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TS 05: Die galaktische Föderation

TS 05: Die galaktische Föderation

Titel: TS 05: Die galaktische Föderation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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waren? Lebten sie nicht Jahrtausende, ehe sie das wieder neu erfanden, was früher für sie eine Selbstverständlichkeit war? Haben wir nicht selbst die Raumfahrt neu entdecken müssen? Zwar behielten wir die Erinnerung an das Vergangene, aber die technischen Errungenschaften gingen verloren. Wie leicht kann es unseren Vorfahren ebenso ergangen sein. Sie könnten uns als Fremde empfangen – und uns dabei zivilisatorisch überlegen sein.“
    „Wenn es so wäre, hätten sie uns eher gefunden, als wir sie“, lehnte Karelh diesen Gedanken ab. „Sie hätten sich nicht auf ihre engere Umgebung beschränkt.“
    Dor sah auf den Frontbildschirm.
    Das Gewimmel der Sterne war näher gekommen und zog sich langsam auseinander, je näher sie kamen. Mit Hilfe der Vergrößerung ließen sich bereits vereinzelte Planeten erkennen. Aber fast nur jede zehnte Sonne besaß einen oder mehrere Planeten.
    „Wann werden wir materialisieren?“ fragte Dor.
    „In drei Tagen, dann sind wir nahe genug heran. Aber ich würde dir raten, bereits heute mit den Untersuchungen zu beginnen. Die Suchgeräte arbeiten höchst zuverlässig, und jede zivilisierte Rasse besitzt ein Nachrichtensystem. Du solltest in der Lage sein, ein solches – falls es existiert – ausfindig zu machen.“
    „Wir werden natürlich derartige Anzeichen entdecken, Karelh“, versprach Dor. „Aber es kann sich – wenn wir etwas auffangen – auch um uralte, lichtlangsame Funkwellen handeln, die seit Jahrtausenden im Raum umherirren. Du erinnerst dich, daß wir die augenblicklichen Funkwellen mit mehr als zehnmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit selbst erst seit 50 Jahren kennen.“
    Karelh seufzte:
    „Und es wird nicht immer leicht sein, sie zu entziffern. Zwar ist anzunehmen, daß die Sprache den Alphaten – oder besser: der Majos – sich nicht viel geändert hat, aber schließlich ist das eine Sache der individuellen Entwicklung. Wir lebten nur von der Tradition, während die anderen vielleicht nur in die Zukunft blickend lebten.“
    Dor erhob sich und machte einige schnelle Schritte hin und her, als wolle er das seit Wochen bestehende künstliche Gravitationsfeld der CYRROS testen.
    „Ich begebe mich zur Ruhe und würde dir das gleiche raten. Die Informationssendung ist beendet, und vor drei Tagen kann nichts geschehen. Wir benötigen ausgeruhte Kräfte, wenn wir in das Teilsystem eindringen.“
    „Geh schlafen, Dor!“ nickte Karelh. „Ich habe noch Kurs und einiges andere zu überprüfen, die Automatik neu einzustellen und den Zeitpunkt der Materialisation zu errechnen. Dann nehme ich ein Bad und ziehe mich ebenfalls in meine Kabine zurück.“
    Dor verließ die geräumige Zentrale und schloß die Tür hinter sich.
    Karelh blieb allein zurück.
     
    *
     
    Als die CYRROS drei Tage später den Hyperraum verließ, hatte sie sich dem Rand des siebenten Spiralarmes bis auf wenige Lichtstunden genähert. Die äußere Abgrenzung des Sternsystems war verblüffend. Es schien Karelh fast unwahrscheinlich, daß die Anordnung der einzelnen Sterne im Grenzbezirk eine natürliche sein konnte.
    Als sie sich mit knapper Lichtgeschwindigkeit dem ersten dieser Sterne näherten, meldete sich die Funkzentrale des Schiffes.
    „Hallo, Karelh! Hier spricht Dor. Wir haben Funkzeichen aufgefangen. Es sind langsame Wellen, aber die Laute bleiben unverständlich. Alle Versuche, sie zu entziffern, scheitern. Aber es ist offensichtlich, daß sie aus den Randbezirken des Armes stammen. Und ich vermute sogar, daß sie für uns bestimmt sind.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Sie werden in Form eines Strahlenbündels ausgesendet, in dessen Kern wir uns befinden. Das kann kein Zufall sein.“
    Karelh schwieg eine Sekunde, ehe er antwortete:
    „Kannst du ihnen antworten?“
    Jetzt war es an Dor, erstaunt zu sein.
    „Was soll ich Ihnen antworten? Sie verstehen uns ja doch nicht.“
    „Und wenn schon! Sie wissen dann aber, daß wir ihre Zeichen aufgefangen haben und bereit sind, mit ihnen in Verbindung zu treten.“
    „Eine sehr gute Überlegung“, gab Dor zu. „Ich werde also ebenfalls ein Strahlenbündel aussenden, und zwar genau in die Richtung, aus der die Sendung kommt.“
    „Hast du die Richtung?“
    „Ja, es ist der Stern, auf den wir zufliegen.“
    Karelh warf einen Blick auf den Bildschirm.
    „Der mit den vier Planeten? Seltsam, gleich der erste Planet, den wir finden, trägt intelligentes Leben. Ich kann mir nicht helfen, aber an einen solchen Zufall kann ich selbst mit

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