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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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ein. Soweit auf den Bildschirmen feststellbar, besaß Sirius vier Planeten, von denen einer, größer als Jupiter, der Gravitationsschwerpunkt war. Fast schien es, als hielten sich Sirius und dieser Riesenplanet die Waage. Die drei kleineren Planeten umkreisten nicht nur ihre Sonne, sondern auch den größeren Bruder, wodurch vollkommen neuartige Gravitationsgesetze für die Menschen entstanden. Harrel konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen und kritzelte ganze Schreibblöcke mit seinen Berechnungen voll. Es schien unfaßbar, daß eine Sonne und ein Riesenplanet sich gegenseitig umkreisten, während drei weitere Planeten den dabei entstehenden Schwerpunkt als ihren eigenen Gravitationsmittelpunkt benutzten.
    Der zweite dieser Planeten schien das Ziel zu sein.
    Wie von Zauberhand gelenkt, senkte sich die TERRA mit kaum mehr nennenswerter Geschwindigkeit der unbekannten Welt entgegen:
    „Sie haben uns eingefangen“, sagte Anderson mit einem feinen Zittern in der Stimme. Serge Iwanow, der zweite Pilot, nickte zwar, gab aber keine Antwort. „Wir können uns nicht wehrlos und ohne Kampf ergeben. Zumindest sollten wir versuchen, aus ihrem verdammten Leitstrahl herauszukommen.“
    „Tun wir das“, stimmte der Russe zu.
    Anderson drückte den roten Knopf und schaltete gleichzeitig die Steuerborddüse ein, um die TERRA ausbrechen zu lassen.
    Das Raumschiff reagierte nicht.
    Obwohl die Düsen mit voller Kraft wirkten und die TERRA, aus der vorgeschriebenen Bahn drücken mußten, behielt diese den gleichen Kurs bei, ja, verlangsamte die Fahrt noch eher.
    Anderson schaltete die Düsen wieder ab.
    „Es ist sinnlos, sie haben uns in ihrer Gewalt. Wir können nichts machen. Warten wir ab, wie sie uns empfangen. Ob es ratsam ist, Waffen auszugeben?“
    „Es ist vielleicht besser. Was wissen wir davon, ob sie uns freundlich oder feindlich gesinnt sind.“
    „Na – von Freundschaft ist nicht viel zu bemerken.“
    „Warum nicht? Sie haben uns bisher nicht angegriffen.“
    „Vielleicht wollen sie uns lebend haben?“
    „Das wird die Lösung sein. Also bin ich dafür, in Ruhe abzuwarten, bis wir wissen, was sie von uns wollen. Wir dürfen nicht vergessen, daß ja auch wir etwas von ihnen wollen. Vielleicht läuft die ganze Sache harmlos aus, und wir können ein Agreement treffen.“
    Sie schwiegen, während das Raumschiff langsam tiefer sank und in die Atmosphäre der fremden Welt eindrang. Sirius stand etwa in der gleichen Entfernung wie – relativ gesehen – die Erde von der Sonne. Somit herrschten hier wärmemäßig die gleichen Bedingungen wie auf der Heimatwelt der Erde. Hinzu kam, daß dieser Planet ebenfalls eine fast ähnliche Ekliptik besaß.
    Im gleichen Augenblick, da die TERRA in die Atmosphäre eintauchte, entnahm Kattowitz dieser die ersten Proben, stellte aber nur einige ihm unbekannte Gase und geringe Mengen von Wasserstoff und Sauerstoff fest. Das konnte sich bis zur Oberfläche hinab jedoch noch gewaltig ändern.
    In etwa 12 km Höhe begann die Umkreisung des Planeten, wobei die TERRA ständig tiefer sank. Anderson wurde das Gefühl der völligen Hilflosigkeit nicht los und bemühte sich, ständig daran zu denken, daß die Landung nicht von ihm abhing, sondern von unbekannten Mächten. Es gab natürlich automatische Steuerungen auch auf der Erde, und ferngelenkte Raketen wurden ebenfalls sicher zu ihrem Ausgangspunkt zurückgeleitet. Aber hier war das etwas ganz anderes.
    Kontinente glitten unter dem Schiff dahin, unübersehbare Urwälder, Ströme und Ozeane. Als die erste Stadt auftauchte, hielten die Menschen in der TERRA den Atem an.
    Ein fast regelmäßiges Viereck inmitten eines bis zum Horizont reichenden Urwaldes war mit Bauten ausgefüllt. Es waren hohe und seltsame Bauten, die mit breiten Bändern verbunden und von ringförmigen Tunnelgängen spiralig umgeben waren. Mehrstufige Fahrbahnen wanden sich in allen Höhen durch die gleichmäßig geformten Gebäude, und sogar Bewegung war festzustellen. Kleine Punkte glitten auf den Fahrbahnen in gleichbleibender Geschwindigkeit dahin.
    Es war eine Stadt, wie sie die Zeichner utopischer Bilder auf der Erde schon oft dargestellt hatten. In fast nichts unterschied sie sich von diesen Phantasieprodukten – und das war es, was Harrel so sehr erschreckte.
    „Ich habe es mir gedacht“, murmelte er vor sich hin, während er seine Instrumente auf die langsam entschwindende Stadt richtete. „Ich habe es mir tatsächlich gedacht. Auf keinen Fall ist es ein

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