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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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System ins andere eilen. Die zweite Funktion jedoch ist praktisch die Befehlsübermittlung. Und die ist es, die wir abschneiden müssen, denn sonst wäre für uns eine Rückkehr unmöglich. Ich schlage also vor, die Ausgangsrichtung dieser zweiten Strahlung schnellstens zu bestimmen und dann den Start zu wagen.“
    Per Anderson erhob sich.
    „Kattowitz, das ist deine Arbeit. Für die übrigen Analysen und Auswertungen ist während des Fluges zum Sirius Zeit. Fragen wir an!“
     
    *
     
    Es war genauso, wie Harrel vermutet hatte. Die zweite Strahlung, eine Art verschlüsselte Funknachricht, kam ebenfalls aus Richtung Sirius.
    Damit waren die Würfel endgültig gefallen.
    Die TERRA löste sich sanft von dem künstlichen Satelliten und strebte mit kurz aufflammenden Düsen von diesem fort. Langsam schrumpfte die unwahrscheinlich helle Kugel auf den Bildschirm zusammen und wurde zu einem Stern. Immer näher rückte dieser an die Sonnenscheibe heran und wurde endlich von ihr verschluckt.
    Doch Anderson kannte seinen Kurs.
    In einer Entfernung von 200 km lenkte er das Schiff in den Leitstrahl und zündete gleichzeitig die Heckdüsen mit halber Kraft.
    Sie verspürten den üblichen Andruck, mehr nicht. Aber ein Blick auf den Heckbildschirm ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren.
    Im Verlauf weniger Sekunden war die Sonne zu einem Stern erster Größe zusammengeschrumpft, die TERRA war schräg aus dem System herausgeschossen, ohne auch nur eine der Planetenbahnen zu schneiden.
    Anderson starrte fassungslos auf den Bildschirm und versuchte zu begreifen, was vor sich ging. Er hatte sich zwar absolut mit der Tatsache abgefunden, daß die TERRA die Lichtgeschwindigkeit bei weitem überschreiten würde; aber er konnte nicht begreifen, daß davon auf den Bildschirmen nichts zu bemerken war. Er hatte mit einer Farbveränderung der Sterne gerechnet, ja, sogar mit einer enormen Verschiebung. Vielleicht würden die Sterne sogar vollkommen unsichtbar werden.
    Aber nichts dergleichen geschah. Nur langsam und deutlich sichtbar verkleinerte sich hinter dem Schiff die Sonne, während der Zielstern Sirius allmählich strahlender und heller wurde. Seitwärts wanderten die Sternbilder – die sich ineinander allerdings verschoben – über die Schirme.
    Rein physikalisch veränderte sich aber nichts.
    Harrel saß in seinem Observatorium und nahm das Auge nicht mehr vom Okular. Unaufhörlich summte die Kamera. Niemals mehr würde er Gelegenheit haben, eine Lichtstrahlreise gewissermaßen im Zeitraffertempo auf den 4 mm Überschmalfilm zu bannen. Durch Einstellung der Einzelaufnahmen würde er seinen staunenden Kollegen auf der Erde später eine neun Lichtjahre dauernde Reise in einer guten Stunde vorführen können.
    Kattowitz beschäftigte sich zusammen mit Halley damit, die Funkstrahlung zu analysieren. Sie hatten damit keinen Erfolg. Trotz langsamster Abspielung des Bandes, auf das man den hellen Dauerton gebannt hatte, kam nichts Definierbares aus dem Lautsprecher. Soviel aber bekam man heraus: der Funkstrahl unterlag nicht mehr den gleichen Bedingungen, sondern auch er durchraste mit tausendfacher Geschwindigkeit den Tunnel zwischen Sirius und Sonne. Man hätte also das Band ebenfalls tausendfach verlangsamen müssen, um es abhören zu können.
    Gaston Fraud hatte in der Schiffsbibliothek ein Buch über die Kulturen des untergegangenen Erdteils Atlantis gefunden und beschäftigte sich damit, die aufgefundenen Schriftsätze zu entziffern. Er nahm dabei die Botschaft zu Hilfe, deren Übersetzung bereits vorhanden war, und es gelang ihm schließlich, diese Übersetzung an Hand des Originalbandes und des vorliegenden Buches zu rekonstruieren. Damit bestand durchaus die Möglichkeit, eventuell später auftretende Begegnungen mit der Sprache der Fremden zu meistern.
    Die TERRA durcheilte die Strecke von neun Lichtjahren in genau 50 Stunden. Noch ehe Anderson, der die Entfernungen nicht exakt abzuschätzen vermochte, die Bremsdüsen einschalten konnte, begann die TERRA rapide zu verlangsamen. Das geschah vollkommen automatisch und mit unheimlicher Präzision. Anderson hatte zwar die Hand auf dem Zündknopf liegen, aber er drückte ihn nicht. Ganz richtig kombinierte er, daß auch für die damals hier ankommenden Schiffe eine Schutzvorrichtung vorhanden gewesen sein mußte, die einen Sturz in die flammende Hölle des Sirius verhinderte.
    Der Sirius verschob sich jetzt seitlich, und die TERRA drang geradlinig und ,von oben’ in das System

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