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TS 06: Das andere Universum

TS 06: Das andere Universum

Titel: TS 06: Das andere Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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vorn beugen, um etwas erkennen zu können, aber es war einfach, den Strich gerade zu ziehen, denn das Linoleum auf dem Wagenboden wies ein liniertes Muster auf.
    Joe drückte ihm einen Kompaß in die Hand. „Leg ihn genau ins Zentrum der Linie.“
    Keith tat es und fragte: „Was jetzt?“
    „Noch gar nichts. Wir fahren jetzt um die Ecke und dann nach Westen. Wenn ich der Nase nach steuere, werde ich wohl bis zur Sechsten Avenue kommen. Dort beginnt dann unsere Navigation.“
    Joe warf den Wagen an, der langsam vorwärts rollte. Bewußt ließ er dabei die Reifen am Bordstein schaben, bis das scheuernde Geräusch verstummte. Dann wendete er nach rechts und drehte das Steuer soweit, bis der Reifen wieder am Bürgersteig entlangscheuerte. Joe knurrte befriedigt, lenkte den Wagen ein Stück auf die Straße und erhöhte vorsichtig die Geschwindigkeit.
    Nach einigen Blocks stoppte er und meinte: „Wir müssen jetzt nahe bei der Sechsten Avenue sein. Steig mal aus und such ‘ne Hausnummer.“
    Keith schob sich vorsichtig über den Bürgersteig, konnte eine Nummer ausmachen und gab sie kommentarlos an Joe weiter. „Dann sind wir zwei Häuser zu weit gefahren“, überlegte dieser. „Also zurück, dann rechts, und wir sind auf der Sechsten Avenue.“
    Er führte dies aus, fuhr ein Stück vorwärts und hielt erneut an. „Sieh nach, wie weit wir auf deiner Seite von der Bordschwelle entfernt sind.“
    Keith stellte fest, daß es nicht ganz zwei Meter waren, und Joe meinte: „Gut. Jetzt kommen Taschenlampe und Kompaß zu ihrem Recht. Damit können wir auf zehn Meilen in der Stunde erhöhen. Paß auf: der Strich, den du gezeichnet hast, gibt die Richtung des Wagens an. Die sechste Avenue läuft etwa Südosten zu Osten. Beim Minetta Place wendet sie sich nach Osten; von dort fahren wir geradeaus zur Spring Street und biegen dann zum Tunnel ab.
    Du achtest auf den Kompaß, damit wir keine falsche Richtung einschlagen. Ich werde mit einer zweiten Taschenlampe auf dem Tacho die Meilen verfolgen, dann weiß ich ungefähr, wo wir sind. Vielleicht mußt du ab und zu eine Hausnummer nachsehen.“
    Joe erwies sich als geschickter Fahrer. Auf der langen Strecke bis zur Spring Street kamen sie nur zweimal an den Bürgersteig, und ebenso brauchte Keith nur zweimal die Hausnummern zu überprüfen. Beim letzten Male stellte er fest, daß sie sich nur wenige Gebäude vor der Straßenkreuzung befanden, die zum Holland-Tunnel führte. Im Tunnel selbst scheuerten sie oft an der Bordschwelle entlang, und als sie sich etwa unter der Flußmitte befanden, hörten sie ein anderes Auto an sich vorbeifahren.
    Joe kannte sich auch auf der Jerseyseite aus und hielt sich auf geraden Straßen, bei denen sie sich nach dem Kompaß richten konnten. Nach einigen Meilen schaltete er die Scheinwerfer ein, und Keith sah, daß sie mehrere Meter in die Dunkelheit eindrangen.
    „Der Nebel nimmt ab“, atmete Joe auf. „Du kannst mir den Kompaß wiedergeben.“
    Keith streckte seinen schmerzenden Rücken und rieb sich den Nacken. Sie kamen schnell auf offenes Land, und durch die Seitenfenster sah Keith den Mond und die Sterne.
    ,Ich will gar nicht dorthin’, dachte er. Dies ist nur ein Traum.’
    Aber etwas in seinem Innern sagte ihm unmißverständlich, daß es keiner war.

 
14. Kapitel
     
    Keiths Uhr zeigte zwanzig Minuten vor drei, als Joe den Wagen an den Straßenrand fuhr und die Scheinwerfer ausschaltete. Lakonisch bemerkte er: „Wir sind da.“
    Er nahm Keith die Taschenlampe aus der Hand und ging voran. Sie kletterten über einen Zaun und durchquerten eine Reihe von Bäumen. Eine Weile führte sie der Weg über offenes Feld, dann folgte ein neuer Zaun, und schließlich erklärte Joe: „Hinter den Bäumen dort ist es.“
    Während sie durch das Gehölz schritten, benutzte Joe die Taschenlampe, aber er schirmte ihr Licht nach vorn sorgfältig mit der Hand ab. Unter den letzten Bäumen knipste er sie aus und steckte sie in die Tasche.
    Was vor ihnen lag, wirkte wie ein großes Gewächshaus; zwei Raumschiffe standen darin, die man bei Mondschein klar durch das Glas ausmachen konnte. Sie sahen eher wie Flugzeuge aus, und die Tragflächen schienen nicht einziehbar zu sein.
    „Warte hier“, ordnete Joe an. „Ich will mich erst vergewissern, ob die Luft rein ist.“
    Als er zurückkam nickte er und winkte Keith, ihm zu folgen. Sie gingen um eine Ecke und kamen zu einer kleinen Tür in dem gläsernen Bauwerk. Joe zog einen Dietrich aus der Tasche und

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