Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
Vom Netzwerk:
er zur Bestrafung abgeführt wurde. Sie werden mir glauben – sie haben keinen Grund, es nicht zu tun –, und wir haben uns später eine Arbeit gespart.“
    „Gut“, sagte Gregson, und Jay wußte, daß ihm der Vor schlag von der ersparten Arbeit mehr als alles andere gefiel. Zu viele „Unglücksfalle“ wurden zu einem tiefeingewurzelten Mißtrauen und Verdacht gegenüber der Hirn-Polizei führen, das war es gerade, was sie vermeiden wollten. Solch ein Verdacht wurde spätere Auslöschungen immer schwieriger machen und mit der Zeit zu einer offenen Revolte und zu dem drohenden Gespenst einer Meuterei fuhren.
    „Soll ich Kennedy Bescheid sagen, daß er Edwards zu den Umwandlern schickt?“ Jay sah Merrill nicht an, als er diese Frage stellte, und ärgerte sich über seine aufsteigende Scham.
    Gregson nickte. „Tue das. Ich werde PSYCHO melden, daß er ausgelöscht wurde und werde seine Karte auswerfen lassen.“ Er erhob sich und nickte mit dem Kopf als Entlassung. „Du hast gute Arbeit geleistet, West. Merrill, du hast jetzt dienstfrei, glaube ich. Verschwinde hier und schätze dich selbst glücklich. Aber vergiß es nicht; es wird kein zweites Mal geben. Noch weitere Pfuscharbeit, und ich werde mich nach einem Ersatz-Offizier umsehen. Jetzt geht!“
    Sie sprachen kein Wort miteinander, als sie hinausgegangen waren, und Jay war froh darüber. Er konnte den Haß, der von dem bleichäugigen Mann ausstrahlte, fast körperlich fühlen, und es fiel ihm schwer, seinen eigenen Widerwillen zu unterdrücken.

 
Kapitel 3
     
    Sam Aldway arbeitete auf einer hydroponischen Farm und haßte jede Minute seiner Tätigkeit dort. Er warf finstere Blicke auf die in Reih und Glied aufgestellten Bottiche mit Nährsalzlösungen, auf die glänzende Pracht der ausgezeichneten Rübenernte, die er pflegte, und schnitt wütend jedes Blatt ab, das den leisesten Anflug einer Bräune zeigte oder sonstwie nicht in Ordnung war.
    „Langsam, Sam, langsam“, sagte der Aufseher. „Wenn du zu weit zurückschneidest, wirst du mehr schaden als nutzen.“
    „Ich weiß, was ich tue“, sagte Aldway trotzig und schnitt ein weiteres Blatt ab. „Hast du mein Versetzungsgesuch eingereicht?“
    „Zur Hirn-Polizei?“ Der Aufseher lachte. „Bleibe vernünftig, Sam. Die nehmen dich jetzt doch nicht mehr. Du bist zu alt, und außerdem ist deine Arbeit hier.“
    „Ich habe dich gefragt, ob du mein Versetzungsgesuch eingereicht hast?“
    „Ich habe dich schon verstanden. Die Antwort ist nein. Ich habe es nicht eingereicht, weil ich weiß, daß das Zeitverschwendung wäre.“
    „Das habe ich mir gedacht.“ Sam ließ seine Schere fallen, stellte sich breitbeinig hin und starrte den älteren Mann an. „Ich habe verdammt Laune, dich dafür heraus zufordern. Du wirst jetzt mein Gesuch anmelden, oder du wirst dich mit mir zu einer Verabredung unten in der Kampfbahn treffen.“
    „Du kannst mich nicht zu einem Zweikampf zwingen“, sagte der Aufseher unbehaglich. „Ich brauche mit dir nicht zu kämpfen.“
    „Du bist nicht verheiratet, nicht wahr?“ Sam stierte auf die nicht kenntlich gemachten braunen Shorts des anderen. „Du bist im Alter für Zweikämpfe, und wenn ich es will, dann mußt du dich mit mir treffen.“
    „Nein, das brauche ich nicht“, sagte der Aufseher schnell. „Ich kann es immer der H.P. melden.“
    „Du glaubst also, daß die Hirn-Polizei dir helfen wird?“ Sam spuckte absichtlich dem Aufseher vor die Füße. „Warum sollten sie einem Feigling helfen?“ Er stieß mit steifem Finger auf den Brustkasten des Aufsehers. „Du meldest jetzt sofort mein Versetzungsgesuch an, verstanden? Jetzt sofort!“
    Der ältere Mann schluckte, zögerte einen Augenblick, dann nickte er und ging weg. Er schwitzte, als er den Hörer abhob, um das Gesuch durchzusagen. Aldway hatte den Ruf, ein gefährlicher Mann zu sein. Er litt immer noch unter dem Schlag, der seinen Stolz empfindlich getroffen hatte, als er sein Weib verlor, die ihm die Tür ihrer Familien-Unterkunft gewiesen hatte, als er die fünfundzwanzig erreicht und seine weißbebänderten Shorts gegen nicht kenntlich gemachte eingetauscht hatte, die er nun für den Rest seines Lebens tragen mußte. Ein Einspruch war nutzlos gewesen, das Gesetz wurde unerbittlich durchgeführt, und so war er in ein Junggesellenquartier übergesiedelt, das er mit einem unsympathischen Lauscher- teilen mußte. Ohne viel Erfolg hatte er versucht, mit noch freien Frauen in Verbindung zu kommen.
    Er hatte

Weitere Kostenlose Bücher