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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Zufall. Das im Menschen schlummernde Gedächtnis ist unfehlbar, wenn es geweckt wird. Man nennt es dann ganz einfach: Phantasie!“
    Er schaltete die Filmkamera ab und versank in tiefes Nachdenken. Langsam kam er der Lösung immer näher, so irrsinnig sie auch schien. Aber lag die Wahrheit nicht oft dicht neben dem Irrsinn, neben dem scheinbar Unglaublichen? Waren Liebe und Haß nicht auch verwandt – zwei wahrhaft extreme Begriffe?
    Noch drei oder vier weitere Städte drehten sich unter ihnen hinweg, ehe nach der Überquerung eines weiten Meeres am Horizont die gewaltigste von ihnen auftauchte. Die TERRA verlangsamte ihr ohnehin schon mäßiges Tempo und blieb dann reglos über einem freien Feld schweben, das am Rande dieser Stadt lag, die sich nach allen Seiten so weit ausdehnte, daß kein Ende abzusehen war. Bis zu 500 m Höhe hinauf ragten die größten Gebäude, zum Greifen nahe waren ihre Kuppelspitzen.
    Die TERRA sank senkrecht auf das Feld hinab und setzte sanft auf.
    Der Flug zum Sirius war beendet.
     
    *
     
    Kattowitz konnte es nicht begreifen.
    „Es ist die gleiche Atmosphäre wie auf der Erde. Solch ein Zufall ist praktisch unmöglich, das gibt es nur in diesen lächerlichen Zukunftsromanen. Aber ich habe drei Analysen vorgenommen, es kann kein Zweifel bestehen. Die gleiche Zusammensetzung. Sogar – der Teufel soll mich holen! – eine Art Heavyside ist vorhanden, Gott sei Dank in einer andern Höhe. Sonst hätte ich geglaubt, auf der Erde gelandet zu sein.“
    Harrel hatte sein Observatorium verlassen und sagte nun:
    „Lieber Kattowitz, du wirst dich auf noch andere Überraschungen und Zufälle vorbereiten müssen. Ich bitte dich aber, bei irgendwelchen Folgerungen immer daran zu denken, daß selbst der Begriff ‚Zufall’ und ‚Überraschung’ ein Relativum bedeutet. – Wir können also aussteigen?“
    Das letzte hatte er Anderson gefragt.
    Der Kommandant hatte seine Ruhe wiedergefunden.
    „Draußen habe ich noch keine Bewegung feststellen können. Das Schiff ist offensichtlich auf einem Flugplatz gelandet, denn der Boden besteht aus einer Art Beton oder Metall. Daher konnte auch der Urwald nicht Wurzel fassen, der außerhalb der Städte diese Welt zu beherrschen scheint. Möchte wissen, wovon die Bevölkerung lebt.“
    „So – keinerlei Bewegung?“ machte Harrel und nickte zufrieden.
    „Findest du das normal?“
    Anderson sah Harrel fragend an.
    „Warum nicht? Sie wollen sich natürlich ihre Beute erst einmal in aller Ruhe betrachten. Wir werden eine gewisse Zeit warten, dann unternehmen wir den ersten Schritt und beweisen ihnen, daß wir in friedlicher Mission unterwegs sind. Nur so können wir sie überzeugen und für unsere Bitte gewinnen. Bist du nicht der gleichen Auffassung?“
    „Das schon. Wir werden ja sehen, wie sie reagieren.“
    „Wer wird als erster das Schiff verlassen?“ fragte Kattowitz.
    „Wir werden aus unserer Mitte drei oder vier Mann bestimmen, die als eine Art Abordnung den Boden dieser Welt betreten sollen. Eine weiße Fahne halte ich für zwecklos, denn wir wissen nicht, ob sie so etwas überhaupt kennen. Die leeren Hände werden genügen, sie von unserem guten Willen zu überzeugen. Dabei können wir immer noch Pistolen in unseren Taschen verborgen haben.“
    „Pistolen gegen diese überlegene Technik?“ wunderte sich Harrel. „Das kommt mir so vor, als wolle man einen Atomkrieg mit einem Taschenmesser verhindern. Nun, im Einzelfall mag sich eine Pistole ja als ganz nützlich erweisen. Wir werden sehen.“
    „Und wer geht?“ wurde Kattowitz ungeduldig, der scheinbar unbedingt dabei sein wollte.
    Ehe Anderson eine Antwort geben konnte, wurden sie durch Jon Halley unterbrochen, der in die Zentrale gestürzt kam.
    „Eine Funkbotschaft“, rief er aus und hielt sich an der Wand fest. „Fraud ist bereits dabei, sie zu entziffern. Sie wurde immer wiederholt und hört sich genauso an wie diese komische Meldung, die der Sonnensatellit von sich gab.“
    Harrel eilte allen anderen voran zum Funkraum. Hier saß Fraud an einem Tisch, das Tonband und einige Bücher vor sich. Er ließ sich nicht stören in seiner Arbeit, sondern winkte nur ungeduldig ab, als man ihn etwas fragen wollte. Es blieb den Männern nichts anderes übrig, als den Franzosen wieder allein zu lassen. Er würde ihnen schon früh genug mitteilen, was es mit der Meldung auf sich hatte.
    „Vielleicht eine Aufforderung, das Schiff zu verlassen“, vermutete Kattowitz.
    „Wahrscheinlich“,

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