Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
übertreiben, aber offensichtlich ist das nicht der Fall.“
„Wir hatten Angst, daß Ihnen etwas zugestoßen ist“, erklärte Brigitte schnell. „Daß, na ja, daß jemand, der für die Erweiterung ist, Sie... Sie...“
„Um die Ecke gebracht hat?“ half Hans Krieger weiter. „Diese Vermutung ist gar nicht so abwegig. Seit ich für den Umweltschutz kämpfe, habe ich jede Menge Drohungen erhalten. Aber ich habe gelernt, mich selbst zu schützen.“ Während er sprach, verengten sich seine Augen, und sein mageres Gesicht nahm einen harten, aber entschlossenen Ausdruck an. Plötzlich dachte Trixie daran, daß Brigitte und sie in sein Versteck eingedrungen waren und daß niemand wußte, wo sie waren.
„Was werden Sie mit uns tun?“ fragte sie schnell, ehe die Angst ihr die Kehle zuschnüren konnte.
„Was ich mit euch tun werde?“ wiederholte Hans Krieger verwirrt. Als ihm aufging, was Trixie eigentlich mit dieser Frage meinte, lächelte er. „Ich werde euch zurückgehen lassen, damit ihr auf eure Pferde steigen und nach Hause reiten könnt. Was sonst? Als ich sagte, daß ich gelernt hätte, mich selbst zu schützen, meinte ich damit nicht, daß ich junge Damen gefangenhalte. Ich lehne Gewalt gegen alle Lebewesen ab.“
„Danke“, stieß Brigitte erleichtert hervor.
„Bitte sehr“, antwortete Hans Krieger trocken. „Ihr könnt mir allerdings einen Gefallen tun, wenn ihr wollt.“
„Und der wäre?“ fragte Trixie.
„Daß ihr niemandem verratet, wo ich bin“, erwiderte Hans Krieger. „Wohlgemerkt, dies ist ein Gefallen, um den ich euch bitte, keine Drohung. Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt davonstürzen und so lange schreien, bis die Inspektoren kommen. Mir wäre es allerdings lieber, wenn ihr das nicht tun würdet.“
Trixie und Brigitte tauschten nervöse Blicke aus. Über einen verlassenen Wagen zu schweigen war eine Sache. Niemandem zu sagen, daß der Besitzer des Wagens sich im Wildgehege versteckt hielt, um Belastungsmaterial gegen Pine International zu finden, eine andere.
Trixie war sich darüber im klaren, daß Brigitte solch ein Versprechen noch schwerer fallen würde als ihr. Ihr Vater und Hans Krieger waren Gegner, und Trixie zweifelte keinen Augenblick daran, was Mathias Willer tun würde, wenn er wüßte, daß Hans Krieger sich hier versteckte: Er würde die Polizei rufen.
Als Hans Krieger das Zögern der Mädchen bemerkte, sagte er: „Wenn ihr es nicht mir zuliebe tun wollt, dann tut es für Herrn Maipfennig. Ich glaube nicht, daß er mit dem Gesetz in Konflikt gerät, weil er einen Flüchtling bei sich aufgenommen hat; aber für ihn bedeutet es sehr viel, daß jemand sich für seine Sache einsetzt. Er wäre am Boden zerstört, wenn ich von hier verschwinden müßte, ohne Belastungsmaterial gegen Pine International gefunden zu haben.“
„Also...“, begann Trixie und sah Brigitte an.
„Ich weiß, daß das nicht leicht für euch ist“, räumte Hans Krieger ein. „Könnten wir uns nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt einigen? Nächsten Mittwoch? Wenn ich bis dahin nichts gefunden habe, packe ich mein Zelt zusammen und verdufte. Dann könnt ihr alles erzählen. Aber jetzt gebt mir bitte noch ein bißchen Zeit.“
Trixie zögerte immer noch. Sie hatte sich bereits entschieden, aber sie konnte nicht für Brigitte antworten. Hilflos starrte sie zu Boden.
„Bis Mittwoch halten wir deij Mund“, erklärte Brigitte.
Trixie schaute ihre Freundin überrascht an. Brigitte gab den Blick ruhig zurück. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und war bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, las Trixie in ihren Augen.
„In Ordnung“, stimmte Trixie zu.
Hans Krieger stand auf, streckte die Hände aus und half den beiden Mädchen auf die Beine. „Vielen Dank“, sagte er. „Jetzt aber nichts wie weg, sonst hört uns noch jemand reden, und meine £eit ist um, ehe ich es will.“
Ein gemeiner Plan
Als die Familie Belden am nächsten Morgen beim Frühstück saß, klingelte das Telefon. Frau Belden ging ran und kehrte einen Augenblick später an den Tisch zurück. „Für dich, Trixie“, sagte sie. „Es ist Brigitte.“
Trixie erhob sich nachdenklich von ihrem Platz. Ob es Brigitte wohl leid tat, daß sie Hans Krieger versprochen hatten, nichts zu verraten?
Aber Trixie hatte sich unnötig Sorgen gemacht. „Uli hat gerade einen Supervorschlag gemacht“, rief Brigitte ins Telefon. „Er meint, daß wir das schöne Wetter ausnutzen und uns heute alle beim Bootshaus zum
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