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TS 26: Der Mutant

TS 26: Der Mutant

Titel: TS 26: Der Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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war der Ausgangspunkt zu einem Fehler, der sehr wohl tragisch war.“
    Toran unterbrach ihn zum erstenmal. „Augenblick mal, Sie meinen also, daß Sie mich dazu veranlaßt haben, den Leutnant mit dem Lähmstrahler zu bedrohen? Ich war also von Anfang an unter Ihrem Einfluß?“
    Ein dünnes Lächeln spielte um Magnificos Mund. „Warum nicht? Halten Sie das für so unwahrscheinlich? Fragen Sie sich doch selbst – hätten Sie im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte Ihr Leben für einen fremden Spaßmacher riskiert, den Sie noch nie zuvor gesehen haben? Ich nehme an, daß Sie sich nachher über diesen Vorfall gewundert haben.“
    „Ja“, sagte Bayta wie aus weiter Ferne, „das hat er.“
    „Aber“, fuhr der Mutant fort, „Toran war damals nicht in Gefahr. Der Leutnant hatte strengste Anweisung, uns gehen zu lassen. So gingen wir drei und Han Pritcher in die Stiftung. Jetzt sehen Sie, wie sich mein Feldzug weiterentwickelte. Als Pritcher vor dem Kriegsgericht stand, und wir als Zeugen anwesend waren, war ich nicht müßig. Die Militärrichter, die die Verhandlung führten, kommandierten im Krieg ihre Geschwader und kapitulierten schnell, und so gewann meine Flotte die Schlacht von Horleggor und andere kleine Gefechte.
    Durch Pritcher traf ich Dr. Mis, der mir einen Visi-Sonor brachte und so meine Aufgabe wesentlich erleichterte. Aber er hat ihn mir auch nicht ganz aus freien Stücken gebracht.“
    Bayta unterbrach ihn: „Die Konzerte! Ich habe immer versucht, für sie eine Erklärung zu finden. Jetzt verstehe ich.“
    „Ja“, erklärte Magnifico, „der Visi-Sonor arbeitete wie eine Richtantenne. In gewisser Hinsicht ist er ein primitives Gerät zur emotionellen Kontrolle, und mit seiner Hilfe war ich in der Lage, große Menschenmassen zu beeinflussen. Die Konzerte, die ich auf Terminus und Haven gab, bevor diese Planeten vor meiner Flotte kapitulierten, förderten die allgemeine Untergangsstimmung. Ich hätte demKronprinzen von Neotrantor sehr weh tun können, aber ich hätte ihn nicht töten können, wenn ich den Visi-Sonor nicht gehabt hätte. Verstehen Sie?
    Aber Ebling Mis war mein wichtigster Fund. Er hätte – “, Magnifico unterbrach sich verärgert. „Es gibt einen besonderen Faktor in der emotionellen Kontrolle, von dem Sie nichts wissen. Die Intuition kann auch als Gefühl angesehen werden, wenigstens kann ich sie genau so behandeln. Das verstehen Sie nicht, wie?“
    Er wartete auf eine Verneinung. „Der menschliche Verstand arbeitet mit geringer Intensität, normalerweise mit etwa zwanzig Prozent Wirkungsgrad. Ich fand aber bald heraus, daß ich einen dauernden Zustand hundertprozentiger Gehirntätigkeit induzieren konnte. Für den Betreffenden führt das bald zum Tode, aber mir nützt es. Das Anti-Atom-Feld, das ich im Krieg gegen die Stiftung anwendete, war das Ergebnis einer solchen Behandlung bei einem Techniker aus Kalgan. Auch hier arbeite ich also durch andere.
    Ebling Mis aber war der Haupttreffer. Seine Fähigkeiten waren groß, und ich brauchte ihn. Selbst bevor ich den Krieg mit der Stiftung begann, hatte ich Gesandte ausgeschickt, die mit dem Imperium verhandeln sollten. Damals begann ich meine Suche nach der Zweiten Stiftung. Natürlich fand ich sie nicht. Und ebenso natürlich wußte ich, daß ich sie finden mußte. Ebling Mis war die Lösung dieses Problems. Mit seinem Verstand unter meiner Kontrolle hätte er wahrscheinlich das gleiche leisten können wie Hari Seldon.
    Zum Teil hat er das auch getan. Ich habe ihn bis zur Grenze seiner Kraft getrieben. Es war sehr anstrengend für ihn, und am Ende stand er kurz vor seinem Tode, aber er hat immerhin lange genug gelebt …“ Er unterbrach sich wieder ärgerlich. „Er hätte lange genug gelebt. Zusammen hätten wir vier zur Zweiten Stiftung gehen können. Das wäre die letzte Schlacht gewesen – wenn ich nicht einen Fehler begangen hätte.“
    Toran unterbrach ihn: „Warum ziehen Sie es so in die Länge? Was war Ihr Fehler? – Und dann machen Sie ein Ende mit Ihrer Rede!“
    „Nun, Ihre Frau war der Fehler. Ihre Frau war eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Ich hatte nie in meinem Leben jemand kennengelernt, der ihr glich. Ich … ich …“ Plötzlich brach Magnificos Stimme. Nach einigen Sekunden fuhr er entschlossen fort: „Sie konnte mich leiden, ohne daß ich ihre Gefühle dazu umstellen mußte. Sie war von mir weder zurückgestoßen noch belustigt. Sie bedauerte mich. Sie mochte mich!
    Verstehen Sie nicht? Sehen Sie

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