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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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eine reine Rasse zu bekommen.“
    Er sagte das so, als handele es sich um einen Vernichtungsfeldzug gegen schädliche Insekten. Harrel fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten und er wußte, daß es niemals Verhandlungen mit diesem Despoten geben würde.
    „Sie werden in unseren Arbeitsprozeß eingereiht werden und uns dabei helfen, eine fähige Raumflotte auszubauen. Wenn wir auch mit unseren Versuchen noch nicht weit gekommen sind, so ist es uns jedoch bereits gelungen, in kleinem Rahmen ein winziges Feld herzustellen, das Ihrem sagenhaften Hyperraum gleicht. In diesem Feld erreichen Photonen die fast tausendfache Geschwindigkeit des Lichtes.“
    Harrel spürte die eisige Kralle, die nach seinem Herzen griff. Er wußte, daß Darex nicht bluffte, denn er hatte auch Gerlach nichts von den Phänomen erzählt, die der Hyperraum erzeugte. Er schwieg, denn Darex sprach weiter.
    „Wir werden diese Versuche fortsetzen und zwischen hier und Sol einen Hyperraum herstellen, der es uns gestattet, im Verlauf weniger Tage die Invasion durchzuführen. Wir rechnen mit dem Rassebewußtsein der Bewohner von Terra und hoffen auf eine Vereinigung. Expeditionsschiffe werden die Heimat suchen, jene Welt, von der wir abstammen. Dann beginnt die Evakuierung. Zuletzt wird die Erde befehlsgemäß vernichtet werden. So wollten es unsere Ahnen.“
    Harrel konnte sich nicht mehr beherrschen.
    „Der Teufel soll Sie holen! Haben Sie mich verstanden? Sehen Sie denn nicht, daß Sie zu spät kommen? Wir haben auf der Erde fast zehn Jahrtausende benötigt, um das alte Erbe des Krieges auszurotten, das schreckliche Erbe unserer Väter. Und nun, da endlich der Friede eingekehrt ist, wollen Sie unsere Welt vernichten. Wissen Sie denn überhaupt, ob unsere sogenannte Heimat noch existiert? Wozu dieser wahnsinnige Ahnenkult, dieses starre Festhalten an uralten Befehlen, die keine Gültigkeit mehr haben können. Vielleicht haben die Atlanter den galaktischen Krieg gewonnen, und wir sind die letzten Überlebenden einer einst kriegerischen Rasse.“
    „Dann werden wir eben unsere letzte Pflicht erfüllen und den letzten Befehl ausführen.“
    „Unsinn! Sie wollen nur Ihren krankhaften Ehrgeiz befriedigen, mehr nicht. Sehen Sie, wir sind verwandt, Ihr Volk und das meine. Sie sind vielleicht reiner in Ihrer Rasse als wir, denn Sie hatten keine Gelegenheit, sich mit den Atlantern zu vermischen. Dafür aber halten Sie starr an den alten Gesetzen fest und glauben, damit das Recht zu besitzen, eine Welt zu zerstören. Wir dagegen haben uns mit dem ehemaligen Feind vermischt, und unser Blut fließt heute genauso in seinen Adern wie das seine in den unseren. Unsere Eigenschaften wurden ausgetauscht und mit der Zeit das Böse beider Rassen ausgemerzt. Sie aber haben alles Böse unverändert behalten …“
    „Schweigen Sie!“ brüllte Darex. Aus seinen Augen sprühten Haß und Wut. Fanatismus trübte seinen sonst so klaren Verstand. „Man müßte Sie als Hochverräter hinrichten lassen; aber das ständige Zusammensein mit dem Feind hat Ihren Blick für das Reale zerstört. Wir haben Jahrtausende auf diesen Tag gewartet – auf den Tag, an dem wir unseren letzten Befehl ausführen konnten. Aus hundert Menschen wurden mehr als eine Milliarde. Niemand wird mich aufhalten, den Stützpunkt Sol zu vernichten und dann die Heimat zu suchen, die Cyrros hieß.“
    „Eine Heimat irgendwo in der Galaxis, einen Planeten, der vielleicht längst nicht mehr existiert, eine Rasse, die vielleicht schon vor zehn Jahrtausenden ausgelöscht wurde?“ Harrel lachte verächtlich auf. „ Sie sind unreal, mein Freund. Direkt krankhaft unreal!“
    Auf dem Bildschirm starrte das Gesicht des eigentlichen Regierungschefs unbewegt auf sie herab. Keine Miene verzog sich, und in den Augen brannte das gleiche fanatische Feuer wie in denen von Darex.
    Das Duell zwischen Harrel und Darex nahm immer schärfere Formen an.
    „Unser Entschluß steht fest“, sagte Darex finster, „und Sie werden ihn nicht ändern können. Geben Sie Ihren Leuten, die sich noch in dem Schiff befinden, den Befehl, dieses sofort zu verlassen. Bei dem Versuch, sie dazu aufzufordern, wurden vier meiner Leute getötet.“
    Anderson konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    „Haben sie sich gewehrt, als man sie mit Gewalt aus der SIRIUS herausholen wollte?“ erkundigte er sich höflich.
    Darex nickte düster:
    „Wir wollen das Schiff nicht beschädigen, sonst wären sie schon seit gestern tot. Sie werden

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