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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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nicht.“
    Der Wagen schoß auf dem Boulevard entlang. Die Häuser zu beiden Seiten waren niedrig, und ihre Schönheit überraschte ihn. Man erwartete von einer Festung nicht, daß sie schön war; Geschütztürme dienten gewöhnlich reiner Zweckmäßigkeit und stellten keine Monumente architektonischen Könnens dar.
    Jedenfalls erfüllten sie ihren Zweck bewundernswert. Sie sahen wie richtige Gebäude aus, wie ein Teil einer wirklichen Stadt, statt dessen bildeten sie nur einen dick gepanzerten Schirm für die echte Stadt unter dem Erdboden.
    „Wenn ich recht habe“, dachte Cross, „und die echten Slans leben tatsächlich in den Reihen der fühlerlosen Slans, wie die fühlerlosen Slans wiederum inmitten der menschlichen Wesen leben, dann sind alle diese Kriegsvorbereitungen gegen einen Feind gerichtet, der sich bereits innerhalb der Verteidigungsanlagen befindet.“
    Der Wagen hielt in einem Alkoven an, der zu einem Aufzug führte. Der Lift glitt mit rasender Schnelligkeit in die Tiefe hinunter. Als er schließlich anhielt, sagte Ingraham: „Sie gehen zuerst hinaus, Corliss.“
    Ohne Zögern trat Cross in den breiten Marmorkorridor.
    Der Operationsraum war groß und angefüllt mit leise pulsierenden Maschinen. In der Mitte des Raums stand ein langer Metallbehälter, in dem die Patientin lag.
    Ihr Geist lag völlig frei.
    Er kannte die Theorie dessen, was die Slanchirurgen getan hatten.
    Der Körper war durch ein einfaches Kurzschlußsystem vollständig vom Gehirn getrennt. Das Gehirn selbst wurde von den Heilungsstrahlen am Leben gehalten, die mit hoher Geschwindigkeit das Gewebe aufbauten und reparierten.
    Seine Gedankenwelle glitt vorüber an jenen „Einschnitten“, „Unterbrechungen“ und „Flickstellen“. Die Chirurgen hatten exakt gearbeitet. Jede Sektion dieses kraftvollen Gehirns würde sich von der heilenden Kraft der gewebebildenden Strahlen beeinflussen lassen. Zweifellos würde Mrs. Corliss als geistig gesunde, fähige junge Frau ihre Augen öffnen und ihn als den Betrüger entlarven, der er war.
    Trotz der Dringlichkeit der Angelegenheit dachte Cross: „Ich war vor Jahren schon fähig, menschliche Wesen ohne die Hilfe der Kristalle zu hypnotisieren, obwohl es etwas länger dauerte. Warum nicht Slans?“
    Sie war bewußtlos, und ihr Geist wurde nicht abgeschirmt. Zuerst war er sich der Porgrave-Empfänger und der Gefahr, die sie darstellten, zu sehr bewußt. Aber dann zwang er sein Gehirn zu der ängstlichen und besorgten Vibration, die für Corliss normal sein würde. Jetzt tat Eile not.
    Es war die Methode der Operation, die ihn rettete. Ein normales, gesundes Slangehirn hätte Stunden in Anspruch genommen. So viele Millionen von Gehirnbahnen wären zu erforschen gewesen, ohne einen Hinweis auf den richtigen Ausgangsort. Aber in diesem Gehirn, das die Meisterchirurgen in seine siebenundzwanzig natürlichen Abteilungen zerlegt hatten, war die Zellenmasse leicht erkennbar, die den Gehirnsektor des Willens und der Selbstbeherrschung enthielt. In einer Minute befand er sich am Kontrollzentrum, und kurze Zeit später hatte ihm die Kraft seiner Gedankenwellen die Kontrolle über ihren Geist verschafft.
    Er hatte jetzt Zeit, sich den Kopfhörer der Porgrave-Empfänger über die Ohren zu schieben, wobei er gleichzeitig bemerkte, daß Bradshaw schon ein Paar trug, um ihn zu überwachen. Aber weder Verdacht noch Mißtrauen war in dem Geist des jungen Slans. Offensichtlich konnten vollkommen bildlose Gedanken in der Form von nahezu reiner physischer Kraft von den Porgraves nicht übertragen werden. Seine Vermutungen wurden bestätigt.
    Die Frau rührte sich geistig und körperlich, und die unzusammenhängenden Gedanken in ihrem Geist erklangen als Worte in seinem Kopfhörer:
    „Kampf … Eroberung … Juni … definitiv Juni … können somit den Feldzug vor Wintereinbruch beenden … es ist also abgemacht … 10. Juni …“
    Er hätte die Fehlerstellen in ihrem Gehirn durch hypnotische Suggestion innerhalb von zehn Minuten reparieren können. Mit Hilfe der Porgrave-Empfänger und in sorgfältiger Übereinstimmung und Zusammenarbeit mit den Chirurgen und ihrer Vibration-Druck-Maschine dauerte es eine Stunde und zwanzig Minuten, und während dieser ganzen Zeit dachte er an ihre Worte.
    Der 10. Juni war also der Tag, an dem ihr Angriff auf die Erde erfolgen sollte. Heute war der 4. April, nach irdischem Kalender. Zwei Monate! Einen Monat für den Flug zur Erde und einen Monat – wofür?
    Als Mrs.

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