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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Pfarrer viel über Kühe. Er sagte, wenn das
Kalb bis halb elf nicht da wäre, sollte ich ihn wieder anrufen, und Sie sollte
ich bitten, Edith bei sich zu behalten, bis ich kommen kann.«
    Das
war alles recht merkwürdig, aber ich lebte schon lange genug auf dem Land, um
mir über die Bedeutung von Kühen im klaren zu sein, und so sagte ich: »Also
gut, wir müssen eben hoffen, daß sie es vorher schafft. Ich werd’ es Edith
beibringen, und Sie können mich   anrufen,
sobald Sie wissen, wann Sie Trilby allein lassen und in die Kirche kommen
können.«
    Dann
ging ich ins Schlafzimmer, um es Edith zu berichten. Ich begann: »Ted hat
gerade angerufen. Es tut ihm furchtbar leid, aber...« So hätte ich nicht
anfangen sollen. Es klang schrecklich, Tony schnappte nach Luft, und Larry sah
erschreckt auf. Und Edith wandte sich mir vom Spiegel zu und flüsterte: »Ist es...
ist es Percy? O Mrs. Russell, ich hab’ gewußt, daß es so kommen würde.«
    Ich
dachte: »Jetzt wird sie hysterisch!« und sagte scharf: »Blödsinn! Wie können
Sie nur so dumm sein, Edith! Es ist nur Trilby.«
    Ich
hatte keine Zeit für Erklärungen, aber ihr Gesicht hellte sich auf.
Offensichtlich wußte sie über Trilby Bescheid, denn sie sagte: »Oh, hat sie
angefangen? Armer Ted.«
    Larry
und Tony schauten völlig verständnislos, waren aber erleichtert über Ediths
Ton. Ich sagte zu ihnen: »Trilby ist Teds beste Kuh, und sie kriegt heute
Vormittag ein Kalb, und er will sie nicht allein lassen, weil es wahrscheinlich
nicht glatt gehen wird. Er kommt vielleicht ein bißchen zu spät.«
    Tony
ließ sich auf einen Stuhl fallen, und Larry fing zu lachen an, aber die Braut
war wieder vollkommen glücklich. Offensichtlich war sie nicht eifersüchtig auf
Trilby, denn sie sagte: »Gott sei Dank, daß das alles ist. Nicht, daß Trilby
unwichtig wäre, aber einen Moment lang hab’ ich geglaubt...« Dann fing sie
meinen drohenden Blick auf, brach plötzlich ab und sagte: »Ted tut mir leid. Er
wird sich aufregen«, was ich unerwartet vernünftig und verständnisvoll fand.
Edith würde mit Ted und seinen Kühen ausgezeichnet auskommen.
    Als
Larry und ich später allein waren, sagte sie: »Was war denn eigentlich los?
Warum ist Edith so erschrocken? Hat sie gedacht, Ted hätte sie sitzenlassen
wollen?«
    »Ob
du’s glaubst oder nicht — sie hat Angst vor Freeman.«
    »Freeman?
Aber wieso denn?«
    »Ich
weiß nicht. Sie übrigens auch nicht. Aber sie glaubt, daß er durch irgendwelche
mysteriösen Umstände in dem Moment auftaucht, in dem der Pfarrer sagt: >Sprich
jetzt, oder schweige für immer!<«
    »Ich
hab’ nicht gedacht, daß Edith so ein Gefühl für Dramatik hat. Es ist auch eine
aufregende Stelle. Ich hoff’ immer noch, daß einmal plötzlich jemand auf taucht
und sagt: >Ich spreche!<, oder was man eben sagen würde.« Dann schämte
sie sich. »Natürlich nicht heute. Als ob Freeman das könnte. Edith spinnt ja
ein bißchen.«
    »Bräute
sind oft hysterisch. Sie wird es schon überstehen. Hoffentlich kommt Ted
rechtzeitig. Hast du schon jemals gehört, daß ein Bräutigam wegen einer Kuh zu
spät gekommen ist?«
    »Nicht
wegen einer vierbeinigen. Ach, ich würde mich   nicht aufregen. Er schafft es bestimmt.«
    Und
er schaffte es. Kurz vor halb elf rief er an und seine Stimme klang aufgeregt.
»Alles in Ordnung, Mrs. Russell. Das Kalb ist da. Eine Tochter! Ziemlich klein,
aber es geht ihr gut, und Trilby auch. Ich zieh’ mich   jetzt sofort um. Ich komm’ nicht später als
elf Uhr. Aber wegen Caleb tut es mir leid. Er will Trilby nicht allein lassen.
Tony wird enttäuscht sein. Sie wollte ihn so gerne bei der Hochzeit dabei haben.«
    Ich
wies ihn nicht darauf hin, daß es immerhin seine und Ediths Hochzeit sei, nicht
Tonys. Dann beeilte ich mich, der Braut die gute Nachricht zu überbringen.
    Sie
war fertig, und der Erfolg von Larrys und Tonys Bemühungen war überraschend.
Nichts erinnerte mehr an das verschüchterte Wesen mit den roten Augen, das
heute früh am Küchentisch gehockt war und von Percy Freeman geredet hatte, der
auftauchen und die Hochzeit verbieten würde. Sie war wie verwandelt. Ich stand
einen Augenblick nur da und schaute sie an, bevor ich ihnen erzählte, daß
Trilby ihnen den Gefallen getan hatte.
    Sie
hatten eine sehr hübsche Braut aus ihr gemacht, ihr etwas langweiliges blondes
Haar hübsch frisiert und einen Hauch von Rouge auf ihre blassen Wangen getupft.
Ihre Augen glänzten vor Aufregung, und sie gefiel sich so

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