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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Jahr 1992 wäre, das wir soeben begannen …“
     
    *
     
    Die Geschwindigkeit war stark abgesunken und betrug kaum noch 5000 km/sec. Die Sonne war mit bloßem Auge immer noch ein großer Stern, aber auf dem Bildschirm in Harrels Observatorium stand sie als flammende Scheibe in der Mitte. Am Rand der Bildscheibe tauchte der erste Planet auf, wahrscheinlich Jupiter.
    Harrel lag auf seinem Bett und betrachtete das Schauspiel des Einfluges in das Sonnensystem. Er erlebte es nicht zum ersten Male, aber noch niemals hatte er dabei ein so merkwürdiges Gefühl der Unsicherheit gehabt.
    Diesmal näherten sie sich der Sonne innerhalb der Ebene der Planetenbahnen. Jupiter zog vorbei und in weiter Entfernung der Mars. Der Ionenantrieb war abgestellt und durch Bremsstöße der Treibstoffraketen abgelöst worden. Die Erde rutschte seitwärts in den Bildschirm ein und dann der Mond.
    Harrel fuhr vom Bett hoch, als er den Mond erblickte.
    Es war nicht der weiße, tote Trabant, den er zu erblicken erwartete. Es war überhaupt nicht mehr der Mond.
    Knapp 300 000 Kilometer von der Erde entfernt stand eine gelblich schimmernde Miniatursonne im Anfangsstadium. Kleine Protuberanzen schossen hinaus in den Weltraum, züngelten zurück und versanken in der glühenden Oberfläche des einst toten Weltkörpers. Eine langsame Kettenreaktion hatte den Mond in einen radioaktiven Stern verwandelt.
    Harrel sank auf das Bett zurück und blieb Sekunden unbeweglich liegen. Hastig und unklar zuckten wilde Vermutungen durch sein Gehirn. Hatte es einen neuen Krieg auf der Erde gegeben, und eine der schrecklichen Kobaltbomben hatte den Mond getroffen? War die Mondstation vernichtet worden? Oder sollte …?
    Er sprang auf und schaltete das Intercom ein.
    „Anderson – der Mond! Hast du gesehen?“
    „Ein Unglück, nehme ich an“, kam die ruhige Stimme des Skandinaviers zurück. „Vielleicht ist ein Atomreaktor verrückt geworden und hat den ganzen Mond angesteckt.“
    „Ja, vielleicht ist das die Lösung“, entgegnete Harrel, ohne selbst an diese einfache Lösung zu glauben. „Wir werden direkt auf der Erde landen, ohne uns anzumelden. Hat Halley bereits Funkverbindung?“
    „Nichts, gar nichts. Es ist wie verhext.“
    Harrel zögerte eine Sekunde, ehe er riet:
    „Vielleicht wäre es besser, wir würden nicht eher landen, bis wir Funkverbindung aufgenommen haben.“
    Anderson hüstelte.
    „Dann könnte es sein, daß wir sehr lange zu warten haben. Halley äußerte die Vermutung, der radioaktive Mond trage die Schuld daran, daß kein Funkverkehr mehr zustande kommt.“
    „Daran habe ich nicht gedacht. Natürlich, das ist eine Möglichkeit. Also landen wir unangemeldet.“
    „Werden wir tun. Im Grunde genommen ist es eigentlich verwunderlich, daß man in den Jahren unserer Abwesenheit scheinbar keine Fortschritte gemacht hat. Ich habe geglaubt, man würde uns zumindest mit einer kleinen Raumflotte begrüßen.“
    „Warten wir ab. Vielleicht schickt man uns eine Delegation entgegen, sobald wir näher herangekommen sind.“
    Die Erde war zu einer Kugel geworden und der Mond zu einer matt leuchtenden Sonne in der Tiefe des Alls. Deutlich konnte man bereits die Kontinente erkennen, die von der Sonne beschienen wurden.
    „Nur eine Sonne – wie seltsam mutet das an“, stellte Julet fest, die zusammen mit Fraud ins Observatorium gekommen war. „Aber die Erde selbst – sie scheint eine schöne Welt zu sein.“
    Wenigstens war sie das, als wir sie verließen“, sagte Harrel und richtete sein Augenmerk auf den Terminator, der langsam über Afrika dahinkroch und sich dem Atlantik näherte. Sie würden am frühen Morgen in Nordafrika landen. „Aber da nun der Mond – er war einst ein toter und nicht selbständig leuchtender Weltkörper – scheinbar einer atomaren Katastrophe zum Oper gefallen ist, kann man fast von zwei Sonnen in diesem System reden. Die Erde erhält nun eine geringfügige radioaktive Strahlung und …“
    Er stockte plötzlich und sein Unterkiefer sank ein wenig herab. Ein Gedanke durchzuckte ihn, wie er phantastischer und unglaublicher nicht sein konnte. Wie eine Sekunden währende Vision tauchte noch einmal jener Augenblick vor seinem Auge auf, da er Alpha Centauri III betreten und seinen Schatten gesehen hatte. Auch dort hatten sich die Strahlen zweier radioaktiver Sonnen vereint und bei einer gewissen Intensität das Phänomen hervorgerufen, das Röntgen schon vor Jahrzehnten erkannt hatte.
    Nun hatte auch die Erde

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