Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
Vom Netzwerk:
nichts mit einer Regierung zu tun. Bei menschlichen Wesen, die selbständigen, schöpferischen Verhaltens fähig sind, wird tatsächliche Demokratie zum ersten Male in der Weltgeschichte möglich werden.“
    „Wenn das Ende nach Dreyer auf jeden Fall so aussehen wird, warum soll man dann nicht versuchen, dem Wahnsinn der Übergangsperiode zu entkommen?“
    Illia Morovs Augen verengten sich, während sie Underwood verständnislos anblickte. „Bedeutet es dir nichts, daß die Rasse sich in einer der größten Krisen ihrer Geschichte befindet? Bedeutet es nichts, daß du eine Fertigkeit besitzt, die in diesen Zeiten von ungeheurem Wert ist? Seltsamerweise flieht gerade ihr, die in den physikalischen Wissenschaften promoviert haben, in der großen Zahl. Zerstören die physikalischen Wissenschaften eigentlich jedes Gefühl sozialer Verantwortung?“
    „Du vergißt, daß ich Dreyers Theorien nicht kritiklos akzeptiere. Für mich ist dies nichts als eine faulende Struktur, deren eigener innerer Verfall sie schließlich zusammenbrechen lassen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich irgend etwas Positives daraus entwickeln könnte.“
    „Das scheint mir auch so. Nun, es war nett, daß du angerufen hast, Del. Ich freue mich immer, von dir zu hören. Warte beim nächsten Male nicht so lange.“
    „Illia…“
    Aber sie hatte die Verbindung unterbrochen, und der Schirm verblaßte langsam und ließ Underwood keine Zeit, seine Erwiderung zu beenden. Ärgerlich warf er den Schalter herum.
    Die Bordsprechanlage summte. Im Kontrollraum verkündete der gelangweilte Vermittler: „Doktor Underwood. Gespräch für Doktor Underwood.“
    Underwood schaltete sich ein. „Am Apparat“, versetzte er gereizt.
    Die Stimme Terry Bernards dröhnte auf. „Hey, Del! Kannst du für eine Zeitlang herüberkommen? Mir scheint, wir sind hier tatsächlich auf etwas gestoßen.“
    „Es wäre besser, wenn es sich als wichtig erwiese. Wir sind mit dem Schiff zu Phyfe unterwegs. Wo bist du?“
    „Asteroid C-428. Er ist ungefähr 2000 Meilen von dir entfernt. Und bringe alles an Fördergeräten mit, was du auftreiben kannst. Wir brechen uns an diesem Ding die Zähne aus.“
    „Ist das alles, was du willst? Nimm die Doppelmantel-Drillbohrer.“
    „Fünf von ihnen sind inzwischen stumpf, und nicht einmal ein Kratzer ist zu erkennen.“
    „Dann verwende eben den Atomstrom.“
    „Haben wir schon versucht. Er wärmt das Ding nicht einmal. Weitere Vorschläge?“
    Underwood war äußerst überrascht. „Willst du etwa sagen, du hättest einen Stoff gefunden, den der Atomstrom nicht angreift? Das ist unmöglich! Die Gleichungen des Stroms zeigen …“
    „Ich weiß. Willst du jetzt herüberkommen?“
    „Warum hast du das nicht gleich gesagt? Ich bringe das ganze Schiff mit.“
    Underwood unterbrach die Verbindung und schaltete auf die Welle des Kapitäns um. „Captain Dawson? Underwood. Würden Sie bitte das Schiff so schnell wie möglich in die Nähe des Asteroiden C-428 bringen?“
    „Ich dachte, Dr. Phyfe …“
    „Ich übernehme die Verantwortung. Setzen Sie bitte das Schiff in Bewegung.“
    Captain Dawson gehorchte. Seine Instruktionen besagten, das Schiff zu Underwoods Verfügung zu stellen.
    Lautlos und unsichtbar griffen die Distorsionsfelder um das massive Laborschiff in den Raum, und die Lavoisier bewegte sich mühelos durch die Leere. Ihre Kompensationskontrollen ließen der Besatzung mit Ausnahme der Navigatoren und Piloten keine ihrer Bewegungen bewußt werden. Die empfindlichen Instrumente in Underwoods Laboratorien blieben ebenso unerschütterlich an ihrem Platz, als wären sie tief unter der Oberfläche der Erde verankert.
    Zwanzig Minuten später kam der kleine schwarze Asteroid in Sicht, der im matten Licht der weitentfernten Sonne glitzerte. Die mit Raumanzügen bekleideten Gestalten Terry Bernards und seines Assistenten, Batch Fagin, bewegten sich wie Fliegen auf einem geschwärzten, erstarrten Apfel darüber hin.
    Underwood befand sich bereits an Bord des kleinen Raumscooters, den sie zur Beförderung zwischen Expeditionsschiffen und Asteroiden benutzten.
     
    *
     
    Als der Scooter sich dem Asteroiden näherte, konnte Underwood die Fremdartigkeit des Fundes erkennen. Der enthüllte Teil glänzte in ebenholzartigem Schimmer, und seine Ebenen und Winkel waren mit mathematischer Genauigkeit herausgearbeitet.
    Terry spürte etwas von Underwoods Ehrfurcht, die in seinem Schweigen zum Ausdruck kam. „Was hältst du davon,

Weitere Kostenlose Bücher