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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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…“ Den Rest des Satzes ließ er in der Luft hängen. Randell legte die Hand auf den Türknauf.
    „Also gut. Es ist zwar ein todeswürdiges Verbrechen, einen wirklich guten Witz auf diesem langweiligen Kahn für sich zu behalten, anstatt ihn der Allgemeinheit mitzuteilen, aber ich will diesmal darauf verzichten, ihn zu hören. Wahrscheinlich kann man nicht einmal darüber lachen. Ich wundere mich nur, Miß Calder, daß Sie diesen Unsinn mitmachen.“
    Jane Calder, die Biologin der Expedition, wurde rot.
    „Ganz harmlos, Captain, wirklich! Der Witz war stubenrein.“
    Randell knurrte etwas Unverständliches und trat auf den Korridor zurück. Mit hörbarem Nachdruck schloß er die Tür und blieb noch einige Sekunden nachdenklich stehen, ehe er sich auf den Weg zu seiner eigenen Kabine machte.
    Jane Calder war ein verteufelt hübsches Mädchen, doch er war der Kommandant des Schiffes und damit ein gutes Vorbild für jeden an Bord. Und einige Monate oder gar Jahre an Bord eines Raumschiffs waren eine verdammt lange und langweilige Zeitspanne.
    Er warf sich auf sein Bett und starrte gegen die Decke.
    Drei Jahre waren sie nun unterwegs, drei lange und eintönige Jahre. Die wenigen Landungen hatten keine nennenswerten Ergebnisse gebracht, wenn man von YB 23 absah. Monate waren jedesmal vergangen, bis die Verhältnisse der jeweiligen Welt gründlich untersucht und registriert worden waren. Außer dem Menschen schien es keine intelligenten Lebewesen im Universum zu geben.
    Wenigstens keine, die noch existierten.
    Tote Kulturen und verschwundene Zivilisationen hatten sie gefunden, zumindest ihre Überreste. In fast allen Fällen waren aber die klimatischen Verhältnisse auf den ehemals bewohnten Planeten derart ungünstig, daß sich eine Besiedlung durch den Menschen nur nach einem ungeheuren technischen Aufwand gelohnt hätte.
    Aber die Erde benötigte dringend Siedlungsraum, weil sich die Menschheit wider jede Vernunft und nahezu unkontrolliert in den letzten hundert Jahren vermehrt hatte.
    Im eigenen Sonnensystem kamen Mars und Venus nur zur Errichtung von Forschungsstationen in Frage, da auf beiden Planeten keine Siedlungsmöglichkeiten vorhanden waren. Die Veränderung der klimatischen und atmosphärischen Verhältnisse waren zwar eingeleitet worden, würde aber noch Jahrzehnte dauern.
    Doch man hatte eine Raumflotte und eine ganze Reihe technisch vollkommener Forschungsschiffe. Der Ionenantrieb des Peter Weißeburg ermöglichte Geschwindigkeiten, die weit über der des Lichtes lagen. Die gefürchtete Erscheinung der Zeitdilatation wurde durch ein künstlich erzeugtes temporales Neutralisationsfeld aufgehoben. Im Schiff verging die gleiche Zeit wie auf der Erde, es gab also keine Zeitverschiebung.
    Der Weißeburgsche Ionenantrieb wurde erst durch die Entdeckung des bis dahin unbekannten Elements Energium möglich, dessen unvorstellbare Eigenschaften alles andere in den Schatten stellten. Nur dieses metallverwandte Element war dazu befähigt, die ungeheuren Temperaturen auszuhalten, die in den Lichtkonvertern entstanden.
    Energium war ein merkwürdiges Element, und man fand es nur in begrenzten Mengen auf dem Mars und auf fremden Welten, bisher allerdings nur auf einer.
    Randell seufzte. Er mußte sich die Eigenschaften des Energiums noch einmal von Jules Deaux oder Dirks erklären lassen, die beiden verstanden mehr davon als er.
    Jules Deaux, ein Franzose, war Antriebsspezialist der STARLIGHT. Seine Kabine befand sich im Maschinenraum. Dort fühlte er sich am wohlsten.
    Randell richtete sich ein wenig auf und schob die abschirmende Metalluke beiseite. Sie versperrte die Sicht in den Weltraum. Das dicke Quarzglas dahinter zeigte nicht die geringste Unklarheit. Als befände sich nichts zwischen dem Kabinenraum und der Unendlichkeit – so schien es. Und doch entschieden diese zehn Zentimeter Glas über Leben und Tod im Schiff. So wunderbar und erregend auch der Anblick der Sterne sein mochte, er konnte genauso tödlich sein.
    Irgendwo in weiter Ferne, Millionen von Lichtjahre entfernt, schien ein Spiralnebel mitten in seiner Drehbewegung erstarrt zu sein. Wie suchend streckte er seine zerfetzten Arme in alle Richtungen aus, als benötige er einen Halt.
    Randell konnte das fast verstehen, denn schließlich schwebte der Nebel in einer unvorstellbaren Leere zwischen den Sternen.
    Dann aber schalt er sich einen Narren, ließ sich auf das Bett zurücksinken und schloß die Augen.
    Eines Tages, so dachte er zuversichtlich,

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