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TS 18: Der strahlende Phönix

TS 18: Der strahlende Phönix

Titel: TS 18: Der strahlende Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Mead
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bedeutete, und erzählte es den beiden. Weder Bessy noch George hatten eine schnelle Auffassungsgabe, schließlich waren sie ja darauf trainiert worden zu glauben, daß Gewalttätigkeit als Verbrechen zählt. Somit war es nicht leicht für sie, zu verstehen, was vor sich ging. Ich versuchte auch nicht, es zu erklären. Meine Gedanken waren anderweitig beschäftigt; ich wußte, daß jetzt alle Kolonisten bewaffnet waren und der Kampf nicht mehr verhindert werden konnte.
    Von dort aus, wo wir standen, konnten wir einige Staatsbeamte sehen – mit typischen Moralbeamtengesichtern. Ich bemerkte, daß einige der Rekonditionierten hin und wieder ihren Kopf hoben und die Beamten heimlich studierten. Die Augen waren stumpf; auf den ersten Blick so stumpf wie immer. Aber dahinter lauerte ein gefährlicher Ausdruck. Diese Feststellung erschreckte mich und zeigte mir deutlich, wie weit die Dinge schon gediehen waren. Bessy mußte mein Gesicht beobachtet haben.
    „Sehen Sie sie?“ fragte sie. „Glauben Sie, daß wir Schwierigkeiten bekommen werden?“
    Ich zog die beiden zur Seite, und wir fanden einen Platz, wo wir nicht gehört werden konnten. Dann sagte ich offen heraus, daß ich in dieser Nacht weggehen wollte, um die Insulaner zu warnen. „Wollt ihr mit mir gehen?“ fragte ich.
    „Sie fliehen?“ fragte George.
    „Man könnte es so nennen. Aber wenn ich bleibe, werde ich verhaftet. Dann kann ich nichts mehr tun. Ich kam als erster zur Insel, und darum fühle ich mich verantwortlich. Ich muß die Insulaner warnen, daß die Kolonisten im Begriff sind, sie anzugreifen.“
    „Warum? Der Geist muß verbreitet werden.“
    Ich konnte jetzt eine Gruppe von Männern sehen, die alle Waffen trugen. Sie sahen wie aufgeregte und zufriedene Kinder mit neuen Spielzeugen aus. „Ist das euer Gedanke vom Menschengeist?“ fragte ich, um dann fortzufahren: „Die Insulaner sind meine Freunde. Sie waren gut zu mir, und ich kann sie nicht von unseren Feuerwaffen niedermähen lassen. Sie haben nur Pfeil und Bogen. Und außerdem denken sie nicht, daß sie fehlerlos sind, aber die Kolonisten glauben es von sich. Das ist der Unterschied.“
    Bessy sagte: „Ja, sie wollen andere Völker nicht selbständig leben lassen. Das aber ist es, was George und ich auch wirklich wünschten: allein gelassen zu werden. Aber wir sind es niemals. Auf jeden Fall, George, kennen wir Mr. Waterville, er ist der einzige, den wir jemals trafen, der richtig zu denken versteht.“
    „Ich muß meine Pflicht tun“, antwortete George. Sein ganzes Gesicht war von der Anstrengung des Denkens gezeichnet. Seine Worte waren gleichzeitig eine Frage wie auch eine Feststellung.
    Ich sagte, daß sie überlegen sollten, was sie zu tun gedächten. Es blieb nicht viel Zeit. Ich wußte, daß sie mich nicht verraten würden, und so erzählte ich ihnen, was ich vorhatte. Dann verließ ich sie, um Vorbereitungen zu treffen, soweit es möglich war.

 
XX
     
    Als es dunkel zu werden begann, konnten wir es kaum glauben, daß man uns noch nicht verhaftet hatte. Blackler hatte Hobson gefunden, doch Anna konnte er nirgends entdecken.
    „Sie muß irgendwo sein“, sagte er. „Sie ist immer dagewesen, wenn wir sie brauchten. Sie wird bestimmt gleich kommen, denn es ist Abendbrotzeit.“
    Draußen wurde das Lager ruhiger, aber über dem ganzen Ort hing drohende Ungewißheit. Jeder wartete auf etwas, das geschehen würde, aber keiner wußte, was es sein könnte.
    „Wir müssen gehen“, sagte ich. „Wenn Hero mit der Säuberungsaktion nur bis zum Beginn der Dunkelheit wartet –.“ Ich fühlte eine Panik in mir aufsteigen. Ich konnte nicht mehr länger bleiben.
    Endlich stand Blackler auf. „Ja, wir müssen gehen und können es nicht wagen, noch länger zu warten. Hobson wird fertig sein. Aber Anna –“ Plötzlich runzelte er die Stirn und überlegte. „Sie gehen jetzt und holen Jenny. Ich muß noch etwas anderes erledigen. Wenn ich zum vereinbarten Zeitpunkt nicht an unserem Versteck bin, so warten Sie nicht länger als eine viertel Stunde. Mehr Zeit dürfen Sie nicht zugeben, da sonst Ihre eigene Sicherheit auf dem Spiel steht. Sehen Sie, John, Sie müssen zu den Insulanern durchkommen. Das wissen Sie.“
    „Ich will verdammt sein, wenn ich ohne Sie gehe.“
    „Gehen Sie“, sagte Blackler. „Ich suche Anna. Viel Glück!“
    „Bis bald“, antwortete ich. Dann ging ich hinaus. Was immer auch geschehen mochte, viel Zeit blieb uns nicht.
    Draußen war es dunkel.
    Ich ging

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