Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
versteckt der Automechaniker immer den Schlüssel, wenn er den Wagen meines Vaters repariert hat.“ Trixie rutschte vom Sitz herunter und legte sich unter das Armaturenbrett. Sie tastete eine Weile herum, dann rief sie: „Aha!“
Sie schob sich wieder auf den Fahrersitz hoch und hielt Brigitte auf der ausgestreckten Hand eine kleine, flache Metallschachtel hin.
„Was ist denn das?“ fragte Brigitte verwundert.
Trixie hob die Augenbrauen und sah Brigitte geheimnisvoll von der Seite an. „Das ist eine Zauberschachtel“, erklärte sie. „Schau! Jetzt fahre ich mit der Hand drüber, schiebe den Deckel zurück und — simsalabim — hier ist ein Schlüssel!“ Triumphierend hielt Trixie den Schlüssel hoch. „Das ist eine magnetische Schachtel!“ sagte sie, nun wieder ganz sachlich. „Darin hebt man den Reserveschlüssel auf.“
„Woher weißt du das denn?“ fragte Brigitte vollkommen verblüfft.
„Klaus hat sich auch so eine Schachtel für seinen Wagen gekauft und wollte sie unter dem Armaturenbrett verstecken. Aber mein Vater hat ihm davon abgeraten, weil man es den Dieben nicht zu leicht machen soll“, antwortete Trixie.
Sie stieg aus und ging nach hinten zum Kofferraum. Nach anfänglichem Zögern folgte Brigitte ihr. Trixie steckte den Schlüssel ins Schloß, holte tief Luft, drehte ihn um und öffnete den Deckel.
Sie stieß einen tiefen Seufzer aus, gemischt aus Erleichterung und Enttäuschung. Der Kofferraum enthielt ein Durcheinander von Papieren und Büchern — aber keine Leiche.
Mutiger geworden, trat Brigitte näher und holte eine der Broschüren heraus. „Dein Recht auf eine saubere Umwelt“, las sie vor.
„Hier ist ein Buch mit dem Titel ,Krankheiten in der Tierwelt’“, sagte Trixie. „Auf dem Titelblatt ist ein Stempel der Grünen Feuerwehr.“ Trixie legte das Buch wieder zurück. „Findest du es nicht merkwürdig, daß Hans Krieger all diese Sachen im Kofferraum läßt? Er braucht sie doch für seine Arbeit.“
„Ihm blieb vielleicht nichts anderes übrig“, meinte Brigitte. „Wenn er Lindenberg mit dem Bus oder zu Fuß verlassen hat, konnte er doch unmöglich all das Zeug mitnehmen.“
„Ja, das stimmt auch wieder“, sagte Trixie. „Aber warum sollte er den Bus genommen haben oder zu Fuß gegangen sein? Der Wagen ist doch in Ordnung!“
„Es scheint so. Aber vielleicht ist der Motor kaputt oder die Batterie oder was anderes, was man von außen nicht sieht“, entgegnete Brigitte.
„Ja, das könnte sein“, sagte Trixie. „Schritt eins und zwei haben uns jedenfalls nicht sonderlich weit gebracht.“
„Wie lautet Schritt drei?“ erkundigte sich Brigitte.
Trixie schaute ihre Freundin anerkennend an. Brigittes Nervosität war fast verschwunden. Jetzt gewann die Neugier auch bei ihr die Oberhand.
„Schritt drei“, wiederholte Trixie nachdenklich. „So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Ich war so sicher, daß wir im Wagen etwas finden würden.“ Trixie ließ ihre Blicke wandern. „Schritt drei besteht darin, daß wir diese Senke ein Stück runtergehen und sehen, wohin sie führt.“
„Gut.“ Brigitte war einverstanden.
Trixie machte den Kofferraum zu, legte den Schlüssel wieder in die magnetische Schachtel zurück und die Schachtel unter das Armaturenbrett. Dann gingen sie los.
Der Boden, auf dem ein dichter Laubteppich lag, federte unter ihren Füßen. Die Luft in der schattigen Senke war kühl und angenehm. Allmählich legte sich die Spannung der beiden Mädchen, und sie begannen munter draufloszuplaudern.
Plötzlich blieb Trixie stehen, packte Brigitte am Arm und zeigte auf eine kleine Lichtung zu ihrer Rechten.
„Da steht ja ein Zelt!“ rief Brigitte mit gedämpfter Stimme.
Trixie legte einen Finger an die Lippen, ging in die Flocke und bewegte sich vorsichtig auf die Lichtung zu, dicht gefolgt von Brigitte.
Trixie hatte die Lichtung schon fast erreicht, als sie einen unterdrückten Aufschrei hörte. Sie wollte sich gerade zu Brigitte umdrehen, als ein Arm sie von hinten umschlang und eine Hand sich auf ihren Mund preßte.
Jemand stieß sie rücksichtslos auf die Lichtung zu, wo sie schließlich — nach einem letzten Stoß auf allen vieren landete. Brigitte plumpste direkt neben ihr ins Gras.
Trixie richtete sich rasch auf und fuhr herum. Ein paar Meter von ihnen entfernt stand, mit in die Hüften gestemmten Armen, Hans Krieger und schaute auf die beiden Mädchen herunter.
„Was schleicht ihr beide denn hier herum?“ fragte er
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