Trixie Belden 16 - Trixie Belden und der Fund im See
Frau Elias öffnete ihr mit einem wunderschönen, frischen Strauß Blumen in der Hand.
„Oh, hallo, Trixie! Komm doch herein!“ sagte sie fröhlich.
Sie weiß noch nichts von Max’ Geständnis, ging es Trixie durch den Sinn. „Hallo!“ erwiderte sie, so munter sie konnte. „Wir sind gerade bei Ihnen vorbeigefahren, und Klaus hat mich abgesetzt.“ Sie sah auf den Blumenstrauß. „Kann ich Ihnen ein bißchen helfen?“
„Ja, gern, wenn es dir nichts ausmacht“, erwiderte Frau Elias. „Ich habe versprochen, bis heute nachmittag ein Dutzend Blumensträuße für eine Verlobungsfeier zu liefern. Ich dachte, ich hätte genug Zeit, aber dann kam ein Anruf, der mich ziemlich aufgehalten hat. Ein Mann von einer Samengroßhandlung will mich heute nachmittag aufsuchen. Er hat das Foto gesehen, das ihr für mich bei der Zeitung eingereicht habt. Meine Wicken auf dem Foto scheinen in seiner Firma großes Aufsehen erregt zu haben. Er sagte, es wäre bis jetzt niemandem gelungen, gelbe Wicken zu züchten.“ Frau Elias machte ein verwirrtes Gesicht. „Ich muß zugeben, daß ich bisher auch noch nie etwas von gelben Wicken gehört habe.“
„Aber sie wachsen doch hier in Ihrer Gärtnerei!“ rief Trixie. „Deshalb bin ich auch gekommen.“
Frau Elias nickte. „Ja, sie wachsen direkt vor meiner Nase, und trotzdem habe ich sie nicht bemerkt. Der Geschäftsführer der Samengroßhandlung wollte wissen, ob es sich nur um eine verfälschte Farbwiedergabe handelt, oder ob die Wicken wirklich gelb sind.“
„Genau das hat Mami auch gesagt!“ erwiderte Trixie.
„Als er erfuhr, daß es wirklich gelbe Wicken sind, meinte er, die neue Züchtung könnte eine Menge Geld wert sein“, fügte Frau Elias hinzu.
„Oh, das ist prima!“ sagte Trixie glücklich. „Aber bitte seien Sie vorsichtig, Frau Elias. Nehmen Sie sein Angebot nicht gleich an. Er versucht vielleicht, Sie im Preis zu drücken.“
Sie half Frau Elias, bunte Blumen mit Schleierkraut zu einem Strauß zu binden. „Wie kommt es überhaupt, daß bei Ihnen gelbe Wicken wachsen?“ fragte sie.
Frau Elias schüttelte den Kopf. „Ach, mein verstorbener Mann war ein Genie mit Pflanzen. Er züchtete alle möglichen Sorten und machte Aufzeichnungen darüber. Als ich im Frühling die Scheune saubermachte, fand ich einen Topf voller Samen mit einem Etikett Wicken, Spezialzüchtung darauf. Die habe ich mit den anderen Wickensamen zusammen ausgesät. Ich dachte, es wären vielleicht besonders große Wicken, die üppiger blühen als die anderen.“
„Aber jetzt wissen wir, was Ihr Mann mit Spezialzüchtung gemeint hat“, sagte Trixie. „Sicher hat er auch Notizen darüber gemacht, wie er die gelben Wicken herangezüchtet hat. Haben Sie die Aufzeichnung gefunden?“
„Ich habe nicht danach gesucht“, erklärte Frau Elias. „Mir würden sie doch nichts nützen — ich kenne mich mit Pflanzenzucht nicht so gut aus wie mein Mann.“
„Aber wo hat er seine Aufzeichnungen denn aufbewahrt?“ wollte Trixie wissen.
Frau Elias überlegte. „Ich habe die Grundstückspapiere und ein paar Versicherungsverträge in seinem Schreibtisch gefunden“, sagte sie nach einer Weile. „Dort waren auch die Notizen über seine Züchtungen, soweit ich mich erinnern kann. Aber ich habe den Schreibtisch kurz nach seinem Tod in den Schuppen bringen lassen. Für mich hingen zu viele Erinnerungen daran, weißt du.“
Trixie nickte und versuchte ihre Aufregung zu verbergen.
„Frau Elias“, sagte sie, „wenn Sie Aufzeichnungen über die Züchtung dieser neuen Wickenart haben, könnten Sie damit sicher noch mehr Geld verdienen als nur mit ein paar Pflanzen dieser neuen Sorte. Wir sollten gleich in die Scheune gehen und nach den Unterlagen suchen, ehe der Mann von der Samengroßhandlung kommt.“
Frau Elias warf einen Blick auf den Arbeitstisch mit den Bergen von Blumen. ,Ja , sicher, aber ich muß die Bestellung zuerst erledigen. Geh du voraus, Trixie, und sieh selbst nach. Die Notizen über die Pflanzenzüchtungen sind in einem grünen Aktenordner, glaube ich. Der Ordner müßte eigentlich in der untersten Schublade des Schreibtisches sein. Wenn du ihn nicht findest, sag mir Bescheid, dann komme ich und sehe selbst nach.“
„Ich finde ihn schon!“ versicherte Trixie und war wie der Blitz aus dem Haus und bei der Scheune. Eine Weile suchte sie zwischen einem Durcheinander von alten Möbeln, Schachteln und Kisten und fand den alten Schreibtisch schließlich unter einer grauen
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