeht. Meiner Meinung nach versucht er, die Zwischenfälle zu verhindern, schafft es aber nicht.“ Sie zögerte. „Aber ich habe gedacht, wenn Sie ihn vielleicht dazu bringen könnten, zu sagen, was er weiß…“
Herr Hartmann schüttelte den Kopf. „Ich? Er hat doch schon genug Gelegenheit gehabt, ehrlich auszusagen. Soviel ich weiß, behauptet er, niemand anderer als er allein wäre an all den Vorfällen schuld.“
„Das glaube ich einfach nicht!“ erklärte Trixie hitzig. „Ich vermute, daß er etwas weiß, wovon er nicht will, daß seine Stiefmutter es erfährt — nicht über ihn selbst, sondern über seinen Vater, Hans Elias.“
Herr Hartmann begann wieder den Kopf zu schütteln. Trixie sagte rasch: „Als wir vor kurzem hier waren, haben Sie angedeutet, daß Sie etwas über Hans Elias wissen
Er unterbrach sie. „Das ist mir nur so herausgerutscht. Man soll die Toten ruhen lassen. Ich möchte nicht, daß Ethels Erinnerung an ihren Mann getrübt wird.“
„Ist es wichtiger, daß sie ihn in guter Erinnerung behält, als daß sie ihre Gärtnerei rettet?“ fragte Trixie ernst. „Denn wenn es so weitergeht, muß sie ihre Gärtnerei aufgeben. Max hat zwar die Schuld für alles übernommen, aber hinter der Sache steckt ein anderer. Max wagt es nur nicht, den wahren Täter zu verraten. Die Person, die hinter allem steckt, weiß irgend etwas und erpreßt ihn damit.“
Herr Hartmann sagte zu dieser Vermutung weder ja noch nein. „Und was soll Hans Elias damit zu tun haben?“ fragte er nur.
„Das weiß ich nicht“, gab Trixie zu. „Aber ich bin sicher, daß die Person, die Max erpreßt, ein gewisser Luke Richards ist. Er führt unter dem Namen Manton einen Blumenladen in Weißenberg. Aus irgendeinem Grund versucht er mit allen Mitteln, Frau Elias’ Gärtnerei in seinen Besitz zu bringen. Er hat all die Anschläge ausgeführt, um sie zu ruinieren!“
Herr Hartmann musterte Trixie mit einem langen, durchdringenden Blick. „Vielleicht hast du recht“, sagte er dann langsam. „Ja, es könnte so sein, wie du sagst. Na gut. Ich werde heute noch mit Max reden. Ich glaube zwar nicht, daß es etwas nützt, aber ich werde es tun!“
Gelbe Wicken
Klaus fuhr sein altes Auto rückwärts aus der Auffahrt auf die Talstraße zurück, während Trixie ihm und Martin von dem Gespräch mit Herrn Hartmann erzählte. „Er hat mir versprochen, mit Max zu reden“, schloß sie. „Vielleicht bringt uns das weiter.“
Klaus sah auf die Benzinuhr. „Vorläufig kommen wir überhaupt nicht weiter, wenn wir kein Benzin haben“, sagte er. „Ich muß sofort nach Lindenberg fahren und tanken.“
„Dann kannst du mich ja unterwegs bei der Gärtnerei absetzen“, schlug Trixie vor.
„He!“ sagte Martin. „Willst du dich schon wieder einmischen? Ich dachte, du hättest gesagt, daß Herr Hartmann sich mit Max unterhalten wird!“
„Ich will mit Frau Elias reden“, erklärte Trixie würdevoll. „Und zwar wegen ihrer gelben Wicken. Mami meint, gelbe Wicken gibt es eigentlich gar nicht.“
„Na gut.“ Klaus hielt dicht vor der Einfahrt zur Gärtnerei am Straßenrand an. „Wir holen dich dann auf dem Rückweg wieder ab.“
Trixie ging die schmale Auffahrt entlang und klopfte an die Tür des Wohnhauses.
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