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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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vor dem Ehegesetz war der ganzen Belegschaft des Schiffes anerzogen, und gelegentliche Beziehungen zu Mädchen im heiratsfähigen Alter oder jüngeren wurden eindeutig verhindert. Man heiratete, um Kinder zu; haben – oder gar nicht. Nach dem heiratsfähigen Alter, also nach dem fünfundzwanzigsten Lebensjahr, konnte man tun und lassen, was man wollte, aber davor war es strengstens verboten. Selbst durch seine aufsteigende Wut hindurch erkannte er, daß Merrill ihn mit Absicht reizen wollte. Wenn der Mann jemals versuchte, das Ehegesetz zu brechen, dann würde er ausgelöscht werden, und Jay hoffte im stillen, daß – wenn dieser Fall jemals eintreten sollte – er derjenige sein würde, der diesen Auftrag erhielte.
    „Vergiß es.“ Merrill lächelte wieder, diesmal ohne jeden Humor. „Ich habe nur Spaß gemacht.“
    „Wirklich?“ Jay schüttelte den Kopf. „Merkwürdig, ich muß jeden Sinn für Humor verloren haben. Ich kann Immoralität nicht im geringsten belustigend finden.“ Er ging auf das innere Büro zu. „Nun? Kommst du mit?“
    „Muß ich?“ Merrill zögerte, seine bleichen Augen waren sehr wachsam. „Warum willst du mich dort drinnen haben?“
    „Komm herein und stelle es fest“, stieß Jay hervor, öffnete die Tür und ging in das innere Büro.
    Wie gewöhnlich war Gregson allein. Er saß hinter seinem Schreibtisch und strahlte eine heimtückische Macht aus, den Eindruck von Herrscherwillen, von unterdrückter Unbarmherzigkeit und maschinenähnlicher Leistungsfähigkeit. Er sprach kein Wort, als Jay eintrat, aber seine schwarzen Augen wurden nachdenklich, als er Merrill erblickte. Er sah Jay an und wartete darauf, daß dieser etwas sagte.
    „Ich habe einen Mann draußen“, sagte Jay kurz. „Edwards, einen Hefearbeiter. Ich mußte ihn hierherbringen.“
    „Warum?“
    „Er vermutet zuviel.“ Jay sah Merrill an. „Du hast eine lausige Arbeit geleistet“, sagte er bitter. „Warum gebrauchst du deine Phantasie nicht ein bißchen mehr und deinen Mund ein bißchen weniger.“
    „Was?“ Merrills Augen glitzerten vor Wut. „Ich werde dich dafür herausfordern. Verdammt noch mal, West, du kannst nicht so reden und damit ungeschoren davonkommen. Bestimme die Zeit.“
    „Zweikämpfe zwischen Offizieren sind nicht gestattet“, sagte Gregson kühl. „Noch weiter solche Reden, und ich werde euch beide PSYCHO gegenüberstellen.“ Er sah Jay an. „Berichte!“
    „Ich wurde zu einem Fall auf Deck 19, Zimmer 427, Sektor Drei gerufen.“ Er sah Merrill an. „Dein Sektor.“
    „Bleib bei der Sache“, schnappte Gregson. „Und?“
    „Ein Mann, Hans Jenson, war anscheinend durch eine zufällige Berührung mit Starkstrom zu Tode gekommen.“ Jay zuckte mit den Schultern. „Das war an sich schon schlecht genug. Ein Hefearbeiter, der an elektrischen Leitungen herumpfuscht – so etwas ist unglaubhaft. Aber Merrills Pfuscharbeit machte es noch schlimmer.“
    „Wirklich?“ fragte Merrill scharf. „Wieso?“
    „Du wurdest gesehen. Edwards, der Mann, den ich hergebracht habe, schwört, daß er dich wiedererkennen würde.“
    „Das ist nicht wahr!“ Merrill wandte sich an Gregson. „Ich habe saubere, schnelle Arbeit geleistet, und West kann es nicht anders behaupten. Ich …“
    „Schweig!“ Gregson hob seine Stimme keineswegs, aber der Offizier riß sich zusammen und verschluckte, was er sagen wollte. Der Chef nickte Jay zu. „Beginne am Anfang.“
    „Ich fand Jenson, zusammengesunken über einer abgenommenen Deckplatte. Er war vollständig verschmort. Er teilte mit Edwards, seinem Freund, einen Viererraum, und sie schienen einander sehr nahe zu stehen. Edwards weigert sich, zu glauben, daß der Tod ein Unfall war. Er behauptet hartnackig, es wäre Mord. Ich versuchte, ihm das auszureden, aber er bestand darauf, daß Jenson niemals getan haben wurde, was er getan haben soll. Offen gesagt, ich kann ihm deswegen keinen Vorwurf mache. Die Sache war so anfängerhaft durchgeführt, daß sie Zweifel offenließ. Wenn ich es nicht besser gewußt hatte, dann hatte ich niemals geglaubt, daß es Merrills Arbeit war.“
    „Ich verstehe.“ Gregson sah Merrill an. „Nun?“
    „Ich tat das Beste, was ich tun konnte“, erklärte Merrill trotzig. „Jenson war ein schwieriger Fall. Ich versuchte mehrmals, ihn herauszufordern, aber er vermied jeden Zweikampf. Ich konnte ihn nicht allein schnappen, und nur weil ich ihm erzahlt habe, daß jemand ihn erwarte, willigte er überhaupt ein,

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